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Seite, sind diese feinen Buckelreihen nur noch schwer, vor allem aber auch nicht durchgehend erkennbar, dagegen treten sie auf der Unterseite als Punzenein schläge klar in Erscheinung und verdeutlichen so noch einmal, wenn auch in vereinfachter Form, die Unterteilung des verzierten Feldes in das zentrale Sanduhrmuster mit doppelter Abgrenzung und die Dreiecke nach den Rändern zu. Allerdings wird mit dieser Punktverzierung in keiner Weise das schöne und geometrisch relativ exakte Aussehen erreicht, das die Schauseite auszeichnet. Wahrscheinlich stellt die Perlbuckelzier die Grundlage der Flächeneinteilung der Oberseite dar, die dann dort noch entsprechende Verbesserungen erfuhr. Eine etwas kräftige Nachbearbeitung durch Punzen wurde offenbar lediglich noch bei der äußeren Abgrenzung vorgenommen, so daß dort die Buckelsäu- mung auch heute noch verhältnismäßig gut erkennbar ist und dekorativ wirkt. Alle anderen Perlbuckelreihen sind auf der Oberseite nur mit Mühe und in großen Unterbrechungen festzustellen. Auf keinen Fall liegt hier eine Nach bearbeitung von innen vor. Auf der anderen Seite könnte durch Abschleifen (vor dem oder beim Gebrauch ?) oder durch leichtes „Verhämmern" die Perl buckelverzierung des Innenfeldes zurückgedrängt worden sein. Die Drahtspiralen sind an beiden Enden des Bügels abgebrochen und auch im Bronzebestand des gesamten Fundes 245 nicht auf getaucht. Dabei ist der dünne und schmale Draht des einen Endes bereits abgebrochen, als das Stück noch in Gebrauch war und trotz des Schadens auch noch weiterbenutzt werden sollte. Der Bügel wurde nämlich nach dem Verlust der einen Spirale kurz vor der Spitze durchlocht und das Drahtende einer „Ersatzspirale“ (oder das ab gebrochene Ende selbst) aufgeklemmt, wobei das freie Ende an der Unterseite des Fibelbügels umgeschlagen worden war. Ob das reparierte Stück dann über haupt noch getragen wurde, entzieht sich unserer Kenntnis, scheint aber doch recht fraglich, da Abnutzungs- (Reibung) und Auflagespuren im Kontakt bereiche der neu angelegten Spirale und des rhombischen Bügelendes fehlen, die bei längerer Nutzung zweifellos in Erscheinung getreten sein müßten. Jedenfalls ist auch die Ersatzspirale bald wieder abgebrochen, so daß heute lediglich noch ein schmaler Bandrest in der unschönen Bügeldurchlochung festgeklemmt sitzt. Was uns bei der Bronzefibel aus Dresden-Laubegast am wesentlichsten er scheint, ist nicht so sehr die Tatsache ihres Auftretens nördlich der böhmisch sächsischen Grenzgebirge oder ihre spezifische Form und Verzierung, sondern vor allem die Verbreitung dieser Variante. Trotzdem soll über die Erschei nungsform weniges gesagt werden. Bei wohl fast allen Spindiersfelder Fibeln 16 ) von der vollen Urnenfelderzeit des Südens und der Stufe IV nach Montelius im Norden an (außerhalb der Gruppe mit schmalen Bügeln) ist quer zum 16) E. Sprockhoff, a. a. 0.