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weise sind hier aus Kreisen gebildete Dreieckmuster von der Art zu rekonstru ieren (vgl. Abb. 2), wie sie z. B. an den Braubacher Schalen von Seebschütz, Kr. Meißen, Zeithain, Kr. Riesa, und Zehmen, Kr. Leipzig, den Omphalos- boden umrahmen 39 ). Bei der anderen, mit Würfelaugen geschmücktenScherbe von Kleinkamsdorf war dieser Dekor girlandenartig aufgereiht, ähnlich wie an der Flasche von Osterfeld, Kr. Zeitz 40 ) (Abb. 17). Das zuletzt genannte Beispiel leitet bereits zu den eigentlichen Bogenstempel mustern über, welche, aus kleinen Rechtecken oder Dreiecken zusammen- Abb. 15. Verzierungsdetail des Gefäßes von Wernburg (vergrößert). gesetzt, die Verbindung zwischen anderen Verzierungselementen herstellen. An der Schale von Opitz lassen sich lediglich noch die Ansätze zweier parallel verlaufender Bögen feststellen (Abb. 8). Das Gefäß aus Grab 31 von Ranis ver anschaulicht hängende, einander überschneidende Girlandenbögen (Abb. 16). Hier ebenso wie bei dem Wellenornament an den Gefäßen von Kleinkams dorf (Abb. 1 und 2) und Saalfeld (Abb. 6) ist auf Grund der völligen Überein stimmung zwischen jeder einzelnen Bogenreihe die zunächst naheliegende An nahme von einer Herstellung mittels Rollrädchen zugunsten eines entspre chenden Stempelabdruckes abzulehnen 41 ). Was die Kombination von verschiedenartigen Stempelmotiven anbetrifft, so er scheinen in öpitz (Abb. 8) und Ranis, Grab 31 (Abb. 4, 5 rechts und 16) Hänge- 39) Vgl. die Zusammenstellung von Mustern der Innenverzierung an Braubacher Schalen Sachsens bei W. Coblenz, Einflüsse des vor- und frühkeltischen Kunsthandwerks in Sachsen, in: Dresdner Wissenschaftliche Museen, Dresden und Leipzig 1956, S. 145, Abb. 16. 40) H. Knack, a. a. 0., 1928, S. 190 und 196; dies., o. J., S. 24 und 27. 41 ) Zu ähnlichen Ergebnissen gelangte auch II. Grünert (Die latenezeitliche Besiedlung des Elster- Mulde-Landes. Ungedruckte Dissertation, Leipzig 1957, S. 108) hinsichtlich der stempelverzierten Drehscheibenware aus Nordwestsachsen: „Kurze, girlandenartige Bögen ... sind mit gekerbten Stempeln hergestellt. ... In keinem Falle kann Rollrädchentechnik nachgewiesen werden.“