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gewendet, welche um 180 Grad gegeneinander versetzt sind. Die Steigungen der Kurven sind entgegengesetzt gerichtet, also muß sich der Farbzylinder um die Höhe dieser beiden Steigungen auf der Welle verschieben. Ein weiterer manchen Germaniapressen eigener Apparat ist für die Einstellung der Anlegemarken bestimmt. Am oberen Rande des Tiegels befindet sich eine Querstange, welche mit den an beiden Seiten des Tiegels angebrachten Spin deln, deren eine ein Rechtsgewinde, die andere ein Links gewinde hat, durch zwei konische Räderpaare verbunden ist. Die seitlichen Spindeln tragen jede ein sogenanntes Spindelschloß, auf welchem das Stahlband für die Anlege marken befestigt ist. Durch Drehen eines kleinen Hand rädchens am rechten Ende der Querspindel wird die Be wegung mittels der konischen Räderpaare auf die Seiten spindeln übertragen und, indem man an dem Spindelschloß durch einen kleinen Druck auf den Hebel die Spindelmutter auslöst, derart das Stahlband beziehungsweise die Anlege marke in die verlangte Stellung gebracht. Als' Händeschutz dient an der Germania ein i I för miger Bügel, der sich beim Schließen des Tiegels hebt und was schnelle und gründliche Reinigung sowohl des Duk tors als auch des Farbmessers ermöglicht. Die Regina- Heißprägepresse variiert im Farbwerk von den anderen Mo dellen dieses Fabrikates dadurch, daß sie drei gleich große Farbzylinder hat, deren seitliche Bewegung verstellbar ist, und außerdem befindet sich der Duktor in steter Um drehung. Letztere Type hat doppelseitigen Antrieb mit zwei Schwungrädern. Die Kamenzer Maschinenfabrik Gebr. Heidsieck in Kamenz, Sa, hat gleichfalls einen modernen Gallytyp, Lusatia bezeichnet, in vier Formatgrößen. Die Maschinenfabrik Fritz Mäurer in Nürnberg führt die Tiegeldruckpresse Wittelsbach in fünf Größen. Sämtliche Nummern werden für die Kartonnagenfabrikation auch ohne Farbwerk geliefert. Die Nummer V gilt als Heißpräge presse und hat verstärkte Konstruktion mit doppeltem An trieb. J. G. Mailänder in Cannstatt baut die Suevia in nur einer Größe im Formate 26X36 cm mit drei Auftragwalzen, und die Firma Hugo Kretschmann in Berlin die Iduna in drei Nummern. Bild 35 Bild 36 die Hände des Einlegers auf allen drei Seiten des Tiegels gegen eine Verletzung sichert. Alle übrigen Einrichtungen an der Germania weichen in ihrer Ausführung nicht viel von jenen der anderen Gallypressen ab, weshalb von einem weiteren Eingehen darauf abgesehen werden kann. Es werden Tiegeldruckpressen nach dem Gallysystem noch von mehreren anderen deutschen und österreichischen Fabriken gebaut, doch unterscheiden sie sich von den be reits beschriebenen Gallypressen nicht besonders, weshalb sie kurz angeführt werden können. Die durch ihre Zylinderpressen und Rotationsmaschinen bestens bekannte Scbnellpressenfabrik Albert & Cie. A.-G. in Frankenthal besitzt eine kräftige und moderne Gally- konstruktion in ihrer Regina (vgl. Bild 35, die Regina Nr. III darstellend), welche sowohl mit als auch ohne Farbwerk in vier Größen ausgeführt wird. Das Farbwerk der Größe I hat einen Farbzylinder, drei Auftragwalzen, zwei Masse- und einen Stahlreiber. Bei den weiteren Typen sind zwei verschieden große Farbzylinder, vier Auftrag walzen, sowie je drei Masse- und Stahlreiber vorgesehen. Eine sehr praktische Vorrichtung ist am Farbkasten der Regina angebracht (siehe Bild 36). Nach Oeffnung zweier rechts und links am Farbkasten sitzender Flügelmuttern, kann derselbe mit einem Griff zurückgewendet werden, Von den österreichischen Fabriken wird die Vindobona von Waldherr & Cie. (H. A. Hedding) in Wien in zwei Größen, sowie die Austria von J. Anger & Söhne in Wien in ebenfalls zwei Größen ausgeführt. An der Austria wird jetzt auch eine neue, patentierte Schutzvorrichtung für den Zughaken der Walzenwagenführung verwendet, welche auf der Anordnung zweier Segmente beruht, die den Walzen stuhl außer Gefahr bringen. I ki Die vorhergehende Beschreibung der Gallypressen hat gezeigt, daß die deutschen Fabrikate ungemein viele Ver besserungen und Neuerungen auf weisen. Beim Vergleiche der verschiedenen Modelle findet man eine gewisse Aehn- lichkeit untereinander, da sich im Laufe der Jahre auf diesem Gebiete ein gewisser Standard-Typus entwickelt hat. Manche Vorzüge oder Konstruktionseigenheiten, die ursprünglich nur bei der einen oder anderen Type anzu treffen waren, sind heute bei allen zum Gemeingut ge worden, weshalb sie am besten in einem zusammenfassenden Ueberblick erwähnt werden. Fast ausschließlich ist das Grundgestell bei Gallypressen jetzt ziemlich gleich und hat das Farbwerk auf dem senkrechten Kulissenaufbau. Die Hauptwelle wird zwecks leichterer Reinigung und besserer Kontrolle in geteilten Lagern plaziert. Das große Antriebs- zahnrad erhält, um den Widerstand zu erhöhen, an jener Stelle, wo es dem stärksten Angriff im Druckmomente aus gesetzt wird, einen gehärteten Stahleinsatz. Die Ausführung des Tiegels mit der Schaukel aus einem Stück ist für alle Gallypressen angenommen. Desgleichen findet man überall die Anwendung von Druckknaggen und verstellbaren Gleit backen. Bei der Konstruktion der Schieberplatte für den