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noch die Gesamtvorlage des gleichalten Materials aus Nordostbayern. Bei der gleichzeitig laufenden Aufrollung des gesamten Knoviser Problems wäre es aber wissenschaftlich unverantwortlich, die hier vorgelegten Materialien zurückzuhalten. Im folgenden werden die wichtigsten Fundverbände aufgeführt. PLAUEN-CHRIE SCHWITZ In den Wäldern um die Goldene Höhe sind in verschiedenen Gruppen heute noch 20 Hügelgräber erkennbar, die offenbar sämtlich aus der Bronzezeit stammen. Verschiedene davon sind bereits in früherer Zeit gekesselt bzw. fast gänzlich abgetragen worden und wurden 1937/38 nachuntersucht. Das gesamte Material kam als Leihgabe des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden in das Vogtländische Kreismuseum Plauen, wo es zum größten Teil heute noch erhalten ist. Die Untersuchung des gekesselten Hügels 1 durch Amandus Haase (3. bis 12.Mai 1937) ergab folgendes: Die Grabsohle bildete eine Steindecke, auf der die Urnenbestattung mit den Beigaben in einem inneren Steinkranz von etwa 4 m im Durchmesser stand. Dazu kam ein äußerer Kranz mit einem Durchmesser von 9 m. Aus Steinen und Erde war darüber der Hügel bis zu einer Höhe von 1,50 m gewölbt. Urne war die Terrine Abb. 2,8 (Fund 11, S.: 378/38), die auf einer besonders großen Bodenplatte in der Mitte des Steinkreises aufgestellt war. Einige Leichenbrandreste befanden sich außer dem bei wenigen anderen Gefäßresten, was wahrscheinlich auf die Störung des Hügels zurückzuführen ist. A. Haase glaubte, in seinen Funden 4 und 5 auf Grund der Störung des Steinkranzes eine Nachbestattung erkennen zu können. Das Fundgut selbst würde dann allerdings besagen, daß kaum ein wesentlicher zeitlicher Unterschied zwischen den beiden Bestattungen be steht, da die Ware dieser Verbände als einheitlich gelten muß. Von den Hügeln 2, 3 und 6 fehlen nähere Aufzeichnungen, so daß über deren Aufbau nichts ausgesagt werden kann. Nach dem äußeren Befund ist Gleiches anzunehmen wie beim ersten Hügel. Aus Hügel 1 Großer Doppelkegel mit gewölbtem Unterteil, durch Dellen betontem Umbruch und geschweiftem, einziehendem Oberteil. Dunkelgrau, rötlich gefleckt, glatter Überfang, fein gemagert, mittelhart gebrannt. Maße: Größte Höhe 23,7 cm; größte Weite 33,5 cm. (S.: 504/41) Abb. 1,4. Flache Henkelschale mit geschweiftem Bodenansatz, weit ausgewölbtem Unter teil, durch Senkrechtkerbung betontem Umbruch, ganz kurzer, wenig einziehen-