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4168 PAPIER-ZEITUNG Nr. 94 Verbandsvorstandsmitglieder zu wählenden Mitglieder. Für jedes Mitglied dieser Abteilung ist ein in Kreis VII wohnender Ersatzmann zu wählen. Die Abteilung Schutzverband besteht aus 5 von der Generalversammlung nur aus der Zahl der Mit glieder des Schutzverbands in derselben Weise wie die Ver bandsvorstandsmitglieder zu wählenden Mitgliedern. Für jedes Mitglied dieser Abteilung ist ein Ersatzmann aus den Mitgliedern des Schutzverbandes zu wählen. Die Mitglieder des Verbands schiedsgerichts der Abteilung Schutzverband und ihre Ersatz männer dürfen weder dem Vorstand noch dem Ausschuß der Abteilung Schutzverband angehören. Die Schiedsgerichte beider Abteilungen bestimmen ihre Geschäftsordnung selbst. § 35 Das Schiedsgericht der Abteilung Schutzverband ist zuständig nach Maßgabe der Bestimmungen der §§ 7, 14 und 45. Dem Schiedsgericht der Abteilung Fachverband liegt ob: Die Schlichtung von Streitigkeiten in Fachfragen sowie die Aus kunftserteilung in technischen und geschäftlichen Angelegen heiten, insbesondere über Preisberechnung. Schluß folgt Innenplakat für ein Tintenfaß Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin hat auf Veranlassung der Firma Richard Weckmann in Berlin einen Wettbewerb für ein Plakat für das von genannter Firma hergestellte Hansa-Tintenfaß ausgeschrieben. Ueber das Ergebnis des Wettbewerbes veröffentlicht der Verein u. a. folgendes: Das Preisgericht bestand aus Herrn Professor Emil Doepier dem Jüngeren als Obmann, Herrn Professor Alfred Mohrbutter, Herrn Professor Emil Orlik, Herrn Maler Ludwig Sütterlin und Herrn Richard Weckmann als Beisitzern. □ 3 qibbüunnuqnunoenan • 0 iaaauMMM □ '■ K-33Kn35--a HAN SA- TINTEFASS HIERZU HABEN KLECKST NIE onoononunonononnnn Entwurf 1 Farben: Grund schwarz, Schrift weiß, Rand Gold Entwurf 2 Farben: Grund gelb, Rabe und Schrift schwarz, Rand dunkelblau Entwurf 3 Farben: Grund blau, Schrift weiß, Rand schwarz, Sterne Gold Entwurf 4 Farben: Grund dunkelblau, Schrift hellgrün, Elipse rotbraun Eingegangen sind 438 Entwürfe. Davon blieben 53 zur engeren Beurteilung. Von diesen wurden in gemeinsamer Be ratung 31 ausgeschieden. Demnach gelangten 22 Entwürfe zur nächst engeren Wahl, von denen wiederum 9 Blätter aus schieden. Die Preisrichter waren der Ueberzeugung, daß alle für Preise in Betracht kommenden Entwürfe einander ziemlich gleich an Güte und Wert sind, daß aber eigentlich keiner über die andern so binausragt, wie es für einen ersten Preis erforderlich wäre. Demnach beschließt das Preisgericht einstimmig, einen ersten Preis nicht zu vergeben, sondern statt dessen vier zweite Preise zu je 100 und vier dritte zu je 50 M. Je ein zweiter Preis von 100 M. wird zuerkannt: Dem Entwürfe 1: Verfasser Herr Franz Heinrich in Berlin C 19, Petristr. 8—9. Dem Entwürfe 2: Verfasser Herr Willy Belling, Berlin- Schöneberg, Gustav Müllerstr. 31. Dem Entwürfe 3: Verfasser Herr Erich Büttner, Berlin S 14 Stallschreiberstr. 9. Dem Entwürfe 4: Verfasserin Fräulein Elli Hirsch, Berlin W, Spichernstr. 3; diese Entwürfe sind mit Angabe der Farben vorstehend abgebildet. Dritte Preise von je 50 M. erhielten : Herr Julius Gipkens, Berlin W 57, Steinmetzstr. 57 ; Herr Ottomar Starke, München, z. Zt. Freiburg i. B., Zasiusstr. 30; Fräulein Eva Salinger, Berlin W, Eisenacherstr. 23; Herr Otto Feldmann, Köln a. Rh., Eifelstr. 26. Angekauft wurden auf Vorschlag des Preisgerichts fünf weitere Entwürfe zu je 30 M. Freihändig angekauft hat Herr Richard Weckmann zwei weitere Entwürfe. Englische Weihnachtsneuheiten (Eigenbericht aus London. Nachdruck verboten.) Wenn wir Deutschen uns kein Weihnachtsfest ohne den geschmückten Tannenbaum denken können, so stellt man sich in England kein »Christmas« ohne eine mit Speisen beladene Festtafel vor, bei der nicht nur der Magen, sondern auch das Auge auf seine Rechnung kommt. Der Ausschmückung der Speisetische wird nämlich bei dieser Gelegenheit die größte Aufmerksamkeit zugewendet, und man bedient sich mit besonderer Vorliebe papierner Schmuckgegenstände, die infolgedessen um die Weihnachtszeit sehr gangbar sind. In vielen Familien fertigen die Kinder Ketten, Blattranken und dergl. aus farbigem Papier. Dieses kommt in kleinen Bündeln, aus mehrfarbigen, schmalen Streifen bestehend, zum Kleinverkaufspreise von 1 Penny (etwa 8 Pfg) auf den Markt und findet in dieser Auf machung reißenden Absatz. In den meisten Haushaltungen zieht man es indes vor, die papiernen Tafel- und Zimmer schmuckgegenstände fertig zu kaufen. Die englischen Er zeuger solcher verdanken diesem Brauch flotte Nachfrage, die zwar in der Regel nur kurze Zeit andauert, aber da für befriedigenden Nutzen bringt. Die stets gangbaren, aber ein wenig veralteten Blattranken aus Stechpalmen und Mistelzweigblättern sind auch unter den diesmaligen Neuheiten durch mehrere, neuartige Formen vertreten. Neu sind einige größere Schmuckstücke, die sich für die Mitte der Tafeln, sozusagen als Paradestücke, eignen. Ein solches ist ein anmutiger Blumenkorb, der aus zopfartig ge flochtenem Krepp-Papier nebst Pappstützen gefertigt und mit einem riesigen Henkel aus gebogener Pappe versehen ist. Diesen ziert eine Umwickelung aus Seidenpapier, und zu beiden Seiten sind große Schleifen aus solchem ange bracht. Das Körbchen ist mit Knallbonbons gefüllt, die an ihrer Außenseite Papierblumen und getrocknetes Moos aufweisen, während ihr Inhalt aus Papier-Koplbedeckungen, Blumen darstellend, besteht. Knallbonbons spielen eben hierzulande bei festlichen Veranstaltungen um die Weih nachtszeit eine sehr wichtige Rolle, nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Geselligkeiten Erwachsener. Ein weiterer hübscher Behälter für »Crackers« (Knallbonbons) hat die Form eines französischen Damenpantoffels mit hohem Ab satz. Dieser ist mit Goldpapier beklebt, während den übrigen Teil zartgeblümtes, rosa Krepp-Papier schmückt. Die in dem Pantoffel ruhenden und teilweise heraus schauenden Knallbonbons sind ebenfalls in Rosa und Gold gehalten. Derartige Schmuckstücke müssen leicht und an mutig wirken und geschmackvolle Farben aufweisen, da sie andernfalls ihren Zweck verfehlen. Wiewohl alljährlich viele Tausende neuer Muster von Knallbonbons auf den englischen Markt gelangen, scheint die Erfindungsgabe der Erzeuger sich nicht erschöpfen zu lassen, denn auch dieses Mal wieder steht eine fast über raschende Auswahl zur Verfügung. Unter den Knall bonbons für Erwachsene finden sich einige spaßhafte Muster, z. B. der »Suffragette Cracker«, d. h. der Knall bonbon der Frauenrechtler. Er ist mit Abbildungen