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die Beigaben wenigstens nicht widersprechen“ 57 ). Möglicherweise könnte das Bronzedornfragment einer Tutulusfibel einen Hinweis auf eine frühere Anset zung geben. Von den vier Borgstedter Urnengräbern, die Bügelknopffibeln erbracht haben, ist nur das Grab 97 hinsichtlich der Chronologie bemerkens wert 58 ). Serappen gehört, der mitgegebenen Fibel Almgren 167/168 nach zu urteilen, dem 3. Jahrhundert an 59 ), wenn man bei Berücksichtigung des Nach lebens mancher Formen gerade im ehemaligen Ostpreußen 60 ) mit einer etwas jüngeren Ansetzung rechnet. Ins 5. Jahrhundert jedoch datieren die Ausgräber das Grab 2 aus Hügel 25 des aus etwa 80 Hügeln bestehenden Gräberfeldes von Szwajcaria 61 ). In denselben Zeitraum (ob aber wirklich bereits an das Ende; des Jahrhunderts, wie es F. Kuchenbuch vorschlug 62 ), bleibt fraglich) muß auch die Stendaler Fibel mit ihrem kräftig profilierten Bügelknopf gestellt werden. Diese Ansetzung wird vor allem auch durch die fragmenta risch erhaltene Bronzerahmenschnalle mit stilisierten Löwenköpfen erhärtet, während die breiten Bronzepfeilspitzen mit Schlitztülle ebenfalls für späte Kaiserzeit oder frühe Völkerwanderungszeit sprechen. Das gleiche gilt für den Fund von Bias. Chronologisch nicht allzu aussagekräftig sind Urnengräber, wie sie die folgen den Fundplätze ergeben haben: Borgstedt (Nr. 13: verzierte Terrine, zer schmolzenes Glas), Butzow, Grab 10 (Nr. 20: Schalengefäß und Harzstück chen), Greibau, Grab 56: „Aschenurne“, Napf, Bernsteinperle, Ring und Eisenschnalle, Hemmoor (Nr. 53: Tongefäß, Eisenovalschnalle, Eisenmesser), Lassahn, Grab 15 (Nr. 73: u. a. Tongefäßscherben, Bronzeblechbruchstücke, Bronzebügelfragment mit Attasche, Eisenpinzette), Mikulov, Grab 12 (Nr. 86: Tongefäß, Eisenmesser), Pritzier, Grab 532 (Nr. 128: u. a. verziertes Schalen- gefäß, Bronzering, Perlen, Bronzepinzette), Pritzier, Grab 550 (Nr. 129: ver ziertes Schalengefäß, Eisenovalschnalle u. a.), Pritzier, Grab 748 (Nr. 130: verziertes Schalengefäß, Eisenschildfessel, Eisenmesser, eiserne Rechteck schnalle), Pritzier, Grab 773 (Nr. 131: verziertes Schalengefäß, Knochen armbandfragmente, Pritzier, Grab 868 (Nr. 133: verziertes Schalengefäß, Eisenmesser, Eisenovalschnalle, Knochenarmbandreste, Eisenhaken), Pritzier, Grab 886 (Nr. 134: unverziertes Schalengefäß, Eisenmesser, Eisenoval schnalle, Eisenschieber), Pritzier, Grab 1332 (Nr. 135: schulterverziertes Schalengefäß, Eisenschlüssel mit Ring, Eisenmesser, angeschmolzene Perlen, eiserne Spirale und Nadel). 57) Roeder, Typologisch-chronologische Studien, S. 24. 58) Vgl. die in der Fundliste angegebene Literatur zu den hier angeführten Fundorten. 5%) Almgren, Fibelformen, S. 84 f. 60) Hierzu Almgren, Fibelformen, S. 82 f. 61) So die Herren mgr. J. Antoniewicz und mgr. J. Okulicz, Warszawa, und zwar hauptsächlich auf Grund der in dieser Zeit aufkommenden Pferde- und Brandbestattung in diesem Gebiet.