Volltext Seite (XML)
Tonware geliefert hat 13 ), konnte die Hügelgräberbevölkerung nicht die Grund lage für die Entwicklung des Lausitzer Volkes bilden. Man kann in diesem Zusammenhang auch eine wesentliche Verbesserung im Ackerbau voraus setzen, welche eine dichte Kolonisation der bisher nur spärlich besiedelten Gebiete ermöglicht hat. 2. Mittelbronzezeit (einschließlich älteste Lausitzer Kultur): Die Buckel der sächsischen Lausitzer Kultur sitzen im glatt abgegrenzten Hof, was sie von den ostböhmischen unterscheidet; die Einteilung der Verzierungselemente so wie die keramischen Formen (besonders die Terrinen und Kannen) ermögli chen jedoch zusammen mit dem Fehlen der Doppelkegel eine Parallelisierung mit der Altlausitzer Kultur Ostböhmens, Mährens und Schlesiens 14 15 ). Die Henkelterrine aus Auritz findet ein Gegenstück in einem Grab aus Mod rany (Funde in einer Privatsammlung), welches der Spätstufe der Hügelgräber- kultur (Knoviz I) angehört (Abb. 1 B 1—2)15). Den analogen Vergleich zeigt die Beiersdorfer Nachahmung einer für dieselbe Knovizer Phase charakteristischen doppelkonischen Tasse mit verziertem Boden (Abb. 1 B 3—4), die spätestens aus dem Übergang von Knoviz I zu II belegt ist 16 ). Spätere Derivate dieser Form gehören in Sachsen schon der Zeit der Fremdgruppen an 17 ). Bronzebeigaben sind in den Lausitzer mittelbronzezeitlichen Gräbern nur spär lich vertreten. Rasiermesser mit wenig stilisiertem Pferdekopf finden unter den böhmischen Grabzusammenhängen bisher keine Parallelen 18 ), die feinge rippte Kolbenkopfnadel aus Pausitz, Grab 10, läßt sich noch mit den hügel- 13) L. Jisl, K pocätküm luick kultury v eskoslovensku (Contribution ä l’tude des dbuts de la civilisation lusacienne en Tchecoslovaquie), in: Cesko-polsk sbornik vdeckch praci 1, 1955. S. 9—44; 0. Kytlicovä, V. Vokolek, J. Bouzek, a. a. 0., S. 164, Abb. 6; Z. Pi vovaro vä, K problematike mohyl v luzickej kultre na Slovensku (Zur Problematik der Hügelgräber der Lau sitzer Kultur in der Slowakei), in: Slovensk Archeologia XIII, 1, 1965, S. 137 ff., 151. 14 ) W. Coblenz, Grabfunde der Mittelbronzezeit Sachsens, S. 132, Taf. 73/78; V. Vokolek, Pspvek k poznn vychodoceske luick kultury — Pohebit v Pouchove (Ein Beitrag zur Kenntnis der ostböhmischen Gruppe der Lausitzer Kultur — Das Gräberfeld in Pouchov bei Hradec Krlov), in: Acta Musei Reginaehradecensis et Pardubicensis S. B. IV, 1962, S. 64—66; V. Martinec, Pohe- biste luick kultury v Pouchove (Das Gräberfeld der Lausitzer Kultur in Pouchov), in: Archeo- logick rozhledy XII, 1960, S. 900 f., 902 f. 15) W. Coblenz, a. a. O., Taf. 1; J. Böhm, Zäklady hallstattsk periody, Abb. 36; J. Bouzek. Etovit nädoby v Cechäch, S. 365. 16) Beiersdorf: W. Coblenz, a. a. O., Taf. 60 und 61; Listen für Böhmen bei J. Bouzek, K milavesk keramice na Plzensku (Zur Milavecer Keramik in der Gegend von Pilsen), in: Archeologicke rozhledy XIV, 1962, S. 192; A. Bene, Prispevek k mohylov kultue ve strednich Cechäch (Ein Beitrag zur Hügelgräberkultur in Mittelböhmen), in: Pamätky archeologick LII, S. 360 f. Am nächsten zum Lausitzer Gebiet Lovosice: .1. Böhm, Zäklady hallstattsk periody, Abb. 40. Vgl. O. Kytli covä, V. Vokolek, J. Bouzek, a. a. O., S. 164, Abb. 6. 17) W. Grünberg, Die Grabfunde der jüngeren und jüngsten Bronzezeit, S. 19, Taf.2,2; 6,12,18; 7,8: 13,6 und 7. Eine ähnliche Verzierung zeigen Deckel der jüngsten Bronzezeit (W. Coblenz, Jüngst bronzezeitliches Grab mit sechs Leichenbrandbehältern aus Zauschwitz, in: Arbeite- und Forschungs- berichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 11/12, 1963, Abb. 2,4). 18) Vgl. W. Grünberg, Rasiermesser mit Pferdekopf in Lausitzischen Gräbern, S. 70 ff., Taf. 30, 33 B. 34 B; und W. Coblenz, Zwei weitere Bronzerasiermesser aus Sachsen, in: Arbeits- und Forschungs berichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 5, 1956, Abb. 1,1—4.