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schiedenen Durchmesser. Man kann sie im Durchschnitt mit 2 mm berechnen. Sie sind von innen durchgeschlagen, der Grat ist von außen verschliffen. Die etwa 4 mm breiten bis 1,5 mm tiefen halbkugelförmigen Punzeneinschläge, die im Anschluß an die Lochreihen in der Wandung eingeschlagen sind, lassen ein Stück von 2,5 cm Breite an der Henkelstelle frei. Es ist mehr Sorgfalt auf die geperlte Aufreihung als auf den Abstand gelegt worden. Deshalb stehen die Einschläge manchmal versetzt oder gegen ständig. Erstaunlich ist das gleichmäßige Einschlagen dieser Verzierungen. Die Differenzen in den Tiefen sind so gering, daß sie nicht erwähnenswert sind. Der Um bruch zum Rand ist scharf und sauber abgesetzt; 1cm vom Umbruch läuft eine Spannrippe am Rand, die so gleichmäßig getrieben ist, daß man manchmal annehmen könnte, sie wäre maschinell eingerollt. Parallel dazu steht der gleichfalls als Spann rippe bearbeitete Außenrand, der über einen für sich gerollten kleinen Blechstreifen nach unten sehr sauber eingebördelt worden ist (Tafel 31 unten). Beide Spannrippen werden noch zur Erhöhung der Spannkraft mit getriebenem Zickzackband in derselben Technik miteinander verbunden und geben so dem Rand eine geschmackvolle Ver zierung. Die Stärke des Materials schwankt von 0,42—0,90 mm. Der Henkel ist im Material stärker als das Sieb (an der stärksten Stelle 1,4 mm) und besteht in der Legierung hauptsächlich aus Kupfer. Er ist an beiden Rändern mit zwei eingepunzten Linien versehen, die über das ganze Henkelband laufen. Wir bemerken, daß in Breite, Stärke, Verzierung und Legierung der Henkel von Gefäß 14 genau mit dem des Siebes übereinstimmt. Mit zwei Nieten, deren Flachköpfe unbedingt im Gesenke oder Hohlkörper gearbeitet worden sind, ist der Henkel unterständig angenietet. Der Nietkopf sitzt innen und ist im Henkel, also auf der Außenseite, gut ein genietet. Der untere Teil des Henkels ist mit dem Nietkopf nach außen am Sieb körper durch Überlagern eines viereckigen Blechstückes von derselben Legierung wie der Henkel innen ebenfalls sehr gut vernietet. Die Treibarbeit des Bronzebleches zeigt eine bewunderungswürdige Gleichmäßigkeit. Vor allem an der ersten Spann rippe und am Umbruch sind fast unmerklich kleine Korrekturen mit einem schmalen, flachen und stumpfen Punzen ausgeführt worden. Gruppe I, Gefäß Nr. 4: Diese große Schale ist durch das Austreiben des Bauches und durch die drei Reihen von innen getriebenen Parallelverzierungen im Material sehr dünn geworden (0,21—0,50 mm) und ringsum durch die wilde Patina fast durchoxydiert. Auch die Spitzen des siebeneckigen Sternmusters greifen bis in diese dünne Zone und sind ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Der von außen 4 mm tiefe, 0,46—-0,75 mm starke hohl getriebenen Boden ist von drei ebenfalls von außen getriebenen und innen nachgearbeiteten Spannrippen umgeben. Das Sternmuster ist von innen getrieben und von außen in den Tiefen mit dem Punzen nachkorrigiert. Die sieben Einschläge mit dem Perlpunzen in den Sternecken sowie die jeweils in einer Reihe angeordneten vier Einschläge desselben Pünzens in den Sternzwischenräumen sind von außen getrieben und nicht besonders sorgfältig ausgeführt. Die drei Parallelreihen sind gleichmäßig tief und sehr eng geschlagen. Das Hauptaugenmerk ist wiederum auf die gleichmäßige Reihung gerichtet, deshalb wechseln die Einschläge von gegenüber stehenden mit denen, die auf Lücke stehen. Der scharfe Umbruch zum Hals, dessen Stärke von 0,49—0,62 mm schwankt, ist direkt in der Knickung mit einem körner artigen feinen Punzen in enger Anordnung von außen ganz leicht markiert. Alle Ver zierungen lassen für die Herstellung, außer auf Hauer (Hammer) und Punzen, noch auf vorteilhafte Hilfsgeräte schließen. Der unverzierte, etwa 0,8 mm starke Henkel ist über dem Rand von innen gut an genietet. Der flache Nietkopf sitzt also außen. Der untere Teil des Henkels ist mit einem viereckigen Blechstück als Verstärkung von innen etwas verunglückt vernietet; der Niet ist durch schlechte Unterlage etwas verdrückt. Die Löcher für die Niete sind