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lasson 5 ) sind die Schalen zu einfache und allgemeine Formen, die keine be stimmte Entwicklung erkennen lassen. Nach ihm wäre die Schale wegen ihrer geradlinigen Form und wegen der Verzierung zu den älteren Entwicklungs stufen zu zählen. Zu den zahlreichen schnurkeramischen Funden, die in vergangener Zeit im nordsächsischen Elbgebiet zum Vorschein kamen und die ich zusammen fassend veröffentlicht habe 6 ), sind in den letzten Monaten einige hinzu getreten, so daß sich die Zahl der Fundstellen dieses Gebiets auf 16 erhöht. Jeder der drei neuen Fundplätze lieferte eine Amphore, entweder allein (?) oder vergesellschaftet mit einem Becher oder einem Näpfchen. Bedauerlicher weise hat keiner der Finder einen Sachverständigen hinzugezogen, so daß die Fundumstände nicht genau feststehen. Der Arbeiter Otto Matthes, Nünchritz, fand Ende April 1953 beim Weinstock- pflanzen an der Laube des Gartens an der Straße Nünchritz-Zschaiten, Par zelle 384, in einem halben Meter Tiefe zwei Gefäße. Sie sollen aufrecht, etwa 0,15 m auseinander in Ostwestrichtung in dem feinen Talsand der niederen jungdiluvialen Terrasse gestanden haben. Der Finder barg sie und gab sie durch seinen Sohn dem Lehrer Krug, Nünchritz, der sie dem Heimatmuseum Riesa überbrachte (Nr. 4496 und 4497). Eine Nachforschung an Ort und Stelle erbrachte keine weiteren Ergebnisse. Von der Amphore fehlen der Hals völlig und große Teile der Schulter. Das Gefäß ist fast kugelig. Ein wenig über der größten Bauchweite sitzen zwei gegenständige Bandhenkel. Ob zwei weitere in Viertelstellung vorhanden ge wesen sind, läßt sich mit Sicherheit nicht entscheiden, da gerade dort die Scherben fehlen. Ein kleines Halsansatzstück läßt zwei Horizontalreihen er kennen. Von ihnen aus ziehen sich hängende Winkel, deren Schenkel aus vier bis fünf Schnurlinien bestehen, über die Schulter hin. Zwischen ihnen sind gleiche Winkel mit Schenkeln aus vier bis sechs Schnurlinien bis an die größte s ) N. Niklasson, Studien über die Walternienburg-Bernburger Kultur, Jahresschrift für die Vor geschichte der sächsisch-thüringischen Länder, 13, 1925, S. 123 ff. *) „Unsere Heimat“, Beilage zum Riesaer Tageblatt, 13. Jg., 1940, Nr. 6—10.