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Nr - 44 PAPIER-ZEITUNG 1733 daß sie in Schlitzen V1 ruhen und durch die Stellschrauben V 1 entsprechend verschoben werden können, W1 ist der Schließrahmenhalter, dessen Lockern oder Schließen durch Hebel W vorzunehmen ist. Für Kraftantrieb sind Riemenscheibe Z, Ansteller Z1 mit Riemengabel Z 2 , sowie Bremse Z 3 bestimmt. Als Schutz vorrichtung dient Klappe X, welche beim Vor gehen des Tiegels mittels des Hebels X1 gehoben wird. Obwohl bei den Tiegeldruckpressen mit fest stehendem Fundament und Tellerfarbwerk der schwingende oder balancierende Tiegel eine all gemeine Einrichtung des Baues ist, gibt es doch auch in dieser Beziehung eine Ausnahme. Dies ist bei der vom Gutenberghause Franz Franke in Berlin in zwei Formatgrößen gebauten Rival (vgl. Bild 52) der Fall. Man kann diese Presse wegen des Farb werkes und mit Rücksicht auf die Tiegelbewegung als Mitteltype zwischen Boston- und Gallysystem bezeichnen. Da aber der Ausgangspunkt für diese Konstruktion in ersterem System liegt, darauf weist vor allem die Art des Farbwerkes hin, so ist die Beschreibung der Rival in diesen Abschnitt der Abhandlung eingereiht. Die Anwendung des gleitenden Tiegels bildet eine wichtige Verbesserung, welche parallelen Druck sichert. Der Tiegel hat die gleichen Bewegungsphasen durchzumachen wie an den Gallypressen, also Tiegelruhe, rollende Be wegung bis zur Vertikalstellung und schließlich paralleles Vorgleiten zur Form. Die Druck regelung geschieht durch neun Stellschrauben bei Einstellung des Tiegels auf Schrifthöhe, für ge ringere Verstellungen dient die an der linken Seite des Tiegels angebrachte Einstellmarke. An der selben Stelle befindet sich auch der Druckabsteller. Das Farbwerk ist sehr eigenartig, wie Durch schnittszeichnung, Bild 53, zeigt. Der Farbkasten A hat ein durch Stellschrauben regelbares, federndes Lineal. Die Drehung des Duktors B wird durch das in das Zahnrad B' eingreifende Zahnsegment B 2 bewerkstelligt. Dieses Zahnsegment ist durch Stange C mit Zapfen C‘ verbunden, welcher im Schlitz D des am Kurbelzapfen E des Haupt- Zahnrades G1 angebrachten kurzen Schlittens ver stellbar gelagert ist. Leckwalze F befindet sich in einem Rahmen, der aus den auf jeder Seite der Maschine, auf der Welle F 2 schwingenden Armen F' besteht. Der abgebogene Winkel L des Armes F' hat einen kurzen Hebelarm mit dem Röllchen L', welches auf der entsprechend geformten Schiene L 2 gleitet Die Auftragwalzen M, M1 und M 2 erhalten ihre Bewe gung von den Armen H, die auf der Hauptwelle G drehbar sind. Zur Sicherung gleichmäßiger Bewegung werden beide Arme H durch Stangen H1 und H 2 verbunden. Die Schwin gung des Armes H wird vom Zahnrad K, welches gleichen Durchmesser wie das Zahnrad G1 hat, herbeigeführt. Die Kurbel K' überträgt nämlich ihre Bewegung durch Stange J auf Schwingarm H der Auftragwalzen. Die Traverse O hat zwei federnde Walzenstangen F' und P, von denen die erstere die beiden Auftragwalzen M und Ma, die Stange P aber die dritte Auftragwalze Ma mit dem aufgesetzten kleinen Metallreiber N führt. Die beiden oberen Auftragwalzen haben gleichen Umfang, die untere ist etwas kleiner, was zur Vermeidung der Streifenbildung bei der Einfärbung bei trägt. Der viereckige eiserne Farbtisch R besitzt einen ein gefügten, runden, sich drehenden Farbteller, und die Lauf schienen S sind verstellbar. Die Farbeentnahme der Leckwalze vom Duktor kann durch die verstellbare Stange C geregelt werden. Durch Einstellung geringerer oder größerer Schwingung des Zahn segmentes wird der Duktor zu einer achtel, sechstel, viertel oder auch ganzen Umdrehung im Augenblick der Berührung der Leckwalze veranlaßt. Die Anpressung der Leckwalze an d.n Duktor bleibt immer gleich, und Unregelmäßigkeiten gleichen sich von selbst aus, da die Teile L und als Gegengewicht wirken, welches durch weiteres Anhängen von Gewichten, wenn nötig, vergrößert werden kann. In Bild 54 werden die verschiedenen Stellungen des Mecha nismus sowohl bei der höchsten als auch bei der tiefsten Stellung der Leckwalze veranschaulicht. Wenn der Walzen- fübrungsarm H sich der Vertikalstellung nähert, die Auf tragwalzen also am Farbtisch liegen, senkt sich die am anderen Ende des Armes angebrachte Schiene L 2 . Dadurch verlieren Winkelarm L und Teil L' ihre Unterstützung und hängen frei, drängen aber durch ihr Gewicht die Leckwalze Bild 53 gegen den Duktor. Der Ablegetisch an der Rival besteht nicht wie sonst üblich aus einem Brett, auf dem die gedruckte Auflage auf gestapelt wird, sondern bildet ein Trockenregal, welches