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handlangen geführt sind, ist erst Anfang April za erwarten, za welcher Zelt Herr Partington aus England in Schweden ein- trifft Von den Fabriken Frykfors und Dejefors besitzt Möln- backa-Trysil die Aktienmehrheit; wer also diese Gesellschaft beherrscht, hat auch in den beiden andern den Haupteinfluß. Was die Forshaga Sulfitstoffabrik anlangt, so Ist wohl der Ge danke vorgebracht worden, die englische Gesellschaft solle auch dies Unternehmen kaufen; Verhandlungen dürften aber hierüber bisher noch nicht geführt worden sein. bg. Pressenschaber für Papiermaschinen Jedem Fachmann sind die Uebelstände des Pressen schabers mit Drehachse und Stellschrauben bekannt. Mit Hilfe der Stellschrauben erzielt der Maschinen führer fast nie vollkommenen Parallelismus zwischen der Walze und der schabenden Messerkante, sodaß nur bei eintretender Abnutzung das Messer richtig zu schaben an fängt. Die Dauer dieses Zustandes ist aber verhältnismäßig kurz, da nach bestimmter Abnutzung das Messer heraus gezogen werden muß, um zu verhindern, daß es herabfällt. Dieses zwei- bis dreimalige Herausziehen des Messers ver ursacht Arbeit und kann unter Umständen Stillstand der Maschine herbeiführen. Ein anderer öfter auftretender Uebelstand ist folgender: Die Berührungslinie bleibt nicht dieselbe. Je größer die Abnutzung des Messers, desto schräger ist der Schaber, Bild i Bild 2 und je schräger der Schaber, desto größer der Kraft verbrauch durch Bremsung. Manchmal bremst der Schaber so sehr, daß der Riemen herunterfällt. Endlich ist das Gewicht des Schabers schlecht aus genützt, da sich mehr als die Hälfte des Gewichtes auf die Lager des Schabers überträgt. Zusammengenommen sind die Nachteile eines solchen Schabers folgende: i. Ungenügendes Schaben, was häufiges Zerreißen der •Papierbahn verursachen kann. 2. Das Messer muß zwei- bis dreimal berausgezogen werden. 3. Großer unnötiger Kraftverbrauch. 4. Schlechte Ausnutzung des Schabergewichts. Ein Pressenschaber, welcher diese Uebelstände beseitigt und sich ohne weiteres auf die ganze Länge der Walze auflegt, ist also eine sehr vorteilhafte Neuerung. Ein solcher Schaber ist mir vom Kaiserlichen Patentamt unter DRGM 332479 vom 6. 3. 1908 gesetzlich geschützt worden. Der Grundgedanke dieser Neuerung ist folgender: Die Drehachse fällt weg. Der Schaber gleitet in zwei schrägen Schienen. Die Gleitebene ist parallel zur Diametralebene der Walze, welche die Berührungslinie enthält. Das Ge wicht des Schabers und infolgedessen die schabende Kraft ist regelbar. Sehr einfache Vorrichtung erlaubt dem Messer, daß es sich immer automatisch auf die ganze Länge der Preßwalze genau auflegt. Die Vorteile dieses Schabers sind: 1. Richtiges Schaben, da der Schaber immer paßt. 2. Das Messer wird nur einmal eingesetzt. Das Heraus ziehen des Messers fällt weg. 3. Geringster Kraftverbrauch, da die Schräge des Schabers immer dieselbe bleibt. 4. Das Gewicht des Schabers ist viel besser ausgenutzt. Bei gleichem Gewicht ist die schabende Kraft mehr als zweimal so groß und umgekehrt, bei gleicher schabender Kraft ist der Schaber mindestens zweimal so leicht, was aus folgenden Betrachtungen ersichtlich ist. Bild 1 stellt schematisch einen Schaber mit Drehachse und Bild 2 einen mit Gleitschienen vor. Man sieht, daß im zweiten Falle die schabende Kraft g .^. mal größer als im ersten Falle ist, d. h. mehr als zweimal, da im allgemeinen b kleiner als a ist. Der Schaber ist so gebaut, daß das Einsetzen des Messers sehr schnell geschieht, dabei wird der Schaber mittels einer Schraube aufgehoben. Der Schaber läßt sich sehr leicht an alte Papier maschinen nicht nur für Pressen sondern auch für Trocken zylinder anbringen. George Panaitopol, Diplom-Ingenieur Papierfabrik »Letea« (Rumänien) zurzeit in Treuenbrietzen (Preußen) Einfuhr von Papier in der Türkei im Jahre 1906 Bei der Einfuhr von Papier, welche Oesterreich-Ungarn früher zum größten Teil besorgte, machte sich die Konkurrenz Skandinaviens, Deutschlands, Belgiens und in gewissen Sorten auch Finlands immer mehr geltend. Die Ursache des Ausfalls in einzelnen Sorten liegt für Oesterreich-Ungarn in der großen Preissteigerung, die dort für viele Waren eingetreten ist, wäh rend die Konkurrenz bei den billigen Preisen geblieben ist. In Druckpapier, besonders für Zeitungen, haben Skandinavien und Belgien durch billige Preise und Gewährung eines großen Uebergewichts den Platz gewonnen. In Schreibpapier, welches hauptsächlich in den billigen Sorten einen sehr großen Verbrauch aufzuweisen hat, haben die österreichisch-ungarischen Fabriken für adjustierte Papiere einen neuen Tarif herausgegeben, der aber zu hoch ist, um der Kon kurrenz begegnen zu können; sie gewinnt daher auch darin an Boden. Patentpackpapier wird hauptsächlich aus Skandinavien ein geführt; in letzter Zeit begann sich auch Finland in diesem Artikel mit Erfolg einzuführen. Pappen kommen fast ausschließlich aus Oesterreich-Ungarn. In Briefumschlägen beherrscht Deutschland den Platz. Affichenpapier, das im vorigen Jahr noch aus Oesterreich kam, wird nunmehr aus Deutschland und Belgien bezogen. Ebenso wurde der Absatz Oesterreich-Ungarns in farbigem Glanz- und Chrompapier vom deutschen und belgischen Erzeugnis eingeschränkt. Der Handel mit Schreibwaren und Kanzleiutensilien ist rege. Schreibfedern werden, was Stapelware anlangt, zum größten Teil aus England bezogen. Bessere Sorten liefern Deutschland und Oesterreich. Kopiertinte stammt aus England und Frankreich. Alizarintinte bezieht man aus Deutschland und Oesterreich, desgleichen Hektographentinte. Bleistifte lieferte Deutschland nahezu 80 v. H., Oesterreich an 15 v. H. Andere Kanzleiutensilien werden in erster Linie aus Deutschland be zogen, einige Patentartikel, besonders Schreibtische, aus England und Amerika. (Nach einem Konsularbericht)