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einst in Filigran oder Granulation ausgeführt wurden. Sie werden durch Pun zen, Auflegen von Preßblech, Gravieren und Stempeln hergestellt 120 ). Allmäh lich erscheinen einfachere Bandornamente oder Ziermotive in Gruppen, die in vielem der Verzierung gleichen, die die Funde von Untersiebenbrunn tragen. Die Fläche, die diese Ornamente bedecken, ist meist vergoldet. Dieser Zier weise, die sich aus geometrischen Elementen (Kreise, konzentrische Kreise, Striche und geometrische Figuren) zusammensetzt und am Ende des 4. und Abb. 18. Odenheim, Grab 3. zu Beginn des 5. Jahrhunderts hin und wieder mit Kerbschnittmustern ver bunden wird, verdankt der Schmuck, der im Karpatengebiet entstand, sein schönes Aussehen. Prächtige Belege für diese Schmuckart stellen die Silber fibeln aus Kin oder Selc dar 121 ). Neben diesen Fibeln und ihrer Zierweise kamen verschiedene Keramiksorten aus dem Donaugebiet nach Mitteleuropa, wie graue Krüge mit eingeglätteter Verzierung und tief schwarze Gefäße mit eingeglätteten Mustern. Wir können beobachten, daß alle diese neuen Formen und Muster aus dem Donaugebiet in Böhmen und Südwestdeutschland im wesentlichen nicht heimisch wurden. Ihre ursprünglich edle und anmutige 120) Vgl. B. Svoboda, in: Pamätky archeologick XLVIII, 1957, S. 488 f., 493 f. 121) J. Eisner, Germanische Silberfibeln des 5. Jahrhunderts aus der Slowakei, in: Germania XXII, 1938. M. Lamio vä-Schmicdlo va, Spony z doby rmskej na Slovensku (Die Fibeln der Römer zeit in der Slowakei), in: tudijn zvesti AÜSAV 5, Nitra 1961, S. 54, Taf. VIII,2. T. Kolnik, Honosn spony mladsej doby rimskej ve svetle nalczov z juhozapadneho Slovenska (Prunkfibeln der jüngeren Kaiserzeit im Lichte der südslowakischen Funde), in: Slovenskaarcheologia XII, 1964, S. 422, Abb. 6,7, Taf. 1,30.