Volltext Seite (XML)
und waren 0,172 bis 0,184 fein. Ihre einseitige Prägung zeigt das gekrönte Monogramm des Königs in verschiedenen Varianten, von denen einige in Ab bildung 102 wiedergegeben sind. IX. Unter König Ludwig (1516 bis 1526, gefallen in der Schlacht bei Mohäcs gegen die Türken) wurde in Kuttenberg die Prägung der gleichen Silbermünzen fortgesetzt wie unter Wladislaus II. Die Abbildung 103 zeigt die Prager Gro schen (Nr. 1 und 2); die seit 1520 auch in Joachimsthal geprägten Prager Gro schen weisen nach dem böhmischen Landtagsbeschluß vom 9. 1. 1520 auf der Löwenseite in der Umschrift unten klein das Wappen der Grafen Schlick auf W w Abb. 102. Monogramm des Königs Wladislaus II. auf den einseitigen Schwarzen Hellern. (Abb. 103, Nr. 2). Es ist dies die erste Andeutung der neuen Währung, der Talerzeit, auf Groschenmünzen; 25 Jahre später hatte ein neuer Herrscher bereits endgültig die Aufhebung der Groschenwährung für Böhmen be schlossen. Die Weißpfennige Ludwigs zeigen eine weitere stilistische Entwicklung des Löwen und der Schrift (Abb. 103, Nr. 3 bis 9). Die Umschrift lautet LVDO- VICVS PRIMVS, der Feingehalt war 0,375 wie unter Ludwigs Vater. Die Schwarzen Heller wogen 0,35 bis 0,44 g und waren 0,160 bis 0,168 fein; sie zeigen in vielfachen Varianten zwischen R-P (Rex Primus) das gekrönte L. Noch heute lassen sich manchmal neue Abarten feststellen (Abb. 104, Nr. 1 bis 14). Ein einziger Heller mit L zwischen Ringeln ist zweiseitig und hat den Löwen auf der Rückseite (Abb. 104, Nr. 7). X. Der erste Habsburger auf dem böhmischen Thron, Ferdinand I. (1526 bis 1564), wandte von Anfang an seine hauptsächlichen Bestrebungen in Böhmen der Gewinnung der reichen Silbergruben der Grafen Schlick (in Joachimsthal) zu. Als er dies schon 1527/28 durchsetzte, wurden dort neben Talern auch Prager Groschen mit der neuen Aufschrift GROSSVS NOVVS REGN1