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Bügelverlauf eine mehr oder weniger klare Dreiteilung vorhanden, wobei aller dings das Mittelfeld in der absoluten und relativen Breite großen Schwan kungen unterworfen ist. Das gilt auch für alle nach Sprockhoffs Zusammen stellung von 1938 neuerlich bekanntgegebenen Stücke, z. B. Kundratice 17 ) und Zlu18) in Böhmen, Lubina 19 ) in der Slowakei, in Bayern etwa Reisen 20 ), Weißenbrunn 21 ), Eltheim 22 ), aus dem Odergebiet und weiter östlich davon etwa aus Wroclaw-Osobowice (Breslau-Oswitz) 23 ) und Motkowice 24 ). Nur in beschränktem Umfang kann von einer Dreiteilung bei einer kleinen, meist in Böhmen auftretenden Gruppe recht einheitlicher Ausprägung gesprochen wer den, ohne daß man dabei schon ausschließlich an Produkte einer einzigen Werkstatt denken müßte. Die Fibeln besitzen relativ abgerundete Blechbügel, die sowohl nach den Enden zu als auch an den ausschwingenden Blattmitten durch parallele, fast halbkreisförmige Buckelreihen (2- oder 3fach) gegliedert werden, so daß eher eine Vierpaßaufteilung erreicht wird. Unterstrichen wird diese (über Kreuz stehende) Anordnung bisweilen noch durch sich in der Bügel mitte kreuzende einfache — oft auch streckenweise unterbrochene — Buckel linien. Die Vierpaßverzierung 25 ) bevorzugt, wie schon erwähnt, Böhmen 26 ), sie ist aber auch durch die Mährische Pforte nach Oberschlesien gelangt und ebenso noch weiter nördlich nachzuweisen 27 ). Zweifellos ist diese Verzierung lediglich eine Weiterentwicklung bzw. eine Auflösungsform der ehemaligen Dreiteilung des Spindlersfelder Fibelbügels, die dadurch entstand, daß die Abgrenzung der Randbezirke des Bügels durch stark gekrümmte, ja bis zu 17) 0. Kytlicovä, in diesem Bund, S. 163 f. und Abb. 13,1. 18) E. Neustupny, Hromadny nlez bronzovych pedmt v Zlu u Roudnice (A late Bronze Age Hoard from Northern Bohemia), in: Pamätky archeologick LVI, 1965, S. 97—114, bes. Abb. 7 und 8 (S. 104/105). 19) K. Willvonseder, Eine Spindlersfelder Fibel aus Lubina in der Slowakei, in: Germania 25, 1941, S. 6—10 mit Abb. 1 auf S. 7. 20) Bayerische Vorgeschichtsblätter 21, 1956, S. 216 und Taf. 30 (vorher Germania 29, 1951, S. 193 mit Abb. 1—2 b); H. Müller-Karpe, Beiträge zur Chronologie der Urnenfelderzeit nördlich und südlich der Alpen, Berlin 1959, Taf. 166 A 1 und 2 sowie Abb. 41,4. Von einem Nachbarort von Reisen stammen Bronzetassen vom Typus Fuchsstadt. 21) Chr. Pescheck, Zwei neue Knovizer Etagengefäße aus Franken, in: Germania 41, 1963, S. 84—88 und Abb. 2,1. 22) R. Eckes, Bericht der Vorgeschichtlichen Abteilung des Museums der Stadt Regensburg 1939/40, in: Verhandlungen des Historischen Vereins von Oberpfalz und Regensburg 90, 1940, S. 343—347, bes. 344 und Abb. 8. 23) W. Hoffmann, Vorgeschichtliche Funde von Breslau-Oswitz und Ransern, in: Altschlesien 10, 1941, S. 7—25, bes. S. 14 und Taf. 4; siehe auch Sprockhoff, a. a. O., Taf. 88,3. 24) J. Kostrzewski, Skarby i lune znaleziska metalowe od eneolitu do wczesnego okresu zelaza z gornego i srodkowego dorzecza Wisly i gornego dorzecza Warty, in: Przeglad archeologiczny XV, 1962 (1964), S. 5—133, bes. Abb. 51 auf S. 50. 25) Vgl. Sprock ho ff, a. a. O., Taf. 92. 20) Als Neufund u. a. noch Opatovice nad Labern, echy, in: Archeologick rozhledy XIV, 1962, Abb. 52, 54 und 55. 27) Sprockhoff, a. a. O., Taf. 92,1 und 4.