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das man in einem kellerartigen Raume in Essingen bei Schweinfurt entdeckte 65 ). Verhältnismäßig eng knüpft an provinzialrömische Muster die Flasche aus Grab 11 von Praha-Veleslavin an, die als einzige Beigabe der Bestattung bei einer Rettungsgrabung in der Ziegelei geborgen werden konnte 66 ). Sie ist dunkelbraun, von tropfenförmigem Körperbau und hat einen ringförmigen Fuß. Die zwei ungleichen Wülste an der Schulterpartie wurden zusätzlich auf gelegt und nicht weiter bearbeitet. An der Wölbung läuft ein Band aus drei Abb. 7. Radotin bei Prag, Tonflasche (H. 170 mm). Rillen um. An der Wandung dieses heute verlorengegangenen Gefäßes (Abb. 6,i; die Abbildung wurde nach einer alten Zeichnung hergestellt) konnte man keine Drehspuren feststellen. Die Oberflächenbehandlung und Ähnlichkeit der Herrichtung mit einem anderen, jedoch gedrehten Gefäß aus Praha-Veleslavin (Abb. 6,2) bringt uns auf die Vermutung, daß beide aus derselben Werkstätte oder doch aus nahe beieinander liegenden Töpfereien stammen könnten 67 ). 65) G. Hock, Germanische Tonware in Mainfranken, in: Bayerische Vorgeschichtsblätter 14, 1937, S. 88 und 91 f„ Taf. XX und XXL Germania XV, 1931, S. 101. H. Schoppa, in: Nassauische Heimatblätter 41, 1951, S. 56. K. Böhner, in: Bonner Jahrbücher 149, 1949, S. 190. Anm. 173. W. Schleiermacher, in: 33. Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 1943—50, S. 165. 66) Sie wurde im J. A. Jira-Museum aufbewahrt. J. Schränil, Vorgeschichte, S. 275, Taf. LX,2. H. Preidel, Germanische Kultur in Böhmen und ihre Träger I, Kassel 1930, S. 161, Abb. 173. 67) B. Svoboda, Pozdnrimsk na kruhu toen nädoby, in: Historica Slovaca V (Eisnerov sbornik), S.92, Abb. 2,2. K. Böhner, in: Bonner Jahrbücher 149, 1949, S. 191, Anm. 173. Siehe vorangehende Anm.