Volltext Seite (XML)
Die beiden Rückenmesserchen der Fundstelle sind aus feinen Klingen gefer tigt und weiß patiniert (Abb. 5,8—9). Drei unpatinierte Kleingeräte sind eine Mikroklinge mit einer retuschierten Kante (Abb. 5,10), eine atypische mikrolithische Spitze mit partieller Retuschie rung einer Seitenkante (Abb. 5,11) und eine basisretuschierte Zonhovenspitze (Abb. 5,12). b) Fundplatz „Wachtelberg A“ (Mbl. 13 = 4642, N. 20,7/W. 20,3) Es fanden sich Trümmerstücke, Kernsteine, Abschläge, Klingen und Geräte. Als Werkstoff gelangte vor allem hell- und dunkelgrauer bis leicht bräunlicher Feuerstein zur Verarbeitung. Die Kernstücke sind im Querschnitt meist flach und als Restkerne anzusehen; einmal liegt auch ein größerer, bipolar benutzter Nukleus vor (Abb. 6,1). Von den Abschlägen kann etwa die Hälfte als klein bezeichnet werden, der andere Teil ist größer als 3 bzw. 5 cm. Die Masse der Abschläge zeigt keine Patina, nur relativ wenige sind hellbläulich bis weiß verfärbt. Ebenso erreichen die Klingen z. T. eine Länge von mehr als 5 cm. Unter dem Material dieser Fundstelle befinden sich nur drei Geräte, die sämt lich unpatiniert sind. Es handelt sich um einen Halbrundschaber, dessen Schaberkappe am Bulbusende sitzt (Abb. 6,2), einen Doppelstichel (A/R; R/A) (Abb. 6,3) und das Bruchstück eines schmalen Rückenmessers (Abb. 6,4). 2. Pausitz, Kr. Wurzen Fundstelle „Kuppelberg“ Der Kuppelberg ist ein am linken Muldeufer nach Südosten in die Aue vor geschobener Geländesporn nördlich des Ortes. Er besteht aus Pyroxengranit porphyr, den an seiner Süd- und Ostflanke Steinbrüche aufgeschlossen haben, auf der Kuppe und im Nordteil liegen altdiluviale Muldeschotter. Die Mulde aue erscheint heute an dieser Stelle relativ breit, da der Fluß in einem Bogen nach Osten ausweicht. Etwa 900 m nördlich des Kuppelberges zweigt ein toter Arm, das sog. „Alte Wasser“, von der Mulde ab, der sich nach Süden bis an den Fuß des Kuppelberges erstreckt und offenbar den Rest eines alten Muldelaufes darstellt. — Die hier beschriebenen Feuersteinartefakte wurden als Oberflächenfunde an der Südostspitze des Kuppelberges aufgesammelt (Mbl. 13 = 4642, S. 11,8/W. 21,5). Slawische Einzelfunde stammen vom Süd teil und -abhang des Kuppelberges 10 ). 10 ) H. Kaufmann, H. Quietzsch, E. und R. Spehr, Die wichtigsten Neufunde der Jahre 1953—62 aus den Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig, in: dieser Band, S. 640.