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regelrechte Plattenkiste, deren Westseite durch eine Holz wand abgegrenzt war 11 ). Als Grundorientierung für dieBestattungen kann die Nord-Süd-Richtung bezeichnet werden (Schwankungen: Naundorf — NNO nach SSW; Niederkaina III, 55 — NNW nach SSO), nur von Miltitz kennen wir die Ost-West-Lage. Wo Skelette erkennbar waren, haben wir Hocker vor uns (zweimal Rechts lage: Großdalzig, Miltitz; Linkslage wahrscheinlich Naundorf). Auffällig ist auch die häufige Beobachtung von Holz- oder Holzkohleresten, die auf sarg artige Einbauten (auch Totenbretter) oder bei größerer Ausdehnung auf Totenhäuser schließen lassen. Die Lage der Fundstücke zum Toten wurde nicht immer festgestellt. Trotzdem scheint zum Normalbefund zu gehören, daß in der Handgegend ein Gefäß, dazu manchmal auch eine Axt lagen (z. B. Großdalzig, Miltitz), vor der Brust stehen bisweilen weitere Gefäße (u. a. Mil titz), desgleichen am Kopf- oder Fußende. So wie in Salzenforst der bei gegebene Löffel am Gefäß hing 12 ), befand er sich in Kleinthiemig im Gefäß. Auch Beile werden bisweilen als im Gefäß steckend angegeben. Nicht unwesentlich sind schließlich die Beigaben von Brot (Leipzig-Conne witz), die den Zweck der Grabgefäße beleuchten helfen. Zur chronologischen Bestimmung liefern die Metallbeigaben verhältnismäßig gute Anhaltspunkte (Niederkaina 13 ), Deuben — Kupferspuren, Großdalzig — Kupferringe?). Leider sind die Großdalziger Beigaben nicht erhalten, und auch die dazugehörigen Glasperlen können nicht mehr untersucht werden. Es steht nicht einmal fest, ob es sich dabei tatsächlich um Glasperlen ge handelt hat oder vielleicht, wie in Kelsterbach 14 ), um solche aus Kupfer. Mit diesen wenigen Bemerkungen sind die Aussagemöglichkeiten über die Gra bungsbefunde bereits erschöpft. Aus Raumgründen können die Nachträge, Neufunde nach 1952, vor allem aber die Verbreitungskarten der Keramik und einiger typischer Steingeräte erst im 2. Teil 13 ) gebracht werden. Weiter wird versucht, die für das schnur- keramische Inventar Sachsens wichtigsten Kennzeichen kurz aufzuzeigen. Es wird dabei aber in keiner Weise die in der Einleitung niedergelegte Aufgabenstellung überschritten. 11) Sachsens Vorzeit 3, 1939, S. 36 und Abb. 3 und 5, 6 (W. Grünberg). 12) Arbeits- und Forschungsberichte 2, (1950—1951), S. 89. 13) A. a. 0., S. 41 fT.; dazu 3, S. 40 ff. (K. H. Otto). 14) Germania 22, 1938, S. 77 ff. (Fr. Behn). lö ) Erscheint in Band 5 der Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege.