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gezogen wurde, der einen Eisenschmelzofen anschnitt und auch großenteils zerstörte. Immerhin waren in 1,60 m Tiefe noch die Bodenzone des Ofens, der „Herd“, in Verbindung mit weißer Asche und ein Brocken von zertrümmerter Eisenschlacke festzustellen, während weitere Brocken sowie Formstücke des Ofenmantels und Gefäßscherben im Auswurf des Grabens lagen. Die „Luppe“, d. h. der im Ofen anfallende Klumpen schmiedbaren Eisens, war unter den Trümmern nicht vorhanden, also nach der letzten Schmelze dem Ofen ent nommen worden. Die Suche nach einer etwaigen Steinsohle unter dem „Herd“ blieb ohne Ergebnis. Soweit die Beobachtungen Herrn Laubers und Lehrer Gebhardts, Markranstädt, die auf Anruf die Sicherung der Ofenreste vor genommen haben. Von diesen sowie den datierenden Beifunden seien einige charakteristische Stücke kurz beschrieben. Fundstelle: südlich des Bahnhofs Schkölen-Räpitz, Mbl. 4739, N: 15,6; W: 14 cm; am 11. und 18. November Material durch die genannten Heimatfreunde gesichert (Museum Markranstädt). Mantelbruchstück, gelblich-braun, gebrannter Lehm mit Abdruck von Ruten flechtwerk und Außenglättung. L. 14,2 cm; Br. 8,8 cm; St. 4 cm. (S.: 1368/62) Abb. 1 Profilstück, gelblich-braun, gebrannter Lehm mit Rundholzabdruck und ge krümmter glatter Außenfläche, im Winkel dazu Flachholzabdruck. H. 6,4 cm; Br. 6,7 cm; St. 1,3 bis 4,1 cm. (S.: 1366/62) Abb. 2 Profilstück, grau gebrannter Lehm mit dreifachem, in stumpfem Winkel zu sammenstoßenden Holzabdruck, dazwischen niedrige Stege, wohl die Lehm füllungen der einstigen Stoßfugen, die gekrümmte Gegenfläche geglättet. H. 8,8 cm; Br. 8,2 cm; St. 1,2 bis 2,7 cm. (S.: 1367/62) Abb. 3 An Scherben: Wandungsstück eines Wirtschaftsgefäßes mit gekreuzten Kamm strichen, rötlich, innen schwarz; Schulterscherben einer feintonigen Terrine, matt schwarz, mit zwei glatten waagerechten Wülsten und Drehscheibenrillen; Rand scherben von Schale oder Napf, gelblich, mit gleichmäßig einwärtsgekrümmtem, unverdicktem Rand. Ähnliche, eindeutig spätlatenezeitliche Scherben waren schon ein Jahr vorher im anfänglichen Grabenbereich herausgekommen, dazu aber auch Scherben mit auswärts verdickten Rändern oder mit unregelmäßigen Fingernägel- und Fingerkuppeneindrücken, die in das 1. nachchristliche Jahrhundert weisen und die auch klarstellen, daß der Räpitzer Verhüttungsplatz in der Siedlung selbst angelegt wurde und dort auch in Betrieb war. Die Frage nach dem Volkstum ihrer Hersteller braucht kaum gestellt zu werden. Es kann sich nur um die der