Volltext Seite (XML)
WMWkWWM Jahrg. 91. Nr. 291. es u.a.: es »erti, eln le „Bor allem Freundschaft mit dem Deutsche« Reich! Die RegiermtgeerkMrtmg des Kabinetts »era«. 1> I ! > I ' - I Mittwoch, den 14. Dezember 1S38. «raaokl att « «ühaNend die «»Ntch— «emummmch»»«« Md d« ^UZevtUil * Bezirksverbands Schwarzenberg, d« BüigennM« zuSrünhain, Lößaih. V«ustädi«l vnü Schneeberg, d« Finanzämter ta Au» uch S-warMdng. E» werden oußerdem ««rölleMticht: Bebannimachnngen üer Aintraertchke ia Ihm, Schneeberg, Schwarzenberg. Zohanngeorgenstadt, ü« oberbürgerMeisters zu Au« und des «rßen Bürgermeisters zu Schwarzenberg. Verlag «. «. Vürlner, R«e, Sachs«». «rmplgeschlslsNeller Aue, Kernmf Sommel-Nr. 2541. Drahlnnschittitr VoUwsttimd Auisachtz» «eichLNsUelley: LStznikiAmI Aue) 2940. Schneeberg M »Nb Schwarzenberg 31S4. >»r u, «icha»«»« Nm«« dt, » U»'H chiMödl«. »« wr*t» iee»», er mm nnm«t«r»iiu »«' v»rIüMw« °«n d»d«i Sind KU« Sastmig an, Ianl«d,n Dnttägru, b«l Unlerdrcchnnam d.» iaalt,de'rl«d» dkin» Nnlskvch«. 0» »»UrL>,dir,isch« VoUml««-" »ichchai ch^tch «der Soa». u»ö MaaUSGWgaiA iat»sidi. b« iMssvrmdMf»» ^nneiMi '^Noae: Mur UllterhaNll§!82!EA««8!^ S»a>arim>t«a«rNnE^detnchnSIar» anj^gn) In' -an, §oW. Biknladn nnd Tranmwri. dalien wonaMch I^ä MW. haldm-nawt »FIRM, durch di. Poll al« Leilagen manallich I.1INM anolchl.gnIIrllgtbLdr. Slazelnumm« lüPl^ ^dr Alchqad. ononlang« «Ing,nicht« SchrWLte Ä«.SI>«r»'im»i dl« StrMiNtiina Ii«tnrP«anii0vriong. Dr. Schacht i« Londo«. London, 14. Dez. ReichsbankprSfident Dr. Schacht traf heute vormittag zu seinem angekündigten Besuch hier «in. Während seine» Aufenthaltes Ist er bekanntlich Säst de» Direktor» der Bank von England Montagu Norman. ein Rüstungsbegrenzungsabkommen aus, wie das von eng lischer Seite ja schon wiederholt geschehen ist — im Gegensatz zu festen Vorschlägen, wie sie beispielsweise von Deutschland zu diesem . Thema vorgehracht wurden. England soll sich stark zeige«. London, 14. Dez. „Times" schreiben zur Chamberlain- Rede, der Preckier habe die, englisch-französische und der eng- lisch-amerikanische Freundschaft gefeiert. In dieser Wieder bestätigung der Kernpunkte der britischen Außenpolitik liege keine Drohung gegenüber irgend einer Nation. Englands enge Freundschaft mit Frankreich ebenso wie diejenige mit den Vereinigten Staaten sei nicht ausschließlich, sondern als Ausgangspunkt eines weiteren Systems gedacht, von dem kein Volk ausgeschlossen sein dürfe. — „Daily Telegraph" schreibt, Chamberlain habe sich vor allem zum „Friedensminister" er- klärt und betont, daß er entschlossen sei, die möglichen Kriegs- ursachen zu beseitigen und die Methode der persönlichen Füh lungnahme und der persönlichen Besprechungen auszupro bieren. Die öffentliche Meinung in England werde gustim- muna für diese Ziele haben. Die höchste Notwendigkeit für England sei es im Augenblick, nicht nur stark z« sein, sonder« England müsse auch di« Welt wissen lassen, daß e« stark sei. Dies sei ebenso wichtig für die Erhaltung des Friedens wie auch für den Schutz der englischen Interessen. ißenminkster Verhält«!» wünsch««. Ein güte» Verhältnis wdÜen^wir sowohl zu Polen al» auch »u Ungarn anstreben. Der Verlauf der Verhand lungen mit'beiden Staaten während dir letzten Tage festigte deiuno.beuGlauben, dich auch der Kelche WM« In Warschm» Keine törichte« Phrasen, Mr. Ede«! London, 13. Dez. Verteidigungsminister Jnskip sprach in Reading und widmete auch der Ansprache, die Eden in Amerika gehalten hat, einige kritische Bemerkungen. Er wandte sich vor allem gegen die ««passende Bemerkung Eden», daß man Sturm säe. Jnskip sagte, daß er einen solchen Aus druck nicht gebraucht haben würde. Man lebe wohl in einer Zeit, in der Wolken den Blick trübten, aber er persönlich würde keine Phrasen benutzen, die den Eindruck erweckten, al» ob eine kluge und vorsichtige Staatsmannskunst nicht in der Lage sein sollte, die Verwirrung zu lösen, unter der wir gegenwärtig leiden. Man sollte mit Hoffnung und nicht mit Furcht der Zukunft entgegensehen. Es sei seine Ueberzeugung, daß man unter der Führung von Chamberlain und Halifax selbst durch das „Elend der Gegenwart" hindurchkommen werde. Ehre GrklLr«»- mrd ihre Folge«. Di« englischen Unterftützungsverpflichtunge« gegenüber Frankreich. Nom, 13. Dez. 2m Zusammenhang mit einer Erklärung Lhamberlai«» im Unterhaus, wonach „im Falle eines nicht provozierten Angriffes durch Italien keine besondere Ver pflichtung für Großbritannien bestehe, an der Seite Frank reichs zu marschieren", unterstreicht „Giornale d'Jtalia" das Erstaunen der Pariser Kreise über diese Erklärung, deren Bedeutung sich aus ihrem Wesen und dem Zeitpunkt ergebe, zu dem sie erfolgt sei. Dieses Erstaunen folge unmittelbar auf den Eindruck, den die sofortige und entschiedene Haltung der deutschen Presse gegen die jüdisch-marxistischen antiitalie nischen Ausschreitungen in Tunis gemacht habe, und sollte zu mindest zu einer Befriedung der Geister führen, die nicht ohne Gefahr auf einen unnötigen Grad der Ueherhitzung gebracht worden seien. Die Erklärungen Chamberlains berichtigten einen der französischen Fehlschlüsse, die zusammen mit der künstlich hervorgerufenen Alarmstimmung dazu geführt hät ten, Probleme zu verzerren, die Sache des Verantwortungs bewußtseins der Regierungen und nicht von Straßenkund gebungen sein sollten. Die Erklärung«« von Lhambtrlai« stillten auch «in« stillschweigend« Aufforderung an Frankreich dar, seine Absichten und Handlungen schärfer zu überwache« und oe« ungelösten Problemen mit einem Seist freimütigerer Versöhnlichkeit «nd klarere« Verständnisses zu begegnen. Allerdings müsse man sich fragen, wie das Blatt abschließend hervorhebt, ob diese elementaren Wahrheiten in Frankreich richtig verstanden werben. Auch die „Tribuna" unterstreicht die Pariser Enttäuschung über die unmißverständlichen Er klärungen des englischen Premierministers. Die französischen geitungm hätten in den letzten Tagen eine riesenhafte Speku- latjon Mt hex englisch-französischen militärischen Solidarität getrieben, indem sie glauben gemacht hätten, daß diese jn jedem Fqlle und ohne Unterschiede verwirklicht Mötden Wäre. Di« - deutliche MarMMA -Ä Habs' dtHälh »ft eine kalte die Erregüyg gewUer' Paxiftr Ge müter beruhigt und di« Tatsachen richtig gestellt. Stark« Beachtung in Paris. Dio Fro-e -er Marr-ote. London, 13. Dez. Der Äb«. Handys^teMim Unterhaus an LhaMbexlaln das Ersuchen, iim»' Versicherung abzugeben, daß die Regierung in keine B«rhandldng Mit irgendeiner fremd«« Macht über di« Abtretung irgendwelchen britische« Gebiete» oder Protektorates oder Mandatsgebietes eintrete, ohne vorher die Zustimmung des Unterhauses erhalten zu haben. Chamberlain erwiderte, daß er der Versicherung, die der Kolonialminister in seiner letzten Rede abgegeben, habe, nichts hinzuzufügen habe. Sandys stellte fest, daß di« Rede des Kolonialmimsters keine derartige Verpflichtung enthalten habe, und fragte den Ministerpräsidenten, yb er somit keine besondere Versicherung abgeben wolle. Chamberlain erwiderte jedoch, daß er diese Verpflichtung nicht übernehmen könne. Pari«, 14. Dez. In einer Havasauslassung heißt DieAusführungenThamberlains über die Beziehungen Frankreich und England haben hier - eins» ausgezeichneten Eindruck gemacht. Die i« Unterhaus von Chamberlain g». geben« v«rnein«nde Antwort auf di« Frage, ob England durch ei«e juristisch« B«rpflichtung zur Unterstützung Frankreichs im Falle «ine» militärischen Angriff» von italienischer Seite gebundeu sei, habe infolge ihres lakonischen Charakters in gewissen französischen Kreisen und-selbst in einem Teil der englischen öffentlichen Meinung einige Ueberraschung hervor- gerufen. Die neue Erklärung Chamberlains habe die Dinge klar gestellt. — > Der dem Außenministerium nahestehende „Petit Parisien" betont, die Rede stelle erneut die Friedens- Politik des Premierministers ins rechte Licht. — Dqp „rechts- stehende ,Lournal" meint, Frankreich .dürfe mit diesen loyalen und unzweideutigen Erklärungen Chamberlains höchst zu frieden sein. — Der „Matin" bezeichnet die Rede als einen großzügigen Appell für den Frieden. Auf dem Essen anläßlich des 50jährigen Bestehens der Vereinigung ausländischer Journalisten in London hielt Ministerpräsident Chamberlain eine Ansprache, in der er die britisch« Politik de» Jahre» 1938 erläuterte. Er erklärte, es hätten ihm angesichts einer Lage, in der die Beziehungen zwischen England einerseits und Deutschland und Italien andererseits sich sehr schnell verschlechterten und hierdurch all mählich das Vertrauen Europas auf die Erhaltung des Frie dens zerstört wurde, nur zwei Wege offengestanden: Der eine habe darin bestanden, den Krieg als unvermeidlich zu be trachten; der andere sei gewesen, eine langandauernde und geschlossene Anstrengung zu machen, um die möglichen Ur sachen eines Krieges zu beseitigen und die Methoden der per sönlichen Fühlungnahme und Erörterung auszuprobieren, währenddessen in der gleichen Zeit aber stetig mit der Wieder- aufrüstung fortzufahren. Er habe sich zum zweiten Weg ent schlossen. Sein Ziel sei nicht nur d«r Friede, sondern das Vertrauen darauf,-daß der Friede erhalten werden könne. Er habe sich niemals eingebildet, daß das Ziel in einem Augenblick zu erreichen sei oder ohne Schwierigkeiten, Ent täuschungen und Rückschläge. Er lasse sich durch das alles nicht entmutigen und er werde, solange er im Amt sei, nie mals es aufgeben, zum Erfolg zu gelangen. Chämbersaiu wandte sich dann gegen die Krittler i« eigen«« Load.und legte Wert auf die . Feststellung, daß die Handlungen der Regierung nicht ohne Erfolg gewesen seien. Der Premier erinnerte hier an die Abkommen, die im Laufe des Jahres abgeschlossen wurden, so an das Abkommen zwischen Großbritannien und Irland. Dqs englisch-italienische AbkomMen habe die Lücke geschlossen, hie „unglücklicherweise für die Dauer einer gewissen Zett die alte Freundschaft zwischen England uudJtalie« unterbrochen habe." ' 3m Sep- tembet sei das Müüchener Abkommen erfolgt, auf das die englisch-deutsche Erklärung folgte. Nach angemessener Frist habe das zu der ergänzenden französisch-deutschen Erklärung geführt. Chamberlain nannte dann noch das englisch-ameri kanische Handelsabkommen. In weniger als zwölf Monaten seien also fünf größere internationale Abkommen erfolgt, von denen drei zwischen demokratischen und autoritären Staaten geschlossen worden seien; was ermutigend sei. Er sei sich dessen wohl bewußt, daß da» Münchener Ab- komme« in gewissen Kreisen nicht als Beispiel für eine Zu- sammenarbeit, sondern als eine Niederlage für die Demokra tien bezeichnet worden ist. Das Merkwürdige sei, daß diese Charakterisierung von denen gegeben werde, die stolz darauf seien, sich selbst Demokraten zu nennen. Solche Charakteri- sierungen erwiesen der Demokratie aber keinen Dienst, ge schweige denn den Möglichkeiten weiterer internationaler Zu- sammenarbeit. Der Ministerpräsident verwies an dieser Stelle nochmals darauf, welche Alternative durch das Münchener Abkommen gegenstandslos gemacht worden sei. Chamberlain glaubte dann, im Zusammenhang mit diesem Thema kriti sierend auf den Ton der deutschen Presse eingehen zu müssen, da sie den früheren Ministerpräsidenten Baldwin getadelt habe. Diese Aeußerung Chamberlains ist umso unverständ licher, als die deutsche Presse lediglich höchst überflüssige und unerbetene Einmischungsversuche Baldwins in innerdeutsche Angelegenheiten zurückgewiesen hat. Im weiteren Verlauf seiner Ansprache kam Chamberlain dann auf seine bevorstehende Itali««fahrt zu sprechen, bei der er mit Mussolini alle Angelegenheiten von gemeinsamem In- teresse besprechen werde. Er hoffe, eine Atmosphäre zu finden, in der es möglich sei, durch persönlichen Gedankenaustausch zu einem besseren Verständnis der gegenseitigen Standpunkte zu gelangen und durch die Herstellung eines größeren gegen seitigen Vertrauens auf die eine oder andere Weise gemein- fam weitere Schritte in Richtung auf ein allgemeines Gefühl der Stabilität und der Sicherheit zu tun. Chamberlain wehrte sich dann dagegen, daß man aus seiner Politik die Absicht herauslese, das nationalsozialistische oder das faschi stische System an sich zu begünstigen. Er sei vielmehr der Ansicht, daß England nicht den Kontakt mit irgendeinem Lande abbrechen dürfe wegen eine» Systems, das im Laufe der Zett eine Wandlung durchmachen »erde, die „in der einen oder anderen Form unvermeidlich sei". Chamberlain schien dabei übersehen zu haben, daß in keinem Regime die Regie rungswechsel und die Kursänderungen so schnell aufeinander- zufolgcn pflegen wie in den parlamentarischen Demokratien, während die. autoritären Staaten geradezu Musterbeispiele gleichmäßiger und steter Entwicklung darstellen. Chamberlain ging nun auf di« britisch« Aufrüstung ein. Das britische Volk sei sich völlig einig darüber, daß es not- wendig sei, die Durchführung des Mstunosprogrammes vor- wSrtszutreiben. Das ursprünglich beabsichtigte, auf fünf Jahre abgestellte Rüstungsprogramm sei in zweierlei Hinsicht geändert worden: es sei beschleunigt und erweitert. England könne jetzt sagen, daß es in der Lage sei. seine, .Verpflichtungen gegenüber dem Empire und seinen Verbündeten zu erfüllen. Chamberlain sprach sich dann in allgemeinen Wendungen für Gestern nachmittag verlas Ministerpräsident Beran i« > Jahres wurden njcht nur unsere Grenzen berührt, sondern Prager Abgeordnetenhaus seine mit Spannung erwartete Re- wurden zahlreiche Wert« der Weltpölittk der Großmächte gierungserkläruna. Er betonte, daß sich die Grundlage des " ' ' . - ganzen Lebens für die Tschecho-Slowakei geändert habe. Es fei daher sicher, daß weder im Programm «och l» d«n Method«« je« Politik fortgesetzt «erd«« könne, die bi» zur September- kris« durchgeführt wurde. Unsere internationalen Beziehungen sind heute von der neuen geographischen Lag« und von den neuen Machtverhältzrissen in Europa bestimmt; unsere innere Ordnung ist ebenfalls verändert. Da« Verhältnis -wischen den tschechischen, slowakischen und karpatho-ukrainischen Ländern wird auf neuer Grundlage geregelt. Die nationalen Ideale der Slowaken und Karvatho-Ukrainer, die sie in der Der- gangenheit anstrebftn, find in vollem Umfange verwirklicht worden. Wer fähig ist, die einzelnen Fehler einzusehen und Chamberlain über die britische Politik des Jahres 1SS8. In 12 Monette« 8 trtterrtattouale Abkomme». _ . , . ...WW-roßmächte er- schüttert, die bisher als unantastbar galten. Wir sind nicht und wollen auch nicht blind sein gegenüber diesen Veränbe- rungen; wir werden unsere Außenpolitik den Tatsachen an- passen, ebenso die Wirtschaft», und spzialen Verhältnisse. Das klar« Ziel der Regierung ist: dem Stqat und den Nattonen den Frieden zu retten!' Mr werden, alle Staaten und alle Völker achten, aber in erster Reih, werden chir. unsere Interessen mit d«m klaren Bewußtsein vertreten, wie es die wirkliche inter- nationale Lage erheischt. E» handelt sich für uns vor allem um die Herstellung eine» Freundschaftsverhältnisse« mit ««s«r«m größte» Nachbarn, mit dem Deutsch«» Reich. Diese» für ««» so wichtige Verhält«!» wartet auf eine Verbretterung. Wir find der Ansicht, baß durch direkte Fühlungnahme b«r Staatsmänner, beider Länder dies« LdsUng beschleußt «nd aus ihnen auch unliebsame Schlüsse zu ziehen, gibt'damit kein Beispiel der Schwäche." Der Ministerpräsident führ fort:,Leder Versuch der Rück- kehr zu den alten Verhältnissen würde vom Voll schärften» abaelehnt werden. Wir find uns bewußtj daß ftir keine polj. tische Bewegung dulden können, di« NM ' ----- - entsprungen ist. Uns«» Außenpolittk ist ' Mittel und de» Inhalte« neu. Dm Zuge