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den, sondern auch nach Bayern kamen (Altensittenbach, s. o.!) sowie ins Gebiet der sächsischen Elbe (etwa Riesa-Gröba 52 )). Die Verbreitung ins Oder gebiet durch die Mährische Pforte ist ohnehin schon des öfteren angeführt worden. Mit dieser Verbindung ist aber nicht erstmals Kulturgut in Gebiete verschiedener kultureller und sicher auch ethnischer Gruppen gelangt, sondern wird lediglich eine Tradition fortgesetzt, die für Sachsen-Böhmen vielleicht mit der lausitzischen Expansion nach Südosten (ins Oberelbgebiet und Eger tal) besonders augenfällig geworden war und eingeleitet worden sein dürfte 53 ), nachdem jahrtausendelang offenbar in erster Linie die Impulse vom Land südlich der trennenden Mittelgebirge ausgegangen sein werden. Vielleicht als „kultureller Rückstoß“ darf die Verbreitung der buckelverzierten Bronze tassen angesehen werden (Typ Osternienburg-Dresden nach v. Brunn) 54 ), deren ältestes Stück wahrscheinlich mit Milavec 55 ) festliegen dürfte und die im äußersten Norden Böhmens durch Zatec (Saaz) 56 ) belegt ist. Elbabwärts rei hen sich Dresden-Dobritz 57 ), Roitzsch 58 ) und Osternienburg 59 ) an, westlich der Saale Braunsbedra 60 ), östlich der Elbe in der sächsischen Oberlausitz Königswartha 61 ). Auf der Karte v. Brunns 62 ) fehlen dann —durch spätere Bekanntgabe bedingt— buckelverzierte Bronzetassen aus dem Bereiche der süddeutschen Urnen felderkultur, so vor allem Viernheim, Kr. Bergstraße 63 ), mit Sternmuster am Boden oder Stücke ohne solche etwa aus Gräbern von Ergolding 64 ) oder Hart 65 ). 52 ) G. Bierbaum, Bronzegefäße und Bronzedeckel aus Sachsen, in: Festschrift zur 25-Jahrfeier der Gesellschaft: für Vorgeschichte und Geschichte der Oberlausitz zu Bautzen, 1926, S. 66—75, bes. Taf. VII,4 und VJII; E. Sprockhoff, Zur Handelsgeschichte der germanischen Bronzezeit, 1930, Taf. 23. 53) W. Coblenz, Die Stellung der oberen Elbe bei der Ausbreitung der Lausitzischen Kultur, in: Prä historische Zeitschrift XXXIV/V, 1, 1950, S. 62—75. 54) W. A. von Brunn, Eine unbekannte Bronzeschale aus Ostdeutschland, in: Germania 32, 1954, S. 284-293. 55) J. L. Pic, echy pedhistorick JI, Taf. XXVII,22. 56) Zuletzt 0. Kytlicova, Ppvek k otazee bronzovych tepanych nädob z mladsi a pozdn doby bronzov (Ein Beitrag zum Problem der getriebenen Bronzegefäße aus der jüngeren und späten Bronzezeit), in: Pamatky archeologick L, 1959, S. 120—157, bes. Abb. 6. 57) W. Co b lenz, Der Bronzegefäßfund von Dresden-Dobritz, in: Arbeits- und Forschungsberichte .zur sächsischen Bodendenkmalpflege 2, 1952, S. 135—161 und Taf. 18—42. 58) E. Sprock ho ff, Handcisgeschichte, Taf. 10 a. 50) A. a. O., Taf..llg und 12f. 60) K.-H. Otto, Ein Bronzetassengeschirrfund von Braunsbedra, Kr. Merseburg, in: Jahresschrift für Mitteldeutsche Vorgeschichte 39, 1955, S. 163—175 und Taf. XLVIJI—LV, bes. XLVI1I/XLIX und Abb. 1 und 2. 01) E. Sprockhoff, Handelsgeschichte, Taf. 16f. 02) W. A. v. Brunn, siehe Anni. 54, Abb. 1 auf Seite 290. 63) W. Jorns, Ein Hallstatt-A-Grab mit Bronzetasse von Viernheim, Kr. Bergstraße, in: Germania 38, 1960, S. 168-173, bes. Abb. 2 und 3.