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ZU DEN BRONZEZEITLICHEN METALLFUNDEN VON DER HEIDENSCHANZE IN DRESDEN COSCHÜTZ UND IHRER ROLLE BEI DER ZEIT LICHEN UND FUNKTIONELLEN DEUTUNG DER BURGEN DER LAUSITZER KULTUR Von Werner Coblenz Zu den bekanntesten, aber auch gefährdetsten Bodendenkmalen Sachsens gehört die Heidenschanze in Dresden-Coschütz. Um so erstaunlicher ist es daher, daß sich im ältesten Burgenschrifttum unserer Gegend keinerlei Auf zeichnungen über sie befinden. Das gilt sowohl für die grundlegenden Nieder schriften der subtilen Beobachtungen Preuskers 1 ) wie auch für die Burgen bücher Schusters 2 ) und Behlas 3 ), obwohl schon in der Mitte des 19. Jahrhun derts von dort Ausgrabungen gemeldet sind 4 ). Intensiv waren die Bemühungen G. Bierbaums 6 ) um die Erhaltung der Schanze oder wenigstens eine erste systematische Ausgrabung, die dann 1933/34 auch — allerdings in beschränk tem Rahmen und zunächst ohne finanzielle Unterstützung der zuständigen sächsischen Regierungsstellen — erfolgen mußte®). Die Sprengarbeiten an der Steinbruchskante, besonders im 2. Weltkrieg, machten später laufende Siche rungsaktionen notwendig 7 ), die auch nach Beendigung der Kampfhandlungen leider noch nicht abgeschlossen werden konnten 8 ). ') K. Preusker, Blicke in die vaterländische Vorzeit; Sitten, Sagen, Bauwerke und Geräte, zur Er läuterung des öffentlichen und häuslichen Volkslebens im heidnischen Alterthume und christlichen Mittelalter der sächsischen und angränzenden Lande, I, Leipzig 1841, II (1843), III (1844). 2 ) 0. Schuster, Die allen Heidenschanzen Deutschlands mit specieller Beschreibung des Oberlau sitzer Schanzensystems, Dresden 1869. Allerdings endet das Arbeitsgebiet Schusters in diesem Buch gerade an der Elbe, d. h. hart östlich der Heidenschanze. 3) R. Behla, Die vorgeschichtlichen Rundwälle im östlichen Deutschland. Berlin 1888. 4) Grabungen seit 1851. Weiteres siehe bei W. Co b lenz, Tonplastiken von der Heidenschanze Dresden- Coschütz, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 5,1956, S.225—286, bes. Anm. 2. 5) G. Bierbaum, Von Schanze zu Schanze (Geschichtliche Wanderfahrten, Nr. 24), Dresden 1932. 6) G. Bierbaum, Tätigkeitsbericht des Landespflegers für Bodenaltertümer in Sachsen für die Zeit vom 1. April 1933 bis 31. März 1934, in: Nachrichtenblatt für Deutsche Vorzeit 10, 1934, S. 59—65. bes. 61 f.; 0. Kleemann, Burgwallgrabung in Dresden-Coschütz im .Jahre 1934, a. a. O. 11, 1935, S. 148-152 und Taf. 18.