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DAPIER-VERARBEITUNG ■ Buchgewerbe - Schutzverband Deutscher Steindruckereibesitzer Geschäftsstelle: Berlin SW 6, Albrechtstr. 17 Der Schutzverband Deutscher Steindruckereibesitzer ladet seine Mitglieder zur ordentlichen Generalversammlung auf Sonnabend, 16. November 190^, vormittags 101/2 Uhr, nach Stuttgart (in den Räumen der Gesellschaft »Bauhütte«, Ecke Schloß- und Büchsenstraße, Eingang Büchsenstraße, Haltestelle der Rundbahn Liederhalle) ein. Tages- Ordnung: 1. Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1906. 2. Kassen- und Vermögensbericht. 3. Entlastung des Vorstandes und Ausschusses. 4. Beschlußfassung über Statutenänderung (Verschmel zung des Schutzverbandes Deutscher Steindruckerei besitzer mit dem Verein Deutscher Steindruckerei besitzer zu Leipzig). 5. Neuwahl des Vorstandes, Ausschusses und Schieds gerichts. 6. Verschiedenes. Mit Rücksicht auf die große Wichtigkeit der Tages- Ordnung werden die Mitglieder um regste Beteiligung an der Generalversammlung ersucht. Berliner Typographische Gesellschaft Vereinslokal: Berliner Buchgewerbesaal, Dessauer Straße 2, III Vorsitzender: G. Könitser, Steglitz, Arndstraße 35 Kassierer: C. Rinck, Schöneberg, Bahnstraße 43, link. Aufgang III Schriftführer: E. Baumeister, SW 29, Bellealliancestr. 29 Wir schätzen die werten Mitglieder im Besitz der er gangenen Einladung zur Teilnahme am 28. Stiftungsfest das Sonntag, 10 November, nachmittags 1/24 Uhr mit Tafel, Unterhaltung und Ball im Festsaale des Papierhauses be gangen werden soll, und bitten darum, ihr recht zahlreich folge zu leisten. * » * Die nächste Arbeitssitzung ist am Dienstag, 12. November 1907, abends 1/29 Uhr, im Buchgewerbesaal. Tages-Ordnung: 1. Geschäftliches — Eingänge. 2. Aufnahmen neuer Mitglieder. 3. Das Kiinstlerwappen, seine bildliche Dai Stellung und An wendung im Buchdruck. Herr R. Winkler. 4. Festlegung der Stärke der Linienbilder. 5. Fragekasten. 6. Gemeinsame Besichtigung der Ausstellung farbig illustrierter Schul- und Volksbücher. Ausgestellt sind im Buchgewerbesaal Schülerarbeiten- der k. k. Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien und der Fachschule für Buchdrucker in München. Wir bitten um gefl. Begleichung des für das vierte Ooartal fälligen Beitrages. Der V01 stand. * * ¥ In der Sitzung vom 30. Oktober gedachte der Vor- Szende zunächst des am 18. Oktober verstorbenen Mit- gjedes und Mitbegründers der Gesellschaft, des Faktors au. Filzhuth; 28 Jahre hat derselbe der Gesellschaft an- gshört und war lange Jahre hindurch im Vorstande tätig; s.hat bei Gründung der Fachklasse an der I. Handwerker- sshule mitgewirkt und seit jener Zeit an derselben unter- 'ohtet; sein Hinscheiden bedeutet einen herben Verlust. die Arbeitsfreudigkeit, die den Verstorbenen bis zu Lonem Tode beseelte, auf andere übergehen, damit die . Cke, die sein Scheiden gerissen hat, nicht zu fühlbar ird. Der Vorsitzende rief ihm ein »Habe Dank!« nach, und die Mitglieder ehrten sein Andenken durch Erheben von den Sitzen. An Eingängen waren zu verzeichnen: Das Winter- Arbeitsprogramm der Typographischen Vereinigung in Braunschweig, ein von Kleukens entworfenes, geschmack voll ausgestattetes Propaganda-Zirkular der Herbert’schen Buchdruckerei in Darmstadt und von der Steglitzer Werk statt ein Exemplar des farbig illustrierten Kinderbuches »Märchen, die für dich geschrieben«, von Helene Henke- Falcke. Weiter teilt der Vorsitzende mit, daß der Verein Berliner Buchdrucker und Schriftgießer zu den Kosten der Herstellung des Winter-Programms für die Fachklasse an der I. Handwerkerschule den Betrag von 50 M. gestiftet habe; er sprach allen freundlichen Gebern den Dank der Gesellschaft aus und machte darauf aufmerksam, daß Teil nehmerkarten zu den auf Veranlassung des Buchhandlungs- gehilfen-Vereins »Krebs« im Königl. Kunstgewerbemuseum am 8. und 15. November stattfindenden Vorträgen des Herrn Prof. Dr. Jean Loubier über »die neue Buchkunst in Deutschland und im Auslande« durch Vermittlung des Vorstandes zu haben sind, ebenso Eintrittskarten zu er mäßigten Preisen zu dem Salon der Humoristen. Der Vor sitzende verliest das Menu für das am 10. November, nach mittags 1/24 Uhr, im Festsaale des Papierhauses abzu haltende 28. Stiftungsfest der Gesellschaft und ladet die Mitglieder und deren Angehörige zu recht zahlreicher Be teiligung ein; ein besonderes Zirkular mit Teilnehmer- Karte werde in den nächsten Tagen versandt werden. Als Mitglied aufgenommen wird Herr Otto Grafe im Hause Emil Witt, Sebastianstr. 20. Der Vorsitzende berichtet, daß der Besuch der Schulbücher- Ausstellung noch viel zu wünschen übrig läßt; er fordert die Mitglieder auf, in den Kreisen der Kollegen zum fleißigen Be such anzuregen und bedauert, daß gerade die Erzieher unserer Jugend, für welche die Ausstellung in erster Linie berechnet war, der Sache geringes Interesse entgegenbringen. Den Mit gliedern wird bei der Entnahme der noch in größerer Anzahl vorhandenen Ausstellungs-Kataloge die Vergünstigung zuteil, daß sie auf 5 Exemplare 1 Freiexemplar erhalten. • Herr Erler gibt bekannt, daß im Laufe des Monats November in dem früheren Lesesaal des alten Kunstgewerbemuseums eine Ausstellung der Gebr. Klingspor in Offenbach stattfindet; in einem anderen Raume werde die Firma H. & F. Schaffstein in Köln eine Ausstellung veranstalten. Hierauf hält Herr Faktor Otto Richter den angekündigten Vortrag über Preisberechnung der Drucksachen und den deutschen Buchdruck- Preistarif Das Alpha und Omega der Geschäftsführung, so führt er u. a. aus, ist die Berechnung der Selbstkosten. In den letzten 20 Jahren hat keine Aufbesserung der Ertragsfähigkeit des Buchdruckgewerbes stattgefunden, und die erzielten Preis erhöhungen haben mit der Vermehrung der Lasten nicht Schritt gehalten. Vielfach sei an der Unrentabilität des Gewerbes falsche Kalkulation Schuld. Es müsse als Grundsatz gelten, daß Kalkulationen nur von erfahrenen Fachleuten aufgestellt würden. Nur dadurch werde einige Gewähr dafür geboten, daß die Preisberechnung den tatsächlichen Verhältnissen entspreche. Aus den vielen Klagen über schlechte Preise im Buchdruck gewerbe ergibt sich, daß auch Fachleute nicht immer richtig kalkulieren. Der Verkaufspreis einer Ware setzt sich zusammen aus dem Preise der Rohstoffe, der geleisteten Arbeit, dem An teil an den allgemeinen Geschäftsunkosten und einem an gemessenen Geschäftsaufschlage. Es sind also zu berück sichtigen außer den Herstellungskosten, der Anteil der Verwal tungs- und Betriebskosten, Verzinsung und Amortisation des An lage- und Betriebskapitals, die Arbeitsleistung des Geschäfts inhabers, ein Anteil an der Miete, der Beleuchtung, Heizung und Reinigung der Geschäftsräume, der Steuern, Kranken-, Invaliden- und Unfallversicherungs-Beiträge und der Vereinsbeiträge; bei den Löhnen sind diejenigen der nicht produzierenden Personen, des Kontorpersonals, der Faktoren, Boten, Radfahrer, Abzieher und andern Hilfsarbeiter zu berücksichtigen, die aus dem Ertrage der Arbeiten bestritten und darum auch bei der gering wertigsten Arbeit mit einem entsprechenden Anteil in Ansatz