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„Theke“ an irgendeiner Stelle gefunden worden, so daß der Vorschlag L. Bergers zunächst auch nur als Arbeitshypothese in Anspruch genommen werden kann. Es ist ja eine auch sonst für unsere Wissenschaft unabdingbare Notwendigkeit, die Sammlung von bestimmten Fundtypen auf mehr oder weniger überregio naler Basis vorzunehmen und damit die Forderung, die Vorgeschichtswissen schaft nicht auf eine bloße Lokalgeschichte zu beschränken, in bescheidenen Grenzen zu erfüllen. Wir halten dieses Verfahren in besonderem Maße für die Erforschung der Sachkultur der römischen Kaiserzeit für nützlich, schon im Hinblick darauf, daß auf diese Weise ein Bild der Durchdringung des frei germanischen Gebietes mit provinzialrömischem Kulturgut gezeichnet werden kann, das, wie eine Untersuchung beispielsweise der Fibeln lehrt, in zahlreichen Fällen nicht ohne Einfluß auf das einheimische Metallhandwerk 14 ) geblieben ist. Im folgenden soll versucht werden, ein solches Bild an Hand der Ver breitungskarte der römischen Dolchscheidenbeschläge in durchbrochener Arbeit zu gewinnen. Es wird betont, daß es sich nur um einen Versuch handeln kann, das in Frage kommende Material hier zusammenzustellen. Trotzdem glauben wir, daß sich das allgemeine Bild nicht wesentlich verändern würde, selbst wenn man mit der Tatsache rechnet, daß uns — wie bei jeder Typen sammlung — unter Umständen viel unveröffentlichtes Material in den Museen oder mancher Hinweis in der Literatur verlorengegangen ist. An dieser Stelle sei eine Fundliste der römischen Dolchscheidenbeschläge in alphabetischer Reihenfolge gegeben, wobei die fortlaufenden Nummern denen der Verbreitungskarte entsprechen. 1. AVENCHES, Schweiz Römischer Dolchscheidenbeschlag mit durchbrochener Inschrift: IE GEMELLIANVS F Fragment. Mus. Avenches Lit.: Castan, in: Revue des Socits Savantes sr. VII, Bd. IV, 1881, S. 68, 231f.; K. Schumacher, Römische Schwertscheiden mit Inschriften, in: Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift für Kunst und Geschichte VIII, 1889, S. 136f.; Dunant, Guide de muse d‘ Avenches, 1900, S. 74; Corpus inscriptionum Latinarum XIII, 3, 2, Berlin 1906, S. 707: 10 027, 204 (Bohn). (Im folgenden abgekürzt: CIL XIII.); L. Berger, a. a. 0., S. 35, Nr. 8. 2. BADEN an der Limmat (Aquae Helveticae), Schweiz Römischer Dolchscheidenbeschlag mit durchbrochener Inschrift: ... ELLIANVS F Fragment. Mus. Baden Lit.: CIL XIII; E. Bormann, Epigraphischer Anhang, in: Der römische Limes in Österreich XI, 1910, S. 148; Ivo Pfyffer, Aquae Helveticae III, 1932, S. 20 ff.; L. Berger, a. a. 0., S. 35, Nr. 1. 14) Vgl. hierzu u. a. G. Mildenberger, a. a. 0., besonders S. 424 ff., sowie R. v. Uslar, Westgermanische Bodenfunde des ersten bis dritten Jahrhunderts nach Christus aus Mittel- und Westdeutschland, Germanische Denkmäler der Frühzeit 3, Berlin 1938, S. 113f. 15