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/k. u. 5 fiatts fr. !0O Franc! U. 81,SV 80,60 S G Amsterdam per 100 L:. fi 4 ° Brüssel und Amwerprn pr. 8 L. 2 M. 8 T. 3 M. 84,SO 83,50 A » S. p. S. p. S. p. «. P. 20,51 20,31 Lchw«izerPlätz«pr. 100KrS.b London pr. 1 Pld. Srerl. 4 Madrid und Barcelona pr. 100 Ptseka» 100 Franc4 - 'italienische Plätze pr. 10<> Lire i °° o o v 169,65 S 168,40 A 81,35 » 80,40 «. 75,90 » 80,80 G L. p. 10 r. S. p. 2 M. S. p. 10 T. S. p. 8 T. S. p. 3 M. S. p. 14 T. S. p 2 M. s. p. 8 r. S. p. 3 M. den englischen Hof und die nächste Umgebung der Königin verletzt hatten. Die Königin, welche in Frankreich so ost Gastfreundschaft gefunden halte, habe geglaubt, daß sie sich auch der Sympathie der Franzosen erfreuen könne. Es sei daher begreiflich, wie schmerzlich es für sie sein mußte zu erfahren, daß die öffentliche Meinung annehmen könnte, die gegen die Königin gerichteten Angrlffer würden von amtlicher Seite gebilligt. Es sei daher auch natürlich, daß sich Monson gefragt habe, wie sich der lebhafte Wunsch der französischen Regierung und des französischen Volkes, den Prinzen von Wales den Festen der Ausstellung beiwohnen zu sehen, damit vereinbaren lasse, daß der Königin die Beleidigungen und die Ausdrücke des Hasses und der Verachtung, mit denen man das englische Volk überhäufe, nicht erspart bleiben. Deshalb habe Monson, der überdies gezwungen war, sich nach dem Süden zu begeben, nachdem er vorher das Auswärtige Amt in London in Kenntniß gesetzt und dieses ihm nicht abgerathen, aus eigenem Antriebe beschlossen, nach dem Süden und zwar über die ranzösische Grenze hinaus zu gehen. Monson halte lämtich dafür, daß unter den jetzigen Umständen seine Anwesenheit in Paris mehr dazu beitragen könne, die Sacylage zu verwickeln, als zu bessern; doch handle es sich bei allen diesen Vorgängen weder um seine Abberufung, noch um seine Versetzung, sondern ledig lich um einen Akt der Vorsicht, welcher von der iritischen Regierung nicht mißbilligt worden sei. Ein Mitglied der englischen Botschaft erklärte einem Mitarbeiter des „Gauwis", die Art, wie die ranzösischen Blätter in Wort und Bild gegenwärtig die Schicksalsschläge Englands erläutern, sei der Grund, warum der englische Botschafter den Entschluß gefaßt habe, sich für einige Zeit aus Paris zu ent- ernen. Der Botschafter habe sich Kundgebungen entziehen wollen, die sein Lonalitätsgesühl peinlich berühren würden. Er habe sich im Emverständniß mit seiner Regierung nach der Riviera begeben. Man dürfe aber den leichten Wolken, welche am politischen Himmel aufstiegen, keine übertriebene Bedeutung beilegen. Loudon, 7. Febr. Unterhaus. (Schluß) Can- pell Bannermann tritt für das Recht der Opposition ein, die Regierung zu tadeln, da die Gallier keineswegs vor den Tyo.eu Roms ständen. Das Land sei keines wegs gedemnthigt, es vollbrachte Bewunderungswürdiges. Die Opposition wünsche die Fortführung des Kri-ges zu einem baldigen Ende, wünsche Frieben und Ein tracht in Südafrika und einen Kriegsabschluß, welcher Schutz gegen bewaffneten Einfall und gegen das Rass n- Übergewicht gewähre und die politische Gleichheit wieder- hekstelle. Balfour führt aus, der Tadclsanttag bedeute nur einen Angriff gegen Chamberlain, dic;cr könne sich darüber hinwegsetzen. In besten Amtszeit war Britan nien sich zuerst voll bewußt was es ist und welche Bestimmung cs hat. Seinem Talent ist der Zufcm- menschluß aller Colvnicu za danken. Chamberlains Name werde mit dem jetzigen großen Augenblick mit der Geschichte Englands verknüpft sein. Balfour bittet schließlich um Ablehnung de» Antrages, damit nicht daS Ausland sowie Transvaal die Annahme als eine günstige Gelegenheit auffaste. Nachdem die Liberalen Harwood und Show vergeblich Fitzmaurices zur Zurück nahme seines Antrages aufforderten, erfolgt die Ab stimmung, in welcher der Tadelsantrag mit 352 gegen 13S Stimmen abgelehnt wird. — Hurrah Chamberlain l dadurch berührt worden sei, daß der Zeichner des „Rire" in seinem Gebühren sich gleichsam der amt lichen Zustimmung erfreuen konnte. Monson mußte natürlich erfahren haben, wie tief derartige Angriffe ziplin nöthige Mittel anzuwenden, berichtet, die Lage sei ernst gewesen, doch habe sie sich gebessert. Wie wir seiner Zeit berichteten, sind in Natal zwei deutsche Missi nare von den englischen Militär behörden verhaftet worben, weil sie den Buren bei deren erstem Vorstoß gegen tun Mooi-Fluß Vorschub geleistet haben sollten. Run meldet uns ein Telegramm aus Kapstadt, daß die beiden Herren, die deutschen ReichSang-hörigcn Harms und Struck, aus Ehrenwort noch Durban entlassen worden sind. Frankreich. Der Pariser Correspondent der „Times" schreibt bezüglich der Abreise des britischen Botschafters Monson von Paris: Monson habe keineswegs irgend welche Schritte gethan, um zu verhindern, daß der Zeichner des „Rire", Leandre, den Orden der Ehren- legion erhalte oder um nachträglich gegen diese Aus zeichnung Einspruch zu erheben. Monson habe sich jedoch nicht enthalten können, in Privatgesprächen die Thatsache festzustellen, daß die öffentliche Meinung in England, welche bisher die gegen die greise Königin gerichteten Angriffe als sehr rohe, aber rein perfön-s liche Kundgebungen angesehen habe, aufs Schmerzlichste Togesgeschichte Deutsches Mekch. AuS dem Bundesstaate Preuß-n kommt Guglaub. London, 6. Febr. Im Unterhaus erklärte der Unterstaatssekretär Wyndham, gegenwärtig seien keine Maßregeln zum Ersatz der aus Indien nach Süd afrika geschickten Truppen beabsichtigt. Balfour be merkt, Nahrungsmittel als solche seien von England nie als Contrebande betrachtet worden. Aber Nahrungsmittel, die für eine im Felde stehende Armee bestimmt seien, würden von den StaatsrechtLlehrern einstimmig als Contrebande angesehen. Dillon fragt, auf Grund welchen Beweismaterials diese Frage ent schieden würde. Balfour entgegnet, der Thatbestand müsse durch das Prisengericht festgestellt werden. Dillon: Ist es die Absicht der britischen Regierung, die britischen Kreuzer anzuweisen, alle nach Lorenzo Marques bestimmten Schiffsladungen mit Beschlag zu belegen, bis ihr Charakter durch das Prisengericht festgestellt ist? Balfour: Ich kann über diesen Punkt keine Erklärung abgeben. — Wyndham bemerkt, es liege Grund vor, anzunehmen, daß aus den Forts rund um Pretoria viele Geschütze nach der Front gesandt worden seien. Ueber die in Pretoria gebliebenen Geschütze liege keine vollständige Information vor; einige Kanonen hätten eine Schußweite von mehr als 10 000 Jards; der Ende Dezember abgesandte Be lagerungstrain habe Geschütze mit derselben Schußweite gehabt. Bei Aufnahme der eigentlichen Adreßdebatte führt Asquith aus, der Krieg war von der englischen Re gierung weder beabsichtigt, noch gewünscht, Präsident Krüger hätte ihn vermeiden können, die vor Beginn des Krieges gemachten Vorschläge wurden aber zurück gewiesen. Es folgte eine Invasion und Annektirung britischen Gebietes. Wir erkennen die Pflicht und die Nothwendigkeit, den Krieg fortzuführen an, um damit der Welt ein einiges Parlament und ein einiges Volk zu zeigen. (Beifall.) Das Ziel, welches wir erstreben müssen, muß die Gleichberechtigung der beiden Rassen in Südafrika sein. Der leitende Grund satz soll nicht Superiorität, sondern Gleichheit sein. Der überwiegende Einfluß einer Rasse soll nicht durch eine andere ersetzt werden. (Lauter Beifall bei den Oppositionellen.) Im weiteren Verlaus der Debatte erklärte der Arbeitervertreter John Burns den Krieg für ungerecht fertigt. Chamberlains letzte Rede schmecke nach der Bierbank. Aut Aufforderung deS SvrecherS zog er den Ausdruck „Bierbank" zurück und setzte „LWrfe" difür. Kirchliche RschrichLe« — ParochreLt. Christo-hori zu Hohevftetn-Rrnsttyau Donnerstag, den 8. Februar, Abend« '/,9 Uhr Btbelstunbe im Watsenhaursaale. Hi Vermischtes. Berlin, 7. Febr. Die Morgenblätter melden aus Birnbaum (Prov. Posen), die Personeupost Birn baum-Briefen wurde am Sonnabend Abend von zwei Wegelagerern überfallen. Einer derselben feuerte einen Schuß auf den Postillon ab, der aber fehl ging. De: Post.llon hieb auf die Pferde ein und kam mit dem Wagen aus dem Bereiche der Wegelagerer. Diese sind noch nicht ermittelt. In Quctz bei Bitterfeld ist eine Typhuscpidemic auSgebrochen. Zahlreiche Personen sind erkrankt. Die Behörde hat die Ueberführuug der Erkrankten nach dem Krankenhause in Bitterfeld angeordnet. München, 5. Februar. Der hiesige Kranken stand ist zur Zeit so enorm wie noch nie. Ueber 60000 Personen, also mehr als 13 Procent der gesammten Bevölkerung, sind erkrankt, hauptsächlich an Influenza. Madrid, 5. Febr. Der Verlauf der Influenza- Epidemie wird immer bösartiger. An einem Tage finden oft über 80 Begräbnisse statt. Das Teatro real kündigt an, daß wegen Unpäßlichkeit seiner Künstler die Wagnerausführungen aufgeschoben seien. Seit Beginn des Winters starben hier 20 Senatoren, 14 Abgeordnete, 6 Exminister, 10 Granden, 7 Schriststeller. * Endlich einmal eine vernünftige Mode. In New-Jork ist die „Geh - w-anis" auSgebrochen. Schöne Wagen, Rad, bas Automobil, alle die modernen Beförderungsmittel sind aus der Mo e; wer auf guten Ton hält, muß zu dem primitivsten B förderungsmittel zurückkehren, muß gehen. Natürlich sind die Aerztc mit der „neuen Mode" einmal ausnahmsweise ein verstanden. Aber eine ganz: Legion Aerzte hätte Tag für Tag predigen und alle möglichen Schreckensbilder den Nichtfi ßgängern ausmalen können, kein Mensch hätte darauf gehört; die Göttin Mode braucht nur zu Winken, und alle ihre Diener gehorchen. Hunderte von hervorragenden Rew-Aorkerv, deren Wagen soc-st die Milliouärstraße, die Kisth Avenue, heruntersausten, kann man jetzt zu Fuß durch die Straßen wandern sehen. Kaufleute suchen, was sie sonst n e gethan, nach den Sorgen des Tages abends Erholung in langen Spazier gängen. Bankiers, Rechtsanwälte, überhaupt Alle, die tagsüber eine sitzende Lebensweise führen, gehen abends mit schnellen Schritten durch die Straßen dec oberen Stadt, nicht etwa in die Cafös, sondern lediglich um zu gehen. Am schlechtesten kommen natürlich die Droschkenkutscher sort, die mit scheelem Auge diese Pilgerzüge anseheu. Die Bankiers, sonst ihre ständigen 0 3-/, » O. Nachtrag. Wie«, 7. Febr. Wie die Blätter aus Tetschen melden, fand gestern Nachmittag unter Vorsitz des Barons d'Elvert die auf unmittelbare Anregung der Regierung einberufene Sitzung des EinigungSamteS statt. Der Vorsitzende hob hervor, er sei zu der Er- klämag ermächtigt, daß die Regierung dem Bestreben der Arbeiter auf Besserung der Arbeitsbedingungen volle Aufmerksamkeit zuwende. In der 1. Woche des künftigen Monats werde eine aus Vertretern der Re gierung und Mitgliedern der Arbeiterschaft zusammen gesetzte Commission nach Wie« einberufev werden, welche vorbereitende Erhebungen für die Schaffung eines Gesetzes betr. Abkürzung der Arbeitszeit im Bergbau betrieb anstellen soll. Hierauf wurde die Berathung zunächst über die Achtstundenschicht eröffnet und als dann die Sitzung auf morgen vertagt. Prag, 6. Febr. In der gestrigen Bürgermeister, wähl wurde der bisherige Vicebürgermeister Srb, ge mäßigter Alttscheche, mit 43 Stimmen gegen den radikalen Deu.schenfresser Podlipny, der 41 Stimmen erhielt, gewählt. Neapel, 5. Februar. Prinz Heinrich und der Prinz von Neapel tauschten heute Besuche aus. Prinz Heinrich reist heute Nacht an Bord der „Preußen" nach Genua ab. Buenos-Ayres, 6. Febr. Infolge der an dauernden Hitze sind neuerdings etwa 100 Fälle von Hitzschlag vorgekommen, die jedoch milder als früher auftraten. London, 6. Febr. Das Reuter-Bureau meldet unter dem 5. d. Mts. aus dem Burenlager bei Lady- mith, anhaltendes Geschützfeuer ist seit heute stütz im Zange, dann und wann hört man den Donner des „Langen Tom". Das Feuer dauert an. London, 7. Febr. Dem „Standard" wird vom Koppjes-Dam vom 5. gemeldet, General Macdonald ist gestern mit der Hochländerbrigade, einer Batterie Artillerie und einem Regiment Lanzers aus dem Lager von Modder-River in Koodoosberg angekommen. Der Koppjes-Dam beherrscht die Straße von Kimberley nach Hopedown und Douglas. London, 6. Febr. Das Kriegsamt hat eine Depesche von Lord Roberts erhalten, nach welcher die Lage auf vem Kriegsschauplätze unverändert ist. Auch in Kapstadt ist bis heute früh keine Nachricht ein- gelroffen, aus welcher hervorginge, daß General Buller den Tugela wieder überschritten habe. Die „Central News" melden aus Durban vom Montag nachmittag: Neue Schiffsgeschütze bombardi-cn die Verschanzungen der Buren gegenüber Colenfo. Hier erwartet man mit fieberhafter Besorgniß Nachricht von Buller. ' «-nicht Dtsconl 5'— Lombard-Z-F. S'/,"> Kunden, tragen statt der zierlichen Lackstiefel solche mit Doppelsohlen. Sie suchen in den vornehmsten Straßen der Stadt — „Ruhe und Erholung für ihre Nerven"; sie lassen sich bei dieser wichtigen Beschäftigung durch nichts stören, und erst wenn sie unter dem elektrischen Licht sitzen und ihre Füße unter Mahagonitische stecken, kehren ihre Gedanken zu Wehrmuth und Actieu zurück Meck würdig, wenigstens wenn er wirklich wahr wäre, daß man aus Gesundheitsrücksichten geht, ist, daß es durchaus erforderlich sein soll, schnell zu gehen. Die Fußgänger wetteifern mit einander in der Schnelligkeit, und wer sich an dem Wettrennen nicht betheiligt, ist dem Gespött seiner Kollegen ausgesetzt, man verschreit ihn als alt und behauptet, er wäre nicht mehr gelenkig. An dieser „Geh-Manie" ist jeder betheiligt, der in New-Jork einen Ramen hat. Es ist aber kaum an- zunehmen, daß diese Mode bei den vornehmen Herren ' lange andauert, ihr fehlt dafür die 4'/,° ° und Zimmerleute 4,20 M. und für Förderleute un «eparaturarbeiter 3,b0 M. Lohn. 4. Maßregelungen dürfen wegen dieser Lohnforderung nicht erfolgen. L. KohlenaaSfuhrveroot nach Oesterreich, Abschaffung getrennter Gedinge und Aufhebung j der Sperre 7. Mindestlohn für junge Förderleute außer Zuschlag 1,80 M. (jetzt 1,60 M.) 8. Festlegung der gewährten Bedingung in einer Arbeitsordnung. Diese Bedingungen soll e»ne Commission dem Verein der bergbaulichen Interessenten «aterbreiten und bis Donnerstag Antwort verlangt werden. ES herrscht jetzt die Meinung vor, daß es zum Streik kommen werde. Heute Vormittag findet eine Versammlung der Nachtschichtarbeiter statt. — Die Verwaltung der königl. sächsischen StaatS- eisev bahnen hat nunmehr ihre sämmtlichen Dienststellen Petersburg pr. 100 Rubel 5', Karschau pr. 100 Rubel 5' Wien pr. !0ü Kr O-. V. 4'/,°^, die rccy! vormärzlich anmuthende Meldung, daß dort in einer Reihe höherer Lehranstalten die Volks- und National hymne „Heil Dir im Sleger'ranz" einer cigcnthümlicken Beschneidung unterzogen worden ist, i. dew „man" sich veranlaßt gefunden ^at, eine Strophe aus dem Lied auSzumerzcn. Die also verpönten Verse lauten. „Nicht Roß, nicht Reisige — Sichern die steile Höh', -- Wo Fürsten steh'n: — Liebe des Vaterlands — Liebe des freien Manns — Gründen den Hcrrschcrthron — Wi Fels im Meer." Die disziplinarische Maßregelung jener Verse hat zur Folge, daß sie bei feierlichen An lässen, insbesondere an Kaisers Geburtstag, nicht meh> mitgesungin werde dürfen. Zuerst tauchte eine Andeutung über dieses Vorgehen nur ganz schüch tern auf, gleich als wenn sie sich nicht recht an dos Helle Tageslicht hervorwagen wollte, und man konnte zunächst noch im Zweifel sein, ob nicht vielleicht blos ein unzeitgemäßer Scherz vorläge; jeden falls aber wurde allseitig angenommen, daß das Ver bot rin ganz vereinzeltes sei und lediglich als zeit geschichtliches Kuriosum registrirt zu werden verdiene. Das war indessen eine Täuschung, aus der die allzu vertrauensselige öffentliche Meinung bald emporgerüttelt wurde durch rasch aufeinander folgende Meldungen von einer „Parallelaktion" in dem gesammten Umfange der Monarchie; sogar die Reichshauptstadt ist von dem „Reinigungseifer" nicht verschont geblieben. Pfarrer Oie. Weder als Vorsitzender der all gemeinen deutschen Sittlichkeitsconferenz forderte die Ehrenpräsidentin der britischen Föderation zur Be kämpfung der Prostitution, Frau Buller, auf zu einem Protest gegen die Sittlichkeitsverbrechen englischer Soldaten. Frau Buller erwiderte, es sei bereits an das Unterhaus berichtet und an den südafrikanischen Oberkommandeur telegraphirt worden. Wenn die Untersuchung Schuldige ergebe, würden diese öffentlich erschossen werden. angewiesen, bezüglich der Kohlen die größte Sparsam keit walten zu lasten. So wird z. B. auch bekannt gegeben, daß bei dem Werkstättenbau eingehende Be stellungen auf b hmische Braunkohlen nicht mehr aus geführt werden können. Die Dienststellen müssen des halb den Verbrauch an Localheizungskohlen aut das geringste Maß einschrävken. In Plaue« hat am Sonnabend eine größere Fabrik wegen Kohlenmangels ganz feiern müssen. Je Kirchberg konnte ebenfalls am Sonnabend eine größere Tuchfabrik den Betrieb nur dadurch aufrecht erhalten, daß allerhand Holz zur Heizung zusammen geholt wu de. Auch die Carlsdorfer Glashütte leidet argen Mangel. Aachen, 6. Febr. Die Streiklage im Wurm gebiet hat sich weiterhin gebessert und die Zahl der Ausbleibenden allenthalben abgenommen. Man er hofft keine Ausdehnung, sondern baldige Streikbe endigung. Die Wurmrevierdirection giebt bekannt, daß jeder nichtstreikende Bergmann fünf Mark Prämie erhält, und daß die Löhne am 1. April jedenfalls erhöht werden. Falkenau, 6. Febr. Die Anzahl der täglich hier geförderten Waggons beträgt 125. Die Zahl der im hiesigen Bezirk wegen Kohlenmangel feiernden Fabrikarbeiter beträgt bei einer Gesammtzahl von 7269 Mann 3674. Dux, 6. Februar. Von 107 größeren Schächten des Kohlenbeckens Aussig-Komotau sind heute 30 im Betriebe. Gestern und vorgestern wurden 465 Wag gons gefördert. Budapest, 6. Febr. Die Ausdehnung des Streiks der Reschitzaer Eisenwerkarbeiter nimmt zu. Jeden Moment steht zu erwarten, daß sich alle Eisen arbeiter, 6000 an der Zahl, dem Streik anschließen. Der Ausstand ist durch österreichische Agitatoren ge schürt, welche den Arbeitern einreden, die Gesellschaft habe nach Deutschland große Eisenlieferungen über nommen, was durch den Streik vereitelt werden müsse. Die Führer des Ausstandes erklären, wenn auf ihre Forderungen nicht eingegangen werde, so würden sich am Ende der Woche auch die Kohlenarbeiter dem Streik anschließen, somit über 10000 Mann die Arbeit einstellen. Der Werkdirector unterhandelt mit den Arbeitern, welche den bisherigen Lohn bei einer Achtstundenzeit fordern, die Gesellschaft dagegen bietet 5 Psg. weniger Lohn. Zur Aufrechterhaltung der Ordnung sind 80 Mann Soldaten in Reschitza an gekommen. Oessentliche Versteigerungen tu den Königl. Amtsgerichten. Montag, den 12. Februar. Dresden: Her- mrnn August Tiitel's Wohnhaus in Leuben, Bismarckstraße iS, 29,450 M. Pirna: Maurer Wilhelm Hermann HLnsel's Wohnhaus in Siadt Wehlen, 17,500 M. Dresden: Friedrich Paul Rudolf Silkrodt's Wohnhaus mit Hintergebäude daselbst, Schnorrstrahe 35, 216 000 M. Hohenstein-Ernstthal: Gustav Emil HanSke'S Wohnhaus in Gersdorf, 10,0 0 M. Döhlen: Ziegcleibesitzer Karl August Seifert's HauSgrundstück in Zaucke rode, 2200 Mark. Dienstag, den 13. Februar. Leipzig: Ida verehcl. Schubert geb. Feldheim's Hausgrundstück in Stünz, 48,800 M. Dresden: Daniel Heinrich Balz' Wohngebäude in Gruna, 50,000 M. Dresden: Friedrich Louis Grunick und August Hugo Fleischer's Baustelle daselbst, 36,100 M. Dö beln: Juliane Christiane veno. Hänlein geb. Beyer'4 Haus grundstück daselbst, 40,000 M. Mittwoch, den 14. Februar. Leipzig: Kaufmann Hermann Albert Franz Ollenroth'S Wohn- und Fabrikgebäude in Möckern, 76,439 Mark. Pirna: Bau gewerke Karl Paul Rarisch's Wohnhaus mit Nebengebäude in Mügeln, 49,000 M. Elsterberg: Restaurateur Franz Wilhelm Büttner's zwei Wohngebäude daselbst, 15,340 M. und 9600 M., sowie Wiese mit Wald daselbst, 3000 Mark. Burgstädt: Karl Ernst Reinhard Tür, e'S Flurstück in Mühlau, 18,665 M. Crimmitschau: Emma Auguste verehcl. Büttner verw. gew. Zer renner geb. Scltmann's Grundstück daselbst, 1900 M. Anna berg: Kaufmann Früdrich Max Lindner's HauSgrundstück da selbst, 38,750 M. Zahlungseinstellungen. Konkurs wurde eröffnet: über das Vermögen der Firma Eisenbahnbaugese lschaft R. Weber u. Co. in Chemnitz über daS deS GastwirtHS Karl Chr. Wilhelm Schade, „zum grünen Baum" in Leipzig, über daS des Kaufmanns Emil Grünebaum, Tafelgeräthehändler in Leipzig, Über daS deS WebwaarengeschäftSinhaberS Ignaz Anton Tieze in Ebersbach, über das der Alwine Auguste verehelichte Kretzschmar geb. Rentsch, Putz' und Wäschegeschäft in Großen hain und über daS deS Gasthofbesitzers Friedrich Bernhard Münch in Eulendors bei Hainichen. ,k. S. p.. 8 T. 1 . S. p. 3M. S. p. 8 L. , P. 8 T. U. p. 3M. Egypten. Daily Mail berichtet aus Kairo: Oberst Max well hat mehrere eingeborene Offiziere, welche die Insubordinationen anstifteten, verhaften lassen. Der',« New-Jork lange andauert, ihr fehlt dafür die Sirdar, welcher mit einer Sondervollmacht des Khe- wesentlichste Voraussetzung: sie ist nicht thcuer, und sie Idive versehen war, jedes zur Erzwingung der Dis- wird — von gar zu vielen, ganz unfreiwillig, mitgemacht. Hmwel imd Jadastrie. M-I». Antwerpen, 6. Fcbruar. Terminustirungcn. Contract » La-Plata-Kammzug. Februar 5,72» Frc«., März 5,77» Frc»., April o,77» Frc«., Mat 5,80 Frc«.,' Juni 5,82» Frc«., Juli 5,85 FrcS. Umsatz: 190,000 I-?. Stimmung: Behauptet. Liverpool, 6. Februar. Umsatz: 10,900 B., davon für «peculatton und Export 500 B. verkauft. Amerikaner fest, 1 82 höher, osttndtsche ruhig, Broach und Ttnnevelly 1/8, an dere 1/16 höher. Middling amerikanische Lieierungeu: Februar- März 4.41/64 Käufer, Aprtl-Mat 4.34/64 Verkäufer, Juni- Juli 4.30/64 do., August-September 4.23/64 4 do. Breme«, 6 Februar. Baumwolle stetig, upland midd ling loc> 44 Psg. New-Kork, 5. Februar. Erster Bericht. Der Markt auf Lieferung eröffnete stetig. März 7,94, Mai 7,94, August 7,91, October 7,29. — Zweiter Bericht. Amerikanische aus Lieferung März 7,89, Mat 7,90, August 7,88, October 7,26 — Die heutigen Ankünfte von Baumwoll- in allen käsen werden auf 40,000 Ballen geschätzt. — Dritter Bericht. Stetig. März 7,87, Mat 7,89, August 7,88, Oktober 7,24. Kay». Hamburg 6. Februar, 3 Uhr. Februar 37,25, März 37,50, April 37,75, Mat 38,00, Juni 38,25, Juli 38,25, Au gust 38,50, September 39,00, Oktober 39,25, November 39,59, December 39,75, Januar 40,00. Behauptet. Breme«. 6. Februar Kaffee sehr fest. Rei«, Politter stetig, roher steigend Imker Magdeburg, 6. Fcbruar. Preis« für greifbar« Roh. zucker. (Ausschließlich Verbrauchssteuer). Kornzucker, I. Pro duct 88proc. ohne Sack 10,60—10,75 M., Nachproducte 7» proc. ohne Sack 8,20- 8,40 M. Tendenz. Fest. — Preise für greifbare Waare. (Einschließlich Verbrauchssteuer.) Krystall- zucker I 23,37'/,—23,50 M., Brodraffinade 1 23,75 M., do. Ü 23,50 M., Würfelzucker II 25,25 M., gemahlene Raffinade 23,62'/,—2,,00 M., gemahlener MeliS I 23,I2'„ M. — Ten denz: Stetig. Potvol»««. Breme», 6. Februar. RaffintrteS Petroleum. Fas zoll frei. Loco 8,45 B. Batum, 6. Februar. Die Lage des NaphthamarkteS ist unverändert günstig. Exporteure treten als forcitte Abnehmer auf. Offerten stehen der Kauflust bet Weitem nach, ,o daß größere Transaktionen unmöglich sind. Preise weisen wieder eine Besserung auf. Die Läger nehmen stark ab. Auf Lieferung besteht Kauflust. Loco 60—62 Kopeken pro Pud. «otraid» und Futtermittel. Königsberg, 6. Februar. Weizen unverändert. — Rog gen unverändert, loco per 2000 Pfd. Zollgewicht 133—133,50. — Gerste kleine inländische ruhig. — Haser unverändert, loco per 2000 Psd. Zollgewicht 105—122. — Weiße Erbsen per 2000 Pfd. Zollgeivicht 108. Danzig, 6. Februar. Weizen loco ruhiger, Umsatz: 250 t, do. inländ. hochbunt und weiß 134—148, do. inländ. hell bunt 128 -138, do. Transit hochbunt und wetß 112, do. hell bunt 107. — Roggen loco unverändert, inländ. 134, do. russi scher und polnischer zum Transit 98. — Gerste, große (660 bis 700 g) 118—133, do. kleine (625—660 g) 112. — Hafer inländ. NO—118. — Erbsen inländ. 120. Best, 6 Februar. Weizen loco matt, April 7,66 G., 7,67 B., Oktober 7,80 G., 7,81 B. — Roggen April 6,38 G„ 6,39 B. - Hase- April 5,02 G., 5,03 B. MaiS Mat 4,92 G., 4,93 B. — Kohlraps August 11,90 G., 12,00 B. Petersburg, 6. Februar. Weizen loco 9,20. — Roggen loco 6,70. — Hafer loco 3,30—3,70. — Leinsaat loco 14,50. New-Kork, 6 F:bruar. (Ansong). Wetzen Mai 74> * behauptet. — Mais Mai 38? ,, stetig. Cmcago, 6. Februar. (Ansong/. Weizen Mai 67»,. — MaiS Mat 33'/,. — Schmalz Mai 6,10. 18. Häute- und FeUe-Auction. Chemnitz, 23. Januar. Bei der am heutigen Tage statt- gesundenen Auciiou des Häuteverwerthungs-Vereins zum Chem nitz kamen zum Angebot 215 Stück rothe Ochsenhäute, — Stück Jütländer Ochsenhäute, 64 Stück schwarze Ochsenhäute, 306 Stück Bullenhäute, 936 Stück Kuhhäute, 3628 Stück Kalb selle. 1879 Stück Schaffelle; Schlachtung mit Horn ohne Schweis bein, Zahlung nach Frischgewicht, Salzgeld sür Häute über 50 Pfd. 50 Pf., unter 50 Pfd. 30 Pf., für Kalb- und Schaf felle 10 Pf. pro Stück Rothe OLlenhäute: 39—46'/,Pf. pro Psd , schwarze Ochsen häute 38bis40—:0> , Pf.ProPsd.,Bullenhäute:3:>'S2> ,Pf. pro Pfd., rothe Jütländer Ochsenhäute fehlen, Kuhhäute: 40 bis 42'/,-43'/, Pf. pro Psd. Kalbfelle: mit Kopf 4,30—4,40 bis 7,80 Mk. pro Stück, „ ohne „ <60—7,00 „ „ „ Schaffelle: kahle pro Stück 2,20, kleine Wolle pro Stück 3,00, srühlang pio Stück 4,00, große Wolle pro Stück 5,10 Mk. Die nächste Auktion findet Dienstag, den 7. März c. statt. Rechtet. — Disro»t.