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ständigen Lappenbeil offenkundig 9 ). Daß die Ringe und deren Reste noch klare Nachklänge von Typen der Perioden III und IV nach Montelius dar stellen 10 ), braucht kaum besonders betont zu werden. Als der Fund 245 von Dresden-Laubegast ins Landesmuseum eingeliefert wurde, bestanden hier infolge der totalen Kriegszerstörungen an Gebäuden und Einrichtungen noch keinerlei Werkstätten, und so mußte der deformierte, d. h. kräftig zusammengebogene und dabei auch schon gerissene Fibelbügel zunächst unverändert bleiben und in diesem Zustand mit veröffentlicht wer den 11 ). Trotzdem war bereits das Wesentliche erkannt 12 ) und an die Verzie rungsmuster der Fibeln von Brozanek 13 ) und vor allem von Taimering 14 ) ver wiesen worden. In Fragen der zeitlichen Einstufung war ohnehin kein Zweifel geblieben 15 ). Während von der Oberseite bisher infolge der Einrollung lediglich die Ansätze der Ritzverzierung zu erkennen gewesen waren, konnte nun nach präparatorischer Wiederherstellung des Stückes durch unseren technischen Leiter A. Pietzsch und W. Stahl das gesamte Muster erfaßt werden. Die Rän der des breiten rhombischen Bügels (Länge 10,7 cm; Breite 7,8 cm; Gesamt länge des Fibelrestes 11,6 cm) begleiten zwei eng parallel aneinander liegende Striche. Das Innenfeld ist in drei quer zum Bügelverlauf getrennte Zonen unterteilt. Das Mittelfeld beherrschen zwei mit den Spitzen aufeinandersto ßende spitzwinklige Linienbündel (achtfach), die damit ein sanduhrförmiges Muster bilden. Die Abgrenzung nach den Bügelenden zu erfolgt nach beiden Seiten durch ebenfalls achtfache Linienbündel quer zum Bügel, die auf beiden Seiten — also nach dem Sanduhrmuster zu und in Richtung auf die Bügelenden — durch zarte Bogenreihen eingefaßt werden. Diese wiederum bilden dem Rande des Bronzebügels parallel nach den Bügelspitzen zu die Basis doppelter spitzwinkliger Dreiecke aus zarten Linienbündeln, die inneren Winkelspitzen je vierfach, die äußeren sechsfach. Die beschriebenen Muster werden noch durch Perlbuckelreihen betont, die einmal innerhalb der äußeren Strichein- säumung des Randes verlaufen, weiterhin zwischen den Dreieckbündeln der äußeren Verzierungszone, dann in den Bogenreihen und schließlich als innere und äußere Begrenzung des Sanduhrmusters. Auf der Außenseite, d. h. Schau- ’) A. a. 0., Abb. 9,1. Dazu die mittelständigen Typen Abb. 9,2—4, die kräftig gewölbte Lochsichel Abb. 10, das Bronzeband Abb. 11, vor allem aber auch der gerauhte Eitopf Abb. 8, der volle Über einstimmung mit den Gefäßresten von Fund 245 zeigt und unseren hier nochmals wegen des Fibel bruchstückes vorgelegten Hortfund 245 zeitlich in eine Stufe mit Fund 259 stellt. 10) A. a. 0., Abb. 7. 11) A. a. 0., Abb. 4,1 und Taf. 26. 12) A. a. 0., S. 112 (Beschreibung Seite 112). 13) E. Sprockhoff, Die Spindiersfelder Fibel, in: Marburger Studien, Darmstadt 1938, S. 205—233, Taf. 91,6. 14) A. a. O.,Taf. 91,5, vorher Fr. Wagner, Schwerter und Fibeln aus südbayerischen Urnengrabfeldern, in: Studien zur vorgeschichtlichen Archäologie (Götze-Festschrift), Leipzig 1925, S. 170—174, Abb. 5. 1S) Siehe Anm. 3.