Volltext Seite (XML)
Grab 3 Das Grab war bereits angerissen und hing in der Grubenwand. Deshalb wurde es schnellstens geborgen. Die Gefäße lagen weit auseinander und waren alle zerscherbt, teilweise auch etwas verstreut. Durch die Abdeckung schien ein größerer Teil Scherben verlorengegangen zu sein. Das Grab be sitzt zwei Gefäße mit Leichenbrand (Abb. 3,6 und 3,4). Beide sind Doppel kegel. Der erste zeigt ein Seelenloch. In seiner Lage war er wie die Beigefäße gestört (es fehlt das Oberteil), so daß der Leichenbrand um das Gefäß herum lag. Die Scherben der Beigefäße gruppierten sich reihenmäßig um diesen Doppelkegel. Bei der Ausgrabung wurden die Scherbenkomplexe von fünf Gefäßen erkannt. Der kleine gehenkelte Doppelkegel stand umgekehrt inner halb der Scherbenreihe. Der zweite Doppelkegel stand in sich zusammen gedrückt auf einer Granitplatte (etwa 15 cm X 20 cm groß) rund 0,40 m östlich der ersten Leichenbrandurne. Seine Scherben überdeckten den Leichenbrand und hielten ihn zusammen. Der mittlere Gefäßboden fehlte von Anfang an. In der Nähe dieses Doppelkegels lagen die kleine Kanne (Abb. 3,i) und die Trichterrandschale (Abb. 3,2). Die Steinsetzung machte einen regelmäßigen, wenn auch unvollständigen Eindruck. Einige Gefäße standen im Schutze eines größeren Granitstückes. Die Aufarbeitung des Fundes ergab Reste von 19 Gefäßen, eine nicht un mögliche, aber doch sehr hohe Zahl. Dabei ist anzunehmen, daß noch einiges Scherbenmaterial verlorenging. Bedenken wir die auseinandergezogene Lage der Funde, so könnte man bei dem Vorhandensein von zwei Leichenbrand gefäßen auf zwei Gräber schließen. Auf der anderen Seite sind Doppelbestat tungen nichts Unmögliches. Eine klare Entscheidung können wir kaum treffen. Weiter, niedriger Doppelkegel mit gekerbtem Umbruch und drei schmalen Horizontalrillen darüber. Unterteil gerauht und senkrecht verstrichen. Boden mit Seelenloch. Rand abgeschlagen. Maße: Größte Höhe 14,2 cm; größte Weite 25,4 cm. (S.: 604/52). Abb. 3,6. Großer weiter Doppelkegel mit gekerbtem Umbruch und gerauhtem Unterteil. Maße: Größte Höhe 23,4cm; größte Weite 38 cm. (S.: 608/52). Abb. 3,8. Weiter Doppelkegel mit niedrigem Unterteil und flach gedelltem Umbruch. Rand ganz leicht nach außen gebogen und schräg nach innen verstrichen. Bodenmitte ausgebrochen. Maße: Größte Höhe 16,2 cm; größte Weite 27,2 cm. (S.: 607/52). Abb. 3,4.