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40. Sitzender Markgraf hält in der Rechten ein Schwert, in der Linken ein Kreuz, auf dem ein Stern steht. 6 Stück — 5 wiegen zusammen 4,57 g — 42 bis 44 mm. a) mit einem Halbmond zwischen Kopf und Stern. 2 Exemplare; Schwinkowski a. a. 0., Nr. 547b. b) mit drei kleinen Kugeln unmittelbar übereinander rechts neben der unteren Hälfte der Schwertklinge. 1 Exemplar, zu Schwinkowski Nr. 547. c) mit einer senkrechten Schlangenlinie rechts neben dem Schwert. 1 Exemplar, zu Schwinkowski Nr. 547. Alle diese Stempel, ferner weitere mit einem kleinen Stern zwischen dem Kopf des Sitzenden und dem großen Stern des rechtsseitigen Emblems (Schwinkowski Nr. 547a) oder ohne Bei zeichen, sind im Dresdener Münzkabinett aus dem Funde von Reinhardtsgrimma 1867 ver treten, aus ihm auch bei Fiala, ä. a. 0., Nr. 2062, Tafel XXI, Abb. 9 (Stempel ohne Bei zeichen?). 41. Sitzender Markgraf hält in der Rechten eine Fahne, in der Linken eine Ranke von deren Hauptästen der obere noch einmal geteilt ist. 14 Stück und 3 rechte Hälften — 13 Stück wiegen zusammen 10,3 g — 41 bis 42 mm. Schwinkowski, ä. a. O„ —, vgl. Nr. 468 und 526. Mehrere Stempel; bei allen hier vorliegenden ist die Frisur ausgesprochen siebenlockig; doch ist möglich, daß Schwinkowski, a. a. O., Nr. 468 und 526 als Stempelvarianten zu eben dieser Prägung gehören, die dann Stempel ebenfalls mit Frisurentypus A aufwiesen. 42. Sitzender Markgraf hält in der Rechten eine Fahne, in der Linken eine Lilie. 2 Stück — zusammen 1,91 g — 42 mm. Zu Schwinkowski, a. a. O., Nr. 523? Der hier vorliegende Stempel, im Gegensatz zu Schwinkowski Nr. 523, ohne Kugel, als oberen Abschluß der Fahne und der Lilie mit sehr deutlich siebenlockiger Frisur gehört wohl als Variante zu dem im übrigen vollkommen gleichen Brakteaten Schwinkowski Nr. 523. Diese Prägung ist danach ebenfalls zeitlich den vorher beschriebenen Nummern 38 bis 42 eng zuzuordnen, denn auch bei ihr scheint innerhalb der Reihen der hier zugehörigen Stempel der Übergang von der glatten, dreilockigen zur siebenlockigen Frisur vollzogen zu werden. 43. Sitzender Markgraf hält in der Rechten eine Fahne, in der Linken ein Doppelkreuz. 3 Stück — zusammen 2,36 g — 42 bis 43 mm. Mader, Versuch über d. Brakt. 1798, Tafel III, Nr. 26; Schwinkowski, a. a. O., Nr. 552. 44. Sitzender Markgraf hält in der Rechten ein Schwert, auf dessen Klinge nahe dem Stichblatt ein Stern, in der Linken den aufsteigenden thüringischen Löwen, auf der Brust ein rundes Kleinod. 760 ganze Stück und 513 Hälften — zusammen 967,01 g — 41 bis 43 mm. Schwinkowski, a. a. O., Nr. 555 mit Varianten. Mehrere Stempel; die außerordentlich schlechte Erhaltung des gesamten Materials läßt eine Feststellung ihrer Zahl und eigentlichen Besonderheiten nicht zu. Doch der von Schwin kowski als Nr.555 abgebildete Stempel ist im Dresdener Funde anscheinend nicht vertreten; er ist durch besonders großen Stern auf der Schwertklinge und 5 Kugeln auf dem Gürtel des Markgrafen ausgezeichnet. Ins Dresdener Münzkabinett gelangte er aus dem Funde von Liebethai bei Pirna 1862, der aber auch einen der hier vorliegenden Stempel enthalten zu haben scheint. Nach ihrem massenhaften Vorkommen im Dresdener Funde zu schließen, scheint diese Prägung die jüngste darin enthaltene meißnische und vielleicht die des Abschluß jahres unseres Fundes zu sein. Die Form des runden, sehr auffälligen Brustkleinods des Markgrafen verbindet diesen Brak teaten mit den folgenden Nummern 45 und 46, die beide auch recht zahlreich im Dresdener Funde vertreten sind, und dem nur einmal darin vorkommenden der Nr. 47. Vielleicht sind alle diese Prägungen gleichzeitig. Ein ähnliches rundes, aber mitten nicht wie hier ein gesenktes, sondern erhabenes Brustkleinod des Markgrafen tritt auch auf bei den Brakteaten Schwinkowski, a. a. O., Nr. 575, 576 und wieder etwas anders bei 593 bis 595, die im Dres dener Funde fehlen, von denen aber 576 und 593 im Funde von Liebethai bei Pirna, 1862, zahlreicher zusammen mit unserer Nr. 45 auftraten.