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's Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Anzeiger für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expedittonen solche zu Originalpreisen. für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein-Ernstthal. Gvgcrn allev <8errreinöe--VeVtVcrlturrgen der urnliegerröerr Ortschaften Nr. 180. Dienstag, ^)en 7. August 1900. 50. Jahrgang. Die chinesischen Wirren. Bremerhaven, 4. August. Prinz Heinrich von Preußen ist heute Nachmittag hier eingetroffen und hat sich mit dem kleinen Prinzen Waldemar und Gefolge alsbald zu dem Platze an der Lloydhalle begeben. Hier hatten neben der festgemachten „Phoenicia" die Truppen in einem offenen Viereck Ausstellung genommen. Prinz Heinrich trat in diesen Raum und hielt an die T> uppen etwa svlgende An sprache: „Kameraden! Der Kaiser, wacher leider durch einen Trauerfall in einem deutschen Fürstcnhanse ver hindert ist, sich von Euch zu verabschieden, hat mir zu befehlen geruht, Euch seinen letzten Abschiedsgruß mit auf den Weg zu gebm. Seid versichert, daß der Kaiser mit Herz und Gedanken an Jeden von Euch zurückdenkt. Besonders bedauert Se. Majestät, daß er Euer Contingent heute nicht hat sehen können. Der Kaiser erwartet von Jedem von Euch, daß er als Soldat seine Pflicht thue, daß er ganz Soldat sein werde. Se. Majestät wünscht Euch eine glückliche Reise und glückliche Vollendung Eurer Thaten, srdy- liche Rückkehr, frohes Wiedersehen mit den Eurigen und giebt Euch Gottes Segen auf deu Weg. Es ist das letzte Mal, daß Ihr auf deutschem Boden steht, seid Eurer Bundcssürsten eingedenk und gedenkt mit mir auch dessen, der das Deutsche Reich init Kraft und festem Willen stark und mächtig gemacht hat, es ist Euer Kaiser. Ruft noch einmal auf Eurem Heimathboden: „Se. Majestät Hurr >h!" Die Truppen und dos zahlreich anwesende Publikum stimmten be geistert in diesen Rus ein. Piinz Heinrich rief darauf: „Adieu, Kameraden!" Auf diese Ansprache entgegnete Oberst Hoffmeister: „Unter freiem Himmel, unter Sturm und Regen erneuern wir den feierlichen Eid unverbrüchlicher Treue bis in den Tod. Se. Majestät der Kaiser Hurrah!" Auch diese Worte fanden den vollsten Beifall. Prinz Heinrich versammelte hierauf die Offiziere um sich und richtete an sie einige kurze Worte. Sodann begab sich der Prinz mit dem Prinzensohne und dem Gefolge zu dem Dampfer „H. H. Meier" und nahm denselben in Augenschein. Trotz des außerordentlich schlechten Wetters wohnte eine zahlreiche Menschenmenge den Vorgängen bei. Die Matrosenkapelle spielte Abschiedsweisen. Um 1/26 Uhr machte die „Phoenicia" los. Die Mann schaften standen auf Deck oder befanden sich in den Wanten, die Malrosenkapelle spielte „Muß i denn rc." Unter brausenden Hurrahrufen der Mannschaften und der Zuschauermcnge und Tücherschwenke» setzte sich das Schiff in Bewegung. Als die „Phoenicia" die Spitze der Landzunge passirte, au welcher Prinz Heinrich Ausstellung genommen hatte, salutirte der Prinz. Brausende Hochrufe schallten von den Mann schaften des in See stechenden Schiffes herüber, das hierauf rasch den Blicken entschwand. Bald nacy dei „Phoenicia" stach auch der Dampfer „H. H. Meier" in See. Die Mannschaften sangen patriotische Lieder. An der äußersten Spitze der Landzunge wurde das Schiff gleichfalls vom Prinzen Heinrich erwartet und zum letzten Male begrüßt. Der Prinz blieb au der Landzunge stehen, bis die „Phoenicia" ganz den Blicken entschwunden und „H.H. Meier" weit hinaus- gedampst war in die Regenschleier und die grauweißen Wellenkämme. Wegen des schlechten, böigen Wetters mußten die Schiffe übrigens während der Nacht am Hohenweg-Leuchtthurm anlegen. In einem Bericht des L. Auz. heißt es noch: Es herrscht Nordweststurm; ties und schwer in schneller Fahrt ziehen am dicht bedeckten Himmel die Wolken dahin, Regenschauer gehen hernstd.r, der Wind heult und die See, die gelb und unheimlich aussieht, schlägt in langen, schaumbedeckten Wogen gegen die Schleusen- thore des Hafens. — Jo wird die hinausziehende Mannschaft gleich zu Beginn ihrer Fahrt eine ernste Probe auf ihre Standhaftigkeit und Widerstands fähigkeit gegenüber dem mannigfachen Ungemach, das ihre Mission mit sich bringt, zu bestehen haben; kein Zweifel, daß die Truppe aus dieser ersten Probe auf den in ihren Reihen herrschenden Geist hin glänzend hervorgeh?» wird, mußte doch jeder Augenzeuge de, erhebenden Vorgänge, deren Schauplatz Bremerhaven von dem Auslaufe» der „Batavia" an gewesen ist, die Ueberzeugung gewinnen, daß dieser Geist ein vor trefflicher ist. Kei» Fall von Streit unter den Leuten oder gar von Insubordination ist die ganze Zeit über vorgekommen; keine» betrunkenen Mann hat man gc- hielt er nun die Aus Paris wird vom 4. August gemeldet: auch nicht gebungen merkwürdig kontrastirte, bereits wiedergegebene Ansprache. lassen er den Vor- Bei den auf Peking und erwähnen einen solchen als nahe bevorstehend." Weitere Nachrichten, welche vorliegen, kennen, daß die Engländer es sind, welche maisch absichtlich hindern und verschleppen. wachen. Die Gleichgiltigkeit der englischen Flotte gegenüber den Befestigungsarbeiten der Chinesen in Wusung erklären die Europäer durch eine geheime Abmachung Englands mit dem Vicekönig, durch welche der Consularrath hintergange» worden ist. Die Be wohner Shaughais sind beunruhigt, bleiben aber, ob gleich die Geschäfte völlig still stehen. Zur Be>tyeidi- gung stehen 1500 europäische Freiwillige verschiedener Nationalität bereit, die über einige Geschütze verfügen. Die Engländer wollen ein rein englisches Vertheidignngs- „Telegramme, welche nach einer Meldung der Agence Havas von dem französischen Admiral Courrejolle und von dem französischen Consul in Tientsin hier eingegangen sind, berichten nichts von einem Vormarsch Freunde der in Peking Eingeschlossenen, die hierher amen, um die Entsatzarmee auf ihrem Vormarsch zu ' legleiten, sind außer sich über die Bummelei nament lich der englischen Officiere. Der Präsident der Uni versität in Tientsin, Mr. Tenney, äußerte sich folgen dermaßen: „Dieses Benehmen steht nicht im Einklang mit den angelsächsischen Traditionen; 20000 Soldaten liegen hier müßig, während 80 Meilen entfernt Frauen und Kinder in Lebensgefahr schweben." Tenney und andere Landeskundige behaupten, daß die Officiere die Schwierigkeiten des Vormarsches auf Peking ungeheuer übertreiben und über zu peinlichen Vorbereitungen kostbare Zeit verschwenden." Daß die Hauptschuld an der Verzögerung die Engländer trifft, bestätigen weitere Telegramme. Der Correspondent der Daily News in Tientsin meldet: Die Oberofficiere aller Nationalitäten stimmen darin überein, daß die Briten den Entsatz von Peking ganz unnöthig hinausschieben, so und so viel Engländer sind in Peking zu reiten und die einzige Bewegung des hiesigen britischen Cvn- tinzents ist daS Paradiren indischer Flötenbläser in den Straßen. Herr von Brandt, der frühere langjährige deutsche Gesandte in Peking, charakterisirt die Ernennung Li- hungtschangs zum Generalgouverneur von Chili, d. h. der Provinz, in der der Sitz der Boxerbewegung .st und nnr und in der »och heute gekämpft wird, jüngst gemeldeten Bewegungen der Russen und Japaner scheint es sich nur uni geringfügige Recognoscirungen gehandelt zu haben. Es scheint übrigens beinahe, als solle da» soge nannte „Concert der Mächte" durch England gesprengt werden. In einer amtlichen Londoner Depesche wird bereits von einem Sonderabkomme» Englands mit einem chinesischen Vicekönig berichtet, das der plötzlich von Tientsin ebgereiste englische Admiral Seymour rermittelt hat. Die Londoner Meldung besagt: „Ad miral Seymour besuchte am 2. d. M. den Vicekoum von Nanking. Dieser zeigte sich sehr freundlich (!), schien aber lebhaft besorgt, ob es möglich sein werde, den Frieden im Iangtsethale aufrecht zu erhalten. Er gestattet die Landung von 3000 Manu englischer Truppen zur Veitheidigung Schanghais. Tags darauf erwiderte der Vicekönig den Besuch des Admirals und erneuerte die Versicherunzen seiner Freundschaft. Das Abkommen, betreffend Vorkeh.nngen zur Aufrechterhalt ung der Ordnung am Jangtse, sei geschlossen." Ueber die Verschleppungstaktik der Engländer sprechen sich selbst englische Zeitungen scharf aus. In einem Londoner Bericht vom 7. Aug. heißt cs: Noch am 25. Juli war die Mehrzahl der leitenden Officiere in Tientsin der Ansicht, daß ein gemeinsamer Auf- biuch der Eutsatzarmee dank hauptsächlich der Unfertig- keit des britischen Contingents vor Mitte August nicht möglich sein werde. Der ausführliche telegraphische Bericht, der diese Meldung enthält, übt au dem all ¬ zweifelhaft im gegenwärtigen Augenblick der richtige Mann und es sei seiner Zeit ein unverzeihlicher Fehler er englischen Vertretung in Peking gewesen, diesen Mann aus Chili zu verdrängen, der der einzige Ver treter von Ansichten war, denen das Verständniß füi den Werth rmd den Einfluß der Beziehungen mit dem Ausla. de nicht abzusprechen war. Mit Li an maß gebender Stelle in Peking würden die Scene», die sich dort abgespielt haben, unmöglich gewesen sein. Lis Aufgabe werde in erster Linie sein zu versuche», die Einigkeit unter den Mächten zu stören und womöglich zu zerstören. Das sollten die Mächte sich stets vor Augen halten und rasch und energisch handeln. Der obenerwähnte englische Schachzug eines be sonderen Abkommens mit den Chinesen kann leicht der Anlaß zu argen Verstimmungen zwischen den ver bündeten Mächten werden: Uneinigkeit hat schon vor der in hohem Maße unter den Ausländer» in Shanghai geherrscht, wie aus dem nachstehenden Telegramm Hervorgeht: Petersburg, 4. August. Der Russischen Tele- qruphen-Agentur wird aus Shanghai vom 2. August gemeldet: Im Iangtte-Thale zerstönen die Boxer die Missionen und tödteren die Mffsw„arx; die Ver- tragsläfen wurden jedoch von ihnen nicht überfallen, < Nach der Abreise Li-hung-tschangs vereinigten sich die Soldaten mit den Boxern. Die Truppen der Pro vinzen längs dem Jangtse verhalten sich ruhig, dank i dem von den Vicekönigen von Nanking und Wutschang ' gegebenen Versprechen. In aller Stille werden aber Trappen nach den VertragShäsen zusammengezogen, wo die Befestigungen mit den besten Geschützen ver sehen werden. Am Jangtse werden die alten Bat- terieen reparirt, neue errichtet, um die Durchfahrt durch den Fluß unmöglich zu mache». In Wusung, das Shanghai sperrt, wurden trotz des Versprechens, daß die Befestigungsarbeiten dort eingestellt wei den sollten, 5 Geschütze aufgestellt, und in Shanghai wurde das Arfenal bewaffnet, auch wurden die Truppe» verstärkt. Bei Shanghai befinden sich im Jangtse sechzehn eng lische Schiffe, vier japanische, zwei französische, zwei holländische und ein deutsches, von welchen vier eng lische und zwei japanische Wusung und Jangtse be- sehen, und das trotz reichlicher Spende von Liebes gaben während der Reise hierher; nirgends wurde gelärmt oder die Ruhe, in der sich Alles abwickelte, in anderer Weise gestört. Es ist dies ein so charakteristisches Factum, daß man nicht unrecht thut, es stark zu betonen. Die „Phoenicia" nimmt das vierte Ostasiatische In fanterie-Regiment, die Proviantkolonne 1 und das Material der Gebirgsbatterie, im Ganzen rund 1850 Mann, der „H. H. Meier" die 1. Eskadron des Reiterregiments, das 2. Bataillon des 2. Infanterie- Regiments, den Stab dieses Regiments, Magazin personal, Train-Aufsichtspersonal, die Etappen munitionskolonne und das Personal des Lazareth schiffs, im Ganzen 1100 Mann, mit sich. Zu der Decorirung von Arbeitern des Lloyd und der Hamburg-Gesellschaft durch den Kaiser sei noch )es stimmungsvollen Charakters Erwähnung gethan, den der Akt annahm. Im weiten Wartesaal erster Klasse der Lloydhalle hatten die zu Dekorirenden Mann an Mann Ausstellung genommen. Nicht Alle hatten Zeit gefunden, ihre Sonntagstracht anzulegen, und mehrere waren erschienen, wie man sie vom Schiff herbeigeholt hatte, ungewaschen, im ArbeitSrock und durchnäßt vom Regen, voll Eile, zu ihrer jedes Mitglied drwasnd bedürfenden Colonne zurückzukehren. Der Lloydsaal war geschmackvoll in den Farbeit öes Reiches dekonrt. Säbelklirren draußen auf dem Gang, die Thür öffnete sich, und herein trat der Kaiser, die Kaiserin am Arm, gefolgt von Adjutanten, Hofdamen, Generalen, Marine-Offizieren und den Direktoren beider großen Dampfschiffsahris-Gesellschaften, vorüber an der Reihe schlichter Arbeiter ging lautlos der stolze Zug und hinaus zur gegenüber gelegenen Thür, die sich unmittelbar gegen den Salonwagen der Kaiserin hin öffnete. Einige Minuten vergingen; die Kaiserin und ihr Gefolge reisten ab, dann kehrte der Kaiser mit de» Offiziere» zurück, und mit halblauter, beinahe sanfter Stimme, die mit der seiner öffentlichen Kund- > mordet worden. Au der Am«rgre«fe : ergreiien nun die Russen, nachdem sie die erste» Ver- ' stärkungen erhalten haben, allgemein die Offensive gegen die chinesischen Truppen und haben bereils neue Erfolge zu verzeichne». General Grodekow telegraphirte an din Kriegsminister aus Chabarowsk unterm 3. August: „Heute früh 3 Uhr setzten die Colonnen der Obersten Schwerin und Servianow bei Blagowes- tschensk auf das rechte Amurufer über, warfen die chinesischen Truppen mit großen Verlusten zurück und nahmen Sachalian, wobei»viele Waffen, Mausergewehre, Patronen, sowie ein Geschütz erbeutet wurden. Der Dampfer „Selenga" hat unter dem Gewehrseuer stark gelitten. Das Transseicker Detachement unter Oberst Pfotenhauer hat Aigun mit zwölf Feldmörsern be- fchosfen, die Chinesen antworteten. Unsere Verluste betragen 6 Osficiere und 5 Mann todt, 15 verwundet." Ein anderes Telegramm des Generals Grodekow aus Chaborowsk vom 2. August meldet dem Communica- tionsminister, daß die zum Transport von Locomo- tiven eingerichteten Amurdampfer sich auch als ausge zeichnet geeignet gezeigt haben, um Geschütze aufzunehmen, und daß dieselben nützliche Dienste als Kriegsdampfer leisten. Petersburg, 6. August. Beim Generalstab eingelaufene Meldungen besagen: Grodekow telegra- phirt am 5. August aus Chaborowsk an den Kriegs minister: Gestern Abend wurde Aigun nach hart näckigem Kampfe genommen. Der Feind wird in der Richtung aus Tsitsikar verfolgt. In Neu-Sujdur werden 15000 Kalmücken concentrirt. Aus Schicho kommt reguläre Infanterie und Cavallerie nach Kuldscha. Nachrichten aus Mukden melden: Eine Abteilung russischer Soldaten wurde überfallen und flüchtete ins Gebirge. Der Officier WalewSki von der Schutz nannschaft wurde getödtet. General Lunewitsch begiebt sich von Port Arthur nach Tientsin, um das Commando des Detachements von Petschili zu übernehmen. General Jvanow berichtet am 29. und 30. Juli auS Taschkent, daß Schigalin die russische Grenze von Fort Naryn in Kokand bis Bachty gegenüber von Tschuzu- tschak mit Grenzposten besetzt hat. Der russische Consul in Kuldscha meldet die Ankunst von 500 Kalmücken in Sujdun, einem Grenzpunkt bei Kuldschu. Auf Urumzi erwarte man acht Ljane (Bataillone) Soldaten, etwa 2000 Mann. Die Cbinesen in Kaschgar sollen mit 10000 Stöcken bewaffnet werden, um den Sol daten zu Hilse zu kommen. In Sujdun herrscht unter den Russen Panik; viele kehren nach Rußland zurück. Im englischen Unterhause gab der Unterstaats- secretär Brodrick über die Auffassung des britischen Kabinett von den internationalen Schwierigkeiten, die mit der chinesischen Frage verknüpft sind, längere Er klärungen ab, denen wir folgende Einzelheiten ent nehmen: dem ältesten Admiral auf der Rhede unterstellt würde Die Municipalität ist unzufrieden darüber, daß man sie übergangen hat, und über den Mangel an Frei willigen. Die Stadtbewohner verlangen Truppen, was nach der Ansicht der Consuln vertragswidrig ist. Die Engländer werden wahrscheinlich den richtigen Moment benutzen, um im Stillen ihre Truppen hineinzusühren. Zwischen den Engländern und den anderen Mächten herrscht Uneinigkeit. Die englische Presse des äußersten Ostens bemüht sich, Japan gegen Rußland aufzuhetzen. Sie lobt die Japaner und behauptet, daß ein Bündniß mit Japan erwünscht sei. Zur Lage wird aus Newyork vom 4. ds. noch folgendes gemeldet: Im allgemeinen wird die Ant wort Hays auf die Vorschläge Li-hung-tschangs -llL Ausdruck der Ansicht cufgefaßt, daß, sallS China die Gesandten nicht weiter schützen sollte, dies als Ursache eines wirklichen Krieges gegen die chinesische Regierung angesehen werden würde. Hay ist sicher, daß seine Politik von allen Mächten übernommen werden muß; und deshalb würde China, wenn es die Gesandten nicht weiter schützt, einen Krieg nicht nur mit den ! Bereinigten Staaten, sondern mit allen Mächten heraus- - sordern. Ein englisches Blatt, die Daily News, bringt l wieder einmal eine erschreckende Meldung. In gemeinen Verhalten der Heeresleitungen ,in Tientsin scharfe Kritik, es heißt darin: „Die Herren Offiziere lassen sich durch die Ereignisse in Peking die gute Laure nicht verderben. Allabendlich laden sie ein- „ ... ... ... ander zu ausgesuchten Diners ein, die bei den lustigen corps bilden, die anderen Nationen vrrlangten ein Klängen Sträußscher Walzer eingenommen werden, internationales, welches nicht der Municipalität, sondern Tientsin sei am 25. Juli aas Debaodie-see, einer christ- dahin, daß den Machthabern in China, wer immerllichen Ortschaft zehn Meilen von Tientsin, ein Flücht- dieselben sein mögen, die Ueberzeugung gekommen ist, Ning cingetroffen, welcher berichtet, von den kaiserlichen daß sie dem geeinten Vorgehen Europas, der VereinigtenfTr^pppen seien 10- bis 15000 Convertiten hinge- Staaten und Japans einen erfolgreiche» Widerstand auf die Dauer nicht entgegensetzen könne». Li sei un>