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vorhanden wären. Es verdient noch Erwähnung, daß der sogenannte Heilige See 3 ) der Sorben bei Lommatzsch in unmittelbarer Nähe unserer Fundstelle gelegen haben muß, das heißt im Bereich des östlich anschließenden Tales des Keppritzbaches. Abb. 1. Altlommatzsch, Kr. Meißen. Fundstelle des slawischen Skelettgräbcrfeldes. Es dürfte sich empfehlen, zunächst die archäologischen Befunde für die einzel nen Objekte vorzulegen und daran eine kurze Auswertung anzuschließen, so weit es die relativ häufigen Störungen des Geländebefundes zulassen. Hinter den endgültigen Grabnummern stehen für die bereits provisorisch vorgelegten ersten Gräber deren Bezeichnung, dann die Flächennummern der einzelnen A. Mehner, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, dem neben örtlichen Arbeitskräften und Schülern meist kurzfristig die jungen Fachprähistoriker Chr. Eckardt, F. Horst, E. Klein wächter, G. Rennebach und H. J. Vogt zur Seite standen. Ihnen allen gebührt herzlicher Dank. Alle Funde verwahrt das Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden. 3) Thietmar von Merseburg, Chronik (neu übertragen und erläutert von W. Trillmich), 1,3: „... Doch nun muß ich erzählen, wie dieser Gau zu seinem Namen gekommen ist. Lommatzsch ist eine nicht weiter als zwei Meilen von der Elbe entfernte Quelle; sie speist einen See, der nach Ver sicherungen der Einheimischen und Bestätigung durch viele Augenzeugen häufig wunderbare Er scheinungen hervorbringt. Wenn die Eingeborenen Ruhe und Frieden zu erwarten haben und der Boden die Frucht nicht versagt, erfreut er, bedeckt mit Weizen, Hafer und Eicheln, die Herzen der sich oft an ihm versammelnden Umwohner. Brechen dagegen wilde Kriegsstürme los, gibt er durch Blut und Asche im voraus gewisse Kunde vom künftigen Ausgang. Ihn verehren und scheuen alle Einwohner mehr als Kirchen, wenn auch in ungewisser Erwartung. Von ihm also ist der Name des Gaues abgeleitet, der sich von der Elbe bis an die Chemnitz (gemeint ist die Zschopau) erstreckt.“