Volltext Seite (XML)
Herr Hermann Schmidt jr. ist als Teilhaber in die Firma Gottlieb Schmidt, Geschäftsbücherfabrik in Remscheid, eingetreten. K. (Post reis. Kaufl., Leipz.) Maschinen- und Cartonnagen-lVerke, G. m. b. H. in Berlin. Die Herren Betriebsleiter Kuno Töpel in Wächtersbach und Kaufmann Josef Zock in Berlin wurden zu Geschäfts führern bestellt. Albrecht 6• Meister, Aktiengesellschaft, chromolitho graphische Kunstanstalten in Berlin. Dem Geschäfts-Bericht für das Betriebsjahr vom 1. Juli 1906 bis 30. Juni 1907 ent nehmen wir folgendes: Die Ergebnisse des am 30. Juni abgelaufenen dritten Ge schäftsjahres erfüllten die Hoffnungen, die wir bei Beginn des selben gehegt haben. Wir erzielten nach Abzug der Geschäfts unkosten und Zinsen einen Rohgewinn von rund, wie alle fol genden Zahlen 393000 M., gegen 267000 M. im 2. Geschäftsjahr. Hierzu kommt der Gewinnvortrag des Vorjahres mit 31000 M,, sodaß ein Gewinn von 424000 M. zur Verfügung der General versammlung steht. Wir beantragen, 280000 M. Abschreibungen vorzunehmen, 7000 M. dem Reservefonds zu überweisen, 48000 M. als 4 v. H. Dividende zu verteilen, 9000 M. Tantieme an den Vorstand auszuzahlen und den Rest von 80000 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Auch im neuen Geschäftsjahr glauben wir angesichts des gegen das Vorjahr erhöhten Auftragsbestandes und des bis herigen höheren Umsatzes auf ein günstiges Ergebnis rechnen zu dürfen. Zur Herabsetzung der Geschäftsunkosten und Be triebsspesen haben wir uns nach langen Verhandlungen ent schlossen, die bisher getrennten beiden Betriebe zusammen zulegen. Da die auf unserm Grundstücke zur Verfügung stehenden Räume für diesen Zweck nicht ausreichen, haben wir ein günstig gelegenes Grundstück in Reinickendorf (an der Grenze von Berlin) erworben, auf welchem ein Fabrikgebäude zwecks Aufnahme des Gesamtbetriebes errichtet wird. Die diesbezüg lichen Arbeiten sind in der Ausführung begriffen, und wir hoffen, längstens im Herbst 1908 die Vereinigung der Betriebe durchgeführt zu haben. Es ist Vorsorge getroffen, daß für den Neubau dem laufenden Geschäft flüssige Mittel nicht entzogen werden. HauptZiffern der Jahresrechnung (abgerundet). Soll: Grund stück 727500 M., Gebäude 410000 M., Maschinen 192000 M., Mobilien 29500 M., Steine 89000 M., Originale und Urheber rechte 24000 M., Stempel 80000 M., Lithographien 272000 M., Schuldner 409000 M., Bargeld 13000 M., Wechsel 63000 M., Waren 765 000 M., Papier 34 000 M, Materialien 21 000 M., Nieder lage New York 40000 M., Interims-Konto I 9000 M. Haben: Aktienkapital 1200000 M., Hypothekenschuld 1 050000 M., Bankschuld 500000 M., Gläubiger 217000 M., Interims- Konto II 63 000 M., Reserve 2000 M., Gewinn 144 000 M. Gewinn- und Verlust-Konto. Soll: Unkosten 476000 M., Ab schreibungen 280000 M., Gewinn 144000 M. Haben: Vortrag aus alter Rechnung 31000 M., Rohgewinn 869000 M. Der fast zwanzig Jahre im Zeitungshause Rudolf Mosse in Berlin als Geschäftsführer tätige Herr Philipp Messenzehl tritt am 1. Januar in den Ruhestand. In die Propaganda-Abteilung des Verlags von August Scherl in Berlin tritt Herr C. Kulbe ein, der 14 Jahre lang bei der Firma Wilhelm Woellmers Schriftgießerei als Faktor der Hausdruckerei sowie auch zeichnerisch und literarisch tätig war. Konkurs-Aufhebungen. Schneider Karl Werstein, In haber eines Postkartenverlags in Karlsruhe, Baden, Kaiser straße 207. f In Kaiserslautern (Pfalz) starb im Alter von 62 Jahren Herr Philipp Schmidt, Papierwarenfabrikant und Buch druckereibesitzer, Begründer und Seniorchef der Firma Carl Ph. Schmidt. M. f In Glogau starb nahezu neunzigjährig, der Stadtälteste, Buchhändler Moritz Hollstein. f In Kladno (Böhm.) starb im Alter von 50 Jahren Herr Stadtrat Josef Sole, Buchhändler und Buchdruckereibesitzer. Fabrikfest. Die Firma Ernst Mayer, Briefhüllen- und Papier ausstattungsfabrik in Heilbronn a. N. veranstaltete anläßlich der Vermählung eines Teilhabers, Sohnes des Begründers der Firma, für ihre sämtlichen Angestellten eine Feier. Der Seniorchef begrüßte die etwa 340 Gäste, besonders die jüngst in den Ehe stand getretenen 7 Paare, die gleich den 3 25 jährigen Dienst- jubilaren Aufseherin Fräulein Sophie Stahl, Papierschneider Chr. Häusser und Chr. Sinn schon früher mit Geschenken bedacht worden waren. In launiger Rede schilderte er den Werdegang der Fabrikate der Firma. Dann verkündete er, daß der vor 5 Jahren anläßlich des 25jährigen Bestehens der Firma mit 20000 M. gegründeten Pensionskasse, die inzwischen durch Zinsen und jährliche Kapitalszuweisungen auf 44000 M. an gewachsen sei, heute zum 30jährigen Bestehen weitere rooooM. überwiesen seien. An die Aussprache schloß sich ein Abend brot mit Militärmusik; Tanz, Gesang und Reden wechselten, bis die letzten Züge und Fuhrwerke die Teilnehmer dieser schön verlaufenen Feier nach Hause beförderten. Jubelfest. Die Deuerlichsche Buchhandlung in Göttingen konnte am 26. Dezember ihr xoojähriges Bestehen feiern. Weihnachtsbescherung. Die Weihnachtsbescherung der Firma H. Püllner, Maschinenfabrik in Warmbrunn, Schlesien, fand am f 19. Dezember in üblicher Weise im großen Montiersaale des Werkes statt. Vor versammelten Arbeitern und Beamten hielt in Abwesenheit des Herrn Kommerzienrat Eugen Füllner Herr Oberingenieur Rudolf Furrer eine Ansprache, in welcher er den Arbeitern Gruß und Festeswünsche des Chefs aussprach. Namens der Arbeiterschaft dankte Dreher Peschel, ein Hoch auf den Fabrikherrn und dessen Familie ausbringend. Bei der darauf folgenden Verteilung der Geschenke empfingen — wie im Vorjahre — von den verheirateten Arbeitern jeder 25 M. und für jedes Kind unter 14 Jahren 5 M. besonders. Die unver heirateten erhielten jeder 20 M. Den Lehrlingen wurden je nach der zurückgelegten Lehrzeit entsprechende Geldbeträge überwiesen. Auf diese Weise wurden etwa 14 000 M. ausgezahlt. Gleichfalls konnten bei dieser Gelegenheit wiederum zwei treue Mitarbeiter in der üblichen Weise geehrt werden, und war der Bohrer August Rachner für 25jährige und der Monteur Friedrich Schön für 20jährige ununterbrochene Arbeitszeit. Ersterer empfing zu der bereits erhaltenen goldenen Uhr die goldene Kette, während letzterem die goldene Uhr zuteil wurde. Das Füllnerwerk, welches im verflossenen Jahre wiederum bedeutend vergrößert worden ist, beschäftigt gegenwärtig gegen 500 Arbeiter und ist noch auf längere Zeit hinaus mit Aufträgen reichlich versehen. Erst in letzter Zeit konnte es als ein Erfolg der heimischen Industrie begrüßt werden, daß die Firma mit der Lieferung einer Papierfabrikseinrichtung nach China betraut wurde. Dividendenschätzungen. Die Firma Emil Pinkau 6 Co.- Aktiengesellschaft, Lithographie und Lichtdruckerei in Leipzig, berichtet, daß der Geschäftsgang in diesem Jahre recht be friedigend war und mindestens die gleiche Dividende wie im Vorjahre (20 v. H ) auf das erhöhte Aktienkapital in Aussicht genommen werden kann. Die Chromopapier- und Kartonfabrik vormals Gustav Najork, Aktiengesellschaft, in Leipzig-Plagwitz wird für das laufende Betriebsjahr höchstwahrscheinlich 16 bis 18 (18) v. H. Dividende verteilen können. Das Unternehmen war während des ganzen Jahres gut, zeitweilig sogar übermäßig flott beschäftigt. K. (Leipz. Tagebl.) Oesterreichisches Unternehmen in Ungarn. Die Papierfabrik- Aktiengesellschaft Leykam- Josefsthal in Graz beabsichtigt in Kremnitz (Körmöczbänya), Ungarn, eine Papierfabrik zu er richten und hat zu diesem Zwecke eine Subvention der Stadt Kremnitz verlangt, die ihr auch bewilligt wurde. Industrieförderung in Galizien. Wie Lemberger Blätter berichten, bat die Landeskommission für galizische In dustrie in der Sitzung vom 8. Dezember dem galizischen Landesausscbuß u. a. folgende Darlehensgewährungen vor zuschlagen beschlossen: einer Kartonnagenfabrik 25000 K., einer Papierfabrik 50000 K. (Zentralblatt f. d. österr.-ungar. Papierindustrie) Neue Papierfabrik in den Niederlanden. Wie uns mitgeteilt wird, soll in Nijmegen nächstens eine neue größere Papierfabrik erbaut werden. Man habe bereits das Gelände ausgemessen und beabsichtige auch viele Arbeiterwohnungen dabei zu errichten. Ihre Gründer sind angeblich die Herren Selleger aus Maastricht, Hooijer aus Rotterdam und mehrere Deutsche. Der Bau sei dem Baumeister Gaspels in Nijmegen übertragen. Die Neu anlage werde nahe am Hafen liegen und habe auch Anschluß an die Bahn, ihre Lage sei daher äußerst günstig. Die Arbeits löhne seien am Ort äußerst niedrig, der Höchstlohn sei im all gemeinen nur 1 Gulden täglich = 1 M. 70 Pf. Papier-Industrie-Verein (Schutzverein der Papier-Industrie) Kürzlich wurden die vertraulichen Listen Nrn. 3668 bis 3697 nebst Listenvordrucken an die Mitglieder ver sandt.