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erhalten 48 ). Je eine Längslinie läuft als Verzierung an den Rändern und in der Mitte des Henkels. Längsverzierung des Henkels kennen wir auch aus Dresden-Dobritz, desgleichen ist Dellung des Bodens in beiden Funden vertreten 49 ). Das beste Vergleichsstück für unseren Neufund in Sachsen ist wohl die Tasse von Königswartha (Abb. 19)50). Um die Bodendelle läuft noch eine ringförmige Ver tiefung (dabei sitzt der Rand der zentralen Bodendelle höher als der des äußeren Kreises), das Unterteil ist flach und weit ausgewölbt, die Schulter steil gerundet, der steile Trichterhals scharf abgesetzt und der schmale Rand schräg ausgelegt. Von dem gleichmäßig breiten Bandhenkel, der von der Mitte des Unterteils über den Rand nach dem inneren Gefäßhals zu einschwang, ist nur noch der untere Ansatz mit einem Flachniet erhalten, im Gefäßinneren ist ein Bronzeblech-Plättchen gegen gesetzt. Am oberen Nietloch ist der Gefäßhals gerissen. Als Verzierung erkennen wir am Hals-/Schulterknick enge, nach innen gehende Punzung, am größten Bauch- umfang eine umlaufende Buckelreihe, darunter eine waagerechte Wulst, dann wieder Buckelung und zweite Wulst. Das große Königswarthaer Gräberfeld 51 ) gehört im wesentlichen der Jungbronzezeit an, die Übergänge zur älteren „Fremdgruppenzeit“ Grünbergs und zur Jüngstbronzezeit sind dagegen geringer vertreten. Die letzte uns bekannte Bronzetasse Sachsens stammt zusammen mit fünf Schalen oder Deckelgefäßen aus Riesa-Gröba (Abb. 20) 52). Ihre Form weist sie in die Gruppe der Kirkendrup-Tassen 63 ) und stellt sie damit in enge Verbindung zu den Tassen von Jensovicc in der Tschechoslowakei 54 ), die in die Stufe Saaz-Jensovice der Knovizer 48) A. a. 0., Abb. 12b; Landesmuseum Dresden, S.: 246/43. 40) Weißig s. 0. Kleemann, a. a. O., Abb. 11c; Landesmuseum Dresden, S.: 249/43. 60) G. Bierbaum, a. a. O., S. 66ff., Tafel VII, 1 und 2. E. Sprockhoff, Handelsgeschichte, Tafel 16f. 61 ) L. Feyerabend, Jahreshefte der Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz, I, II. 3, 1893, S. 186—189 und H. 4, 1894, S. 239—258. “) G. Bierbaum, a. a. O., S. 70ff., Tafel VII, 4c und VIII, 2. s3 ) E. Sprockhoff, Handelsgeschichte, S. 57 ff.; Riesa-Gröba. Tafel 23 a. M ) Pamätky XVII, Tafel LXXXII. A. Stocky, La Boheme Ä I’ägc du bronzc, 1928, Tafel XLVIII.