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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Nr. 52 Dienstag, den 3. März 1942 94. Jahrgang Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche» Donn- und Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. einschl12 bez.1SPs. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZeitungSauSgabe iür Abholer täglich 3—« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen »och Preisliste Nr. 6 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und « bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstaaen bi» vor», v Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur äU. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekauntmachnnge« des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Der große Sieg der Japaner in der Java-See Der Verlauf der mehrtägigen Seeschlacht Heber das Seegefecht in der Java-See berichtet Domei: Am Abend des 27. Februar sichteten die von unserer Flotte tzeleiteten Truppentransporter die schwachen Umrisse brr kom binierten feindlichen Flotte in der Nähe der Küste von Batavia. Offenbar wurden die feindlichen Schiffe ausgesanot, um uniere Geleitzüge anzugreifen. Wir mutzten, dah wir in der Nähe der Küste von Vaiavia und Surabaja auf den Feind notzen würden, bevor wir erfolgreiche Landungen auf Java durchführen könn ten. Unsere Batterien eröffneten deshalb sofort das Feuer. In der stockfinsteren Nacht entspann sich eine wütend« Schlacht zwischen den Stahlmassen. Diese heftige schlacht hielt die ganze Nacht hindurch an. Am 28. Februar beim Morgen grauen stellte es sich heraus, daß sich unsere Flotte als überlegen erwiesen hatte. Drei feindliche Kreuzer und sechs Zerstörer wur den versenkt und vier Kreuzer schwer beschädigt. Unsere Marine- kluazeuge donnerten über «ns hinweg und liehen ihre Ge schosse und Bomben aus den Feind herabregnen. Was von der feindlichen Flotte Lbrigblieb, flüchtete in die Häfen von Batavia und Surabaja. Unser Eeleitzug setzte seinen Weg wiederum fort. Am 1. März um 12.38 Uhr sichteten Einheiten unserer Flotte eine weitere feindliche Flotte. Die Transporter des Ge leitzuges wurden an einer sicheren Stelle zurückgelassen, und unsere Seestreitkräfte durchpflügten die Gewässer, nm ,en Feind zu einer zweiten Schlacht zu stellen. Ein neue: wilder Kampf entspann sich, bei dem unsere Flotte zwei feindliche Kreuzer versenkte, während sich der Rest zur Flucht wandte. Wir waren jedoch entschlossen, den Gegner nicht entkommen zu lassen und nahmen daher die Jagd auf. Das Ergebnis war, daß wir insgesamt fünf Kreuzer und fechs Zerstörer versenkten und vier Schwere Kreuzer schwer beschädigten. Einer unserer Zerstörer erhierlt einen Bomben treffer. er war aber imstande, sich mit eigener Kraft weiterz«- bewegcn. . . . .Die ernsteste Stunde für 3aoa- Der britische Nachrichtendienst hält es auf Grund der aus Java eintreffenden Kampfberichte für angebracht, die englische Oeffentlichkeit immer eindeutiger auf schlechte Nachrichten vor zubereiten, datz die Japaner die Eliietruppen, die m Malaya die Entscheidung herbeitührten nunmehr zum gleichen Zweck nach Java gesandt haben. „Tie Kiistenlinie Javas ist etwa jo zerrissen w>e die Englands. Es würden Millionen von Sol daten benötigt, um sie entsprechend zu schützen. Viele Flugzeuge mühten die umgebenden Gemässer bewachen Alldiesbaben wir auf Java nicht in dem nötigen Ausmaß. Es gilt, die vorhandenen Kräfte nach bestmöglicher Art einzusetzen. So ist es den Japanern gelungen zu landen, doch unsere Landstreit kräfte setzen den Kamps fort." Reuter bringt weiter der englischen Oeffentlichkeit -inen Tagesbefehl an die auf Java befindlichen britischen Trup pen zur Kenntnis, in dem unter Hinweis auf „die ernsteste Stunde" gesagt wird, daß mit Java das letzte Bollwerk der Demokratie im Südwestpazifik verteidigt werde. Die Japaner seien geschickte und gut bewaffnete Gegner und würden den Briten wahrscheinlich in überlegener Anzahl gegenübertreten. Das klingt alles so ganz anders als die vom englischen Nachrichtendienst vor rund zweieinhalb Wochen großspurig ver breitete Aeutzerunq Wilhelmines, datz die Idee einer Einnahme Javas durch die Japaner lächerlich sei. Den Maulhelden geht immer mehr der Atem aus. Schnelles Borrücken der Japaner auf Sumatra Die japanischen Truppen, die ihren Vormarsch von Palem- bang aus in westlicher Richtung fortsetzten, führten einen Ueber- raschungsangriff auf Sarolangun, 288 Kilometer westlich von Palembang, durch. Die gleichen Truppen rückten in nordwest- licher Richtung weiter vor und besetzten Muratebo, 8V Kilometer westlich von Sarolangun. Der Feind stellte sich auf diesem Ab schnitt nicht zum Kampf und setzte seinen Rückzug fort. Die sämtlichen Verluste der japanischen Truppen im Laufe der Kampfhandlungen zwischen Palembang und Muratebo betrage» nur zehn Verwundete. Es find kein« Gefallenen zu verzeichn:». Javas Lage yoMmngslos Bereits japanische Truppen auf der Insel gelandet Nachdem "für die Japaner siegreichen schweren Seegefecht In der Javasee, wo feindliche Floitenverbände erfolglos japa- Nische Operationen zu stören versuchten ist die Lage Javas hoffnungslos geworden. Die japanische Flotte be herrscht sämtliche Gewässer um Java, so daß alle Zufuhrwege nach der Insel gesperrt sind. Sicher ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann auch diese bedeutende Fnset Niederländisch-Jndiens in Japans Hände übergeht. Das Kaiserliche Hauptguartier gab am Mittwoch eine Mit teilung über erfolgreiche Landungen auf der Insel Java be kannt. die wir gestern unter „Letzte Meldungen" Seite 3 ver- öffentlichten. Rach „Ritscht Nttschi Schimbun" belegten japanische Armeeslugzeuge in West-Java Eisenbahnzüge und Waggons bei Serang. westlich Batavia, mit Bomben, wodurch Brände entstanden Japanische Aufklärungsflugzeuge konnten keine feindliche Lufttäigkeit über Sumatra oder Java seststellen, so daß die japanische Luftüberlegenhell auch hier vollständig sei Praktisch ist auch der gesamte Süden Sumatras in ja- panischer Hand Nur wenig über lüO Kilometer trennen von hier aus die Japaner noch von Batavia, der Hauptstadt Javas Die vollständige Hoffnungslosigkeit jeden Widerstandes der niederländisch-indischen Truppen aus Java ergibt sich schließlich noch aus der Tatsache, daß auch die Flanken stellungen an der Lampong-Bai. aus Banka und Billi- ton. in Bandjermasin aus Borneo und schließlich aus Balt sich in Iapanischer Hand befinden. Man kann durchaus damit rechnen, daß sich auf Iava die Katastrophe von Singa- Pur wiederholen wird Wieder ein Kreuzer und zwei Zerstörer verlentt Wie daS Kaiserlich Japanische Hauptquartier meldet, ver senkten japanische Marincstreitkräfte am Sonntagmorgrn nörd lich Kap Krawang (östlich von Batavias einen großen englischen Kreuzer und zwei Zerstörer. Die Vernichtung der feindlichen Seeftreitträstr im südwestlichen Pazifik erfolgt in einem gerade zu atemberaubenden Tempo. Dieser neue Schlag beweist wiederum die turmhohe Ueberlegcnheit der japanischen Krieg führung auf See. Zu der Seeschlacht, die seit dem 27. Februar in der Java fr« im Gange ist, wird laut Domei von unterrichteter Seite betont, daß diesetndlicheFlotte ihrer völligenBer- nichtung entgegengeh.1. Dieser Verlust sei für den peino um ,o yroger. als es pcy um schnellste Flotteneinheite» handele, nämlich Kreuzer und Zerstörer Dadurch werde der Gegner außerstande sein, seinen See-Guerillakrieg weiter durch zuführen Abschließend wird festgestellt, daß der Gegner keine Möalicbkeit mebr habe, obne weitere BerttUte »n pntknmm-n und" daß die japanische Marine die Neste des Feindes b is zur endgültigen Vernichtung verfolgen werde. * 3aoa, das Kronjuwel Niederländisch-Jndiens Java, das MitieMück des Sundabogens, zwischen dem Indischen Ozean und der Javasee gelegen, ist mit 126 000 Quadratkilometer zwar die kleinste der Großen Sundainseln, aber mit 40 Millionen Einwohnern die volkreichste und dank seiner außerordentlichen Fruchtbarkeit der wertvollste Teil des niederländischen Kolonialbesitzes Die langgestreckte Insel, die sich in ostwestlicher Richtung hinzieht, ist von vulka nischen Gebirgsketten durchzogen, die bis über 3000 Meter an steigen. An der Nordküste sind dem Gebirge breitere Tief- landsebenen vorgelagert. Die Hauptmasse der Bevölkerung besteht aus Malaien Ausfuhrprodukte der Insel, die haupt sächlich über die an der Nordküste gelegenen Häfen Batavia, Surabaja und Semarang ausgesiihrt werden, sind Zucker, Gummi, Kaffee. Tee, Tabak und Gewürze Neis, das Hauptanbauprodukt, reicht kaum für den Jnland- bedarf. Die Häsen Semarang und Nembang liegen den tm Innern der Insel befindlichen Erdölguellen am nächsten. Zu der japanischen Landung auf Java. (Eißner, Deutscher Matern-Verlag.) Java — Ak LV Schneller als die Engländer es befürchtet haben, sind japanische Truppen nach einer siegreichen Seeschlacht. in der das Gros der Ostasienflotte Englands, der Vereinigten Staa ten und der Niederlande vernichte« worden ist. aus Java ge landet. Damit sind wieder einmal britische Hoffnungen schmählich gescheitert, ist die Unverantwortlichkeit der britisch- uordameritanischen Lügenagitation erneut unter Beweis ge stellt worden. Am l2 Februar noch verbreitete die englische Nachrichtenagentur Reuier eine Meldung nach der die Ex königin Wilhelmina von Holland die Idee einer Ein nahme Javas durch die Japaner als lächerlich bezeichnet habe. Am gleichen Tage mühie sich ein britischer Kommentator ab, diese etwas voreilige Behauptung im einzelnen zu beweisen. Er führte an die Holländer seien sehr weitsichtige Leute, die sich bereits in lenen Jahren, in denen die anderen Mächte einen Konflikt überhaupt noch nicht für möglich gehalten hätten, gegen einen lapanischen Angriff vorbereitet haben. Tatkräftig und umsichtig wie sie seien hätten die Holländer für 28 Millionen Pfund Flugzeuge und Kriegsmaterial tn den Bereinigten Staaten bestellt, ferner hätten sie Flugplätze angelegt, die allgemeine Wehrpflicht eingeführt, und vor allem hätten sie die .fünfte Kolonne", nämlich Parteigänger Japans, eüigefangen und hinter Schloß und Riegel gesetzt. Aber auch der niederländische Oberkommandierende war stark in großen Worten und versicherte allen, die es hören wollten seine Luft waffe sei bereit, die Japaner in Grund und Boden zu bom bardieren. wenn sie ihre Hand nach dem Oel aus den nieder ländische» Besitzen ausstrecken sollten Nun haben sich die Japaner trotzdem den Weg nach Java gebahnt, und nicht ; die Japaner sind in Grund und Boden bombardier» worden, sondern dir Kriegsschiffe Englands, der Vereinigten Staaten und Hollands sind es. die von den Japanern auch hier wieder aus de« Grund des Meeres hinabgeschickt worden sind Cripps als kommender britischer Premier begrübt Zu der Ansprache des Stalin-Beauftragien Sir Stafford Cripps in einer englischen Jugendversammlung, die von Lo beshymnen über die Sowjetjugend strotzte, berichtet der Lon doner Korrespondent eines schwedischen Blattes eine sehr be merkenswerte und bezeichnende Einzelheit. Lord Wedgewood, der Präsident der anglo-sowietischen Jugend-Vereine, begrüßte Cripps mit den Worten: „Wir werden jetzt das Vergnügen haben, den kommende» Premierminister Englands zu hören." Verräter Smuts läßt EPll.-Methoden anwenden ' Der Terrorder englandhörigen Smutsregierung in Süd- ' afrika greift immer weiter um sich. In Transvaal wurden wie derum über sechzig neue Verhaftungen vorgenommen, darunter ! sogar Regierungsoeamte und Polizisten Wie die Gefangenen ! von den Scherge« der Regierung behandelt werden, ist aus der scharfen Anklage zu schließen, die der Führer der burijchen Or ganisation „Lsiewa Brandwag", van Rendsburg, gegen die Regierung erhob. Während jeder aememe Verbrecher zu jeiner Verteidigung einen Anwalt zuzieyen dars, wird selbst dieses primitive Rechl den verhalteten Buren der „Demokratie" des Verräters Smuts verweigert. Vierzehn Tage und darüber hat ten die Gefangenen in Einzel- und Dunkelhaft zuzubilngen. die Verhöre werden nach GPU.-Methoden burchgetührt. „Die Re gierung hat", wie Rendsburg erklärt, „sichtlich von ihrem neuen Bundesgenossen gelernt." Bolschewistischer Terror in Teheran In Teheran erscheint seit kurzem eine bolschewistische Agi- tationszeitung, die ganz unverblümt gegen Gesetz und Ordnung in Iran hetzt und versucht, die Arbeiter gegen die Regierung aufzuhetzen. Dies alles geschieht wcylweislich im Zeichen des dem Iran von den Briten und Bolschew.sten aufgezwungenen sogenannten Bündnisvertrages. Ueber den Terror der Sowjets gegen die während der russischen Revolution nach Iran aus- aewanderten und dorr naturalisierten Kaukasier werde» Einzelheiten bekannt. Zahlreiche angesehene Kaukasier wurden aus ihren Wohnungen geholt und bestialisch umgebracht. Dio Sowjets sind sogar dazu übergegangen, ihre Opfer auf offener Straße niederzuschießen. Ausnahmezustand in Judien. Einer Meldung aus Benares zufolge wurden die östlichen Distrikte der Bereinigten Provinzen (United Provincess zu Ausnahmegebieten erklärt. Die Verfügung schließt auch BenareH und Umgebung ein. j^ollul-Oetteitung gesprengt N ffia ck k« Haifa oh«: R hmateJak DNB- Ad. na, 2. März. Aus Bugdao erfährt man. daß die Mosjul-Oelsiitung kurz hinter Hab tha in die Luft ge» spr-eNgt wurde Es handelt sich dabei um den nach Haifa führen den Stvang Die Oeloafjiuerie in Haifa ist schon seit mehrer«» Tagen ohne Rohmaterial.