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Das Flintmaterial setzt sich aus Trümmerstücken, Kernsteinen, Abschlägen, Klingen und Geräten zusammen. Der Rohstoff ist vorwiegend hell- bis dunkel grauer sowie braungrauer, seltener weißlicher oder brauner Feuerstein. Die Kernsteine sind fast alle unregelmäßig und nur selten über 5 cm groß, nur einzelne Stücke zeigen Patina. Auch der größte Teil der Abschläge ist nicht patiniert und bleibt unter 5 cm Länge, ein beachtlicher Teil davon mißt sogar weniger als 3 cm. Regelmäßige Klingen kommen nicht allzu häufig vor, nur selten sind sie größer als 5 cm. Die linke Seitenkante einer breiten Klinge besitzt kräftige intentionelle Retu schen (Abb. 7,1). Ein kürzeres Klingenstück kennzeichnet ein schräg hergerich tetes Ende (Abb. 7,3), ein anderes eine durch wechselseitige Retusche geformte bohrerartige Spitze (Abb. 7,2). Die mit verschiedenen Formen vertretenen Schaber bilden die größte Fund gruppe unter den Geräten. In 20 Exemplaren liegen Klingenschaber unter schiedlicher Größe vor (Abb. 7,4—6; 8,1—7; 9,1—6); unter den langen Stücken er scheinen sowohl aus regelmäßigen Klingen als auch aus relativ dicken und groben Abschlägen gefertigte Geräte. Die Schaberkappen sind besonders an den längeren Klingenschabern meist gleichmäßig halbrund retuschiert, bei den kurzen dagegen weniger ebenmäßig oder schräg angebracht. — Lediglich ein mittellanger Klingenschaber (Abb. 9,s) und das Fragment eines breiteren (Abb. 9,6) sind weißblau patiniert, ein kurz abgebrochener ist brandrissig und im Feuer weißlich verfärbt. Als Rundschaber kann man zwei im Querschnitt relativ hohe Artefakte bezeichnen (Abb. 10,5 —6), von denen das eine (Abb. 10,6) auf der Oberfläche hellblaue Patina trägt. Halbrundschaber kommen viermal vor (Abb. 10,1—4), wobei ein Stück einen seitlichen, von der Dorsalseite her heraus gearbeiteten Dorn besitzt und ein zweites leicht spitz zuläuft; ein Gerät ist ausgesprochen mikrolithisch. Die vier Doppelschaber (Abb.9,7 10), in einem Falle bläulich patiniert (Abb.9,?), sind entweder aus breiten oder etwas schmaleren, kurzen Abschlägen hergestellt. — Ein großer Abschlag (Abb. 10,?) zeichnet sich durch zwei dicht nebeneinander sitzende Schlagbuckel aus. Die schräge, schaberartig wirkende Retusche am oberen Ende ist relativ steil und zeigt nicht die hellbläuliche Patina, die die übrigen Partien des Abschlages über zieht, so daß deren intentionelle Herstellung (im Jungpaläolithikum) zweifel haft erscheint. Der Stichelschaber (Abb. 11,1) ist aus einem gedrungenen Abschlag gefertigt und besitzt auf seiner Dorsalfläche z. T. noch Reste der Knollenoberfläche. Der Stichel ist ein Mittelstichel (R/A), die Stichelschneide und der dieser gegenüberliegende Schaber sowie die retuschierte linke Seitenkante zeigen Spuren stärkerer Abnutzung. Die geschlagenen Partien des Gerätes sind leicht bläulich patiniert. Sieben weitere Stichel stellen Klingenstichel dar und um fassen sowohl Mittel- und Eck- als auch Doppelstichel. Rei den zwei Mittel-