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54, 6). In der Jungbronzezeit werden die Henkel leicht über den Rand heraus gezogen oder bilden links und rechts des Henkels Sättel; auch leichte Zipfelung findet sich in dieser Stufe. Es kommt dann zu ganz flauen Formen 367 , die besonders im Osten noch durch den verhältnismäßig langen und steilen Unterleib auffallen 368 (Tafel 8, 4; 25, 4; 43, 4; 58, 13). Das Endergebnis dieser Entwicklung ist die Wesseler Schale 369 mit fast gestreckter Wandung, deren Randansatz eigentlich nur an der Innenwandung faßbar ist. Großformen der flauen Profile - auch mit abgesetztem Hals 370 (Tafel 61,11) - sind besonders in der Übergangsstufe vertreten 371 (Tafel 6,1; 40, 3). Ableitungen und nächste Verwandte der S-Profilschalen sind die Formen mit flach kugligem Leib und einem ohne scharfen Absatz ausschwingenden kurzen Rand, die glatt 372 (Tafel 43, 10) oder mit Besenstrich über den ganzen Leib 373 erscheinen. In der entwickelten Jungbronzezeit tragen diese Schalen am Innen rand Fazetten374. Nach der Tassenform weisen Gefäße mit hohem S-Profil und abgesetztem Steilhals mit ausschwingendem Rand 375 (Tafel 7, 9; 41, 15). Diese Form, die der Burker Tasse (Tafel 1, 6; s. Keramik der Älteren Bronzezeit!) ähnelt und deshalb als Ableitung von dieser aufgefaßt wurde (Petsch, Radig), ist vor dem Auftreten der Fremdgruppen noch nicht gefunden worden. Der zeitliche Sprung vom Montelius 1 zu 3 bis 4 ist wohl zu groß, als daß überhaupt an eine Verbindung gedacht werden könnte. Eine Entwicklungslinie der S-Profilschalen führte also zu verwaschenen und flauen Formen. Im ganzen tritt damit eine Verkümmerung ein, wenn auch durch neue Verzierungselemente (bei den alten S-Profilschalen ist höchstens einmal Unterteil ritzung, Besenstrich und von der Übergangszeit an auch einmal Schlickung zu erkennen, während die glatten Formen bei weitem überwiegen) eine Wieder belebung versucht wird. Im Grunde genommen beschränkt sich dieser Versuch aber auf die Anbringung von Fazetten und ist vor der voll entwickelten Jung bronzezeit überhaupt nicht zu bemerken. Wie bei den Kannen, Tassen und Töpfen neben der Verflachung der Profile eine Knickung (des Bauches) als Vorstufe zu 307 Wessel, 4, M Bautzen V 2758. 808 Caßlau II, 35, M Bautzen V 3541 und 3542; Wessel, 4, M Bautzen V 2758; 6, M Bautzen V 2764; 18, Grünberg, Tafel 28.8 (mit innen fazettiertem Rand), M Bautzen; Bautzen, 2, M Bautzen V 1749; Burk, 15, M Bautzen V 3413; Lieske II, 4, M Kamenz 2367; Niedersedlitz, 3, LM; Riesa, M Riesa 318; Riesa-Göhlis, Lerchenloch, 15, M Riesa. 889 Wessel, 1, M Bautzen V 2749. Mit ganz flacher Fußbildung: Caßlau II, 5, M Bautzen V 2859 (Tafel 9.5). 870 Nebitzschen, 1, LM; Dreiskau, 4, Grünberg, Tafel 31,3, VKM Leipzig Ug 8775. 871 Cannewitz, M Bautzen V118; Radebeul-Niederlößnitz, 1, LM; kleiner: Röderau, 4, M Riesa 1727. 872 Niedersedlitz, 14, LM; Zöhda, M Grimma (S: 1087/39); Dresdner Heide, 6, Grünberg, Tafel 5,5 and 16; 17, Grünberg, Tafel 8,8;LM; Prositz, 16, Grünberg, Tafel 17,8, LM; Dreiskau, II, Grün- berg, Tafel 24,6, VKM Leipzig Ug 8809; Töllschütz, 1, LM; Kobeln, 1, M Riesa 4097; Neudorf, M Bautzen (S: 987/39); Wessel, 2G, M Bautzen V 2240; Bulleritz, M Kamenz 2665; Schiedel, M Kamenz. 878 Wessel, 10, M Bautzen 2227. 871 Wessel, 18, Grünberg, Tafel 28,8, M Bautzen V 5982; Caßlau II, 12, M Bautzen V 3595; Dresden- Übigau, altes Grab 44, Grünberg, Tafel 27,1, LM. 876 Burk, 15, M Bautzen V 2825; Grab Pietschmann, M Bautzen V 2802; Caminau, M Bautzen V 2728; Gohlis, 6, M Riesa 1436; Dobra, 10, LM; Niedersedlitz, 13, LM; Riesa-Göhlis, Lerchen loch, 15, M Riesa 392; Weinböhla, Steinbacher Str., LM; Klotzsche, Flugplatz, LM (S: 490/39); Gegend von Leipzig, Stadt. Gesch. M Leipzig Nr. 67.