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als sicher annehmen kann. Die Fundgeschichte des Hortes von „Closchwitz“ wird wahrscheinlich nie restlos geklärt werden, und die Forschung vermag selbst große Funde nach ihren kennzeichnenden Formen nicht mit Sicherheit im V ogtland oder im Mansfeldischen zu lokalisieren. Gerade deshalb bietet der Kloschwitzer Fund guten Anlaß zu einigen Bemerkungen über den Inhalt mitteldeutscher Hortfunde seiner Zeit. Seine Zusammensetzung ist folgende: 1. bis 6. Halsringe (Katalog 24421—25/1; 24421/11), die nach ihrem Größen maß (20 cm bis 11,5 cm Durchmesser) einen Satz gebildet haben. Der Folge nach von außen nach innen aufgezählt, haben sie folgende Beschaffenheit: 1. schwer, sehr eng linksgedreht, glatte Enden; 2. rechtsgedreht, Ösenenden; 3. rechtsgedreht, glatte Enden; 4. glatt mit D-förmigem Querschnitt, spitze Enden; 5. rechtsgedreht, glatte Enden; 6. rundstabig, Ösenenden, reichverziert mit 2 Feldern querüberlaufender Fischgrätenmuster, die durch 3 Querstrichgruppen begrenzt sind. Abb. 3, 4, 2, 5, 1, 6. 7. bis 9. Mittelgroße Knopfsicheln aus verschiedenen Gußformen, davon 2 mit je einer, 1 mit zwei Verstärkungsrippen (Katalog 24426—28/1). Abb. 15 bis 17. 10. Schlanke Lanzenspitze mit sehr schmalem Blatt (Katalog 24429/1). Abb. 18. 11. Rundstabiger Armring mit spitzen übereinandergreifenden Enden und feiner Querstrichverzierung (Katalog 24422/11). Abb. 7. 12. Kleinerer rundstabiger Armring mit spitzen Enden, innen kaum abgeflacht (Katalog 24423/11). Abb. 8. 13. Dünner rundstabiger Armring mit spitzen Enden, verziert mit schrägen, meist sparrenartig gestellten Strichgruppen (Katalog 24424/11). Abb. 9. 14. Dünnes gegossenes, längsgeripptes Armband mit breiten glatten Enden, eins abgebrochen (Katalog 24425/11). Abb. 10. 15. Kleiner Nadelschoner, bestehend aus einer gegossenen fein quergerippten Röhre mit spitzovalem Querschnitt und halbmondförmigen Fortsätzen am unteren Ende (ursprünglich mehreren?) (Katalog 24426/11). Abb. 19. 16. Bruchstück eines Bandstreifens mit leicht gegrateter Oberseite und ein seitig zugespitztem und dann aufgerolltem Ende, verziert mit 2 längs verlaufenden Reihen feiner, teilweise winklig zueinander eingeschlagener Querstrichelchen; vermutlich gestrecktes Ende einer Armspirale (Katalog 24427/11). Abb. 13. 17. Bruchstück eines dünnen gedrehten Arm- oder Fußringes mit glatten Enden (Katalog 24428/11). Abb. 14. 18. und 19. Zwei kleine massive Arm- oder Lockenspiralen mit linsenförmigem, innen leicht abgeflachtem Querschnitt, 2 Windungen und spitzen, leicht verbogenen Enden. Die leicht körnige Patina könnte auf einen anderen Fund schließen lassen (Katalog 24429 30/II). Abb. 11 und 12. Die Kloschwitzer Bronzen stellen nach ihrer Zusammensetzung einen typisch mitteldeutschen, für das Saalegebiet kennzeichnenden Fund dar. Man darf sogar sagen, daß der Fund für dieses Gebiet gar nicht typischer aussehen könnte, weil Sicheln und gedrehte Halsringe besonders häufig in mitteldeutschen Hort funden der jüngeren Bronzezeit auftreten. Im allgemeinen pflegen ganze Sätze