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auf der Volkshochschule bildete er sich wesentlich weiter und fand dort auch Anschluß an Gleichgesinnte, vor allem aber noch mehr Möglichkeiten zum Gedankenaustausch und zu oft heißen Diskussionen. Seinen Wissensdurst konnten auch die für ihn 1929 einsetzende Arbeitslosigkeit und die damit ver stärkten Sorgen um seine junge Ehe nicht verdrängen. Auch die „tausend jährige“ deutsche Nacht, an deren Ende die sinnlose Zerstörung seiner gelieb ten Heimatstadt stand, führte ihn zum Verständnis der historischen Zusam menhänge, er Überstand sie trotz seiner kaum versteckten demokratischen Gesinnung. Als er nach Verwundung und Gefangenschaft aus dem Krieg nach Dresden heimkehrte, sah er weniger die Trümmer, die ihn und seine Mitbürger als Zeugen einstiger Schönheit und Größe tragisch genug begrüßten, sondern empfand die Notwendigkeit, selbst intensiv mit Hand anzulegen, damit wieder ein sinnvolles Leben für alle aufgebaut werden konnte. Gleichzeitig spürte er den Drang, mit allen Kräften dahin zu wirken, daß der Menschheit solches Schicksal fortan erspart bleibe. So trafen wir uns nicht nur beim mehrfachen wöchentlichen Enttrümmern, sondern bald auch bei der Sicherung kultureller Werte im Dresdener Stadtgebiet, schließlich bei der sich langsam anbahnenden Stadtkernforschung. Franz Zapf hat sehr große, heute vielleicht noch gar nicht voll erkennbare Verdienste um den Neuaufbau. Es nahm nicht wunder, daß er 1951 mit der Leitung des völlig neuzugestalten den Stadtmuseums betraut wurde. Trotz aller äußeren Not der Zeit hatte er seine Studien in den Nachtstunden beständig fortgesetzt und sich damit ein festes Fundament zur Erfüllung seiner neuen Aufgaben geschaffen. Außerdem arbeitete er weiter intensiv in der Stadtkernforschung mit, in den Gremien zur Erforschung der älteren Arbeiterbewegung und in den Kommissionen zum Wiederaufbau und zur Verbesserung der Heimatmuseen. Für das neue Dresde ner Stadtmuseum hat er schier unermeßliche Mengen wichtigsten Materials aus den Trümmern gerettet und das meiste auch selbst zusammengetragen, so daß es bald möglich war, mit größeren Ausstellungen an die Öffentlichkeit zu treten. Von der ersten Sonderschau an spürte man seine klare Verpflichtung, mit dem Dargestellten weiteste Kreise der Bevölkerung aufzuklären, und man sah bei den Vorbereitungen und noch bei der Aufstellung, wie Franz Zapf um die besten Aussagemöglichkeiten rang. Niemals war das Exponat — wie wir es leider noch allzuoft beobachten müssen — nur Selbstzweck, immer behandelte er es als Mittel zur Untermauerung der notwendigen historischen Aussage. Jede Ausstellung sollte ja wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse pädago gisch geschickt nahe und dabei die Exponate tunlichst noch ästhetisch zur besten Wirkung bringen. Der Verstorbene hat sich darüber beklagt, wie allein die Besucher oft sogar mit den Schätzen der Weltkultur gelassen werden, die zwar attraktiv für sich wirken können, aber meist nur mit der „Visitenkarte“ ausgezeichnet oder mit wohlklingenden, doch leeren Phrasen elegant um-