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neolithischer Kulturen zeigten, die für jene im Süden der Harth freigelegten Tumuli54) kennzeichnend sind. Vielmehr schließt sich der einzelne Hügel aus Abteilung 36 hinsichtlich seiner Erbauungszeit an die nahegelegene spät bronzezeitliche Gruppe am Kaiserweg 55 ) an. Mit den außer der Lausitzer Ware vorhandenen latenezeitlichen Gräbern sind innerhalb des ehemaligen Landes Sachsen erstmals derartige Nachbestattungen in einem Tumulus bezeugt; ein Befund, der höchstwahrscheinlich noch auf die Hügelgruppe am Kaiser weg ausgedehnt werden kann. Ganz in der Nähe befinden sich Hinterlassen schaften einer Siedlung, welche der gleichen Zeit angehört wie die später ein getieften Gräber 56 ). Mit diesem Nebeneinander von Wohnstätten und Bestat tungsplätzen dürften schließlich Wechselbeziehungen angedeutet sein, welche seitens der Bodenfundpflege nur selten auf so unmittelbare Weise belegt wer den können 57 ). Anschrift: Dipl. phil. Volkmar Geupel und Dr. Hans Kaufmann, Landesmuseum für Vor geschichte, 806 Dresden, Japanisches Palais. Abbildungen: H. Hennig (5); I. Lange (6, 8, 9, 11, 12, 13, 16, 18, 20); H. Möckel (1, 3, 4, 7, 10, 14, 18, 19, 21); Verfasser (2, 15, 17). Karten und Pläne nach Vorlagen der Verfasser. s4 ) G. Mildenberger, Ein steinzeitlicher Grabhügel in der Harth, Kr. Leipzig, in: Arbeit»- und For schungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, S. 7 ff.; ders., Ein neuer steinzeit licher Grabhügel in der Harth, Kr. Leipzig, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 3, 1953, S. 16 ff.; H. Hanitzsch, Ein dritter steinzeitlicher Grabhügel in der Harth, Kr. Leipzig, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 6, 1957, S. 197 ff. Vgl. auch G. Mildenberger, Studien zum mitteldeutschen Neolithikum (= Ver öffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden 2), Leipzig 1953, S. 25 f. — Zu den Kugelamphorenfunden aus der Harth vgl. neuestens V. Weber, Die Kugelamphorenkultur in Sachsen, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 13, 1964, S. 81 ff. 55) K. H. Jacob, a. a. 0. 56) Siehe oben, Anm. 48. 57) Ein besonders anschauliches Beispiel für die Bronzezeit des westelbischen Sachsen bietet W. Cob- lenz, Die Hügelgräber im Lindigt bei Wermsdorf und die bronzezeitliche Siedlung im ehemaligen Göttwitzer See, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 6, 1957, S. 331 ff.; zuletzt H. Kaufmann und H. Quietzsch, Von der ältesten Besiedlung des Colditzer Landes im Rahmen der Ur- und Frühgeschichte der Grimmaer Pflege, in: 700 Jahre Colditz, Colditz 1965, S. 28 ff.