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Lratzlanschristr Bolkssreund AnefaWen- SastyaflsfleNrnr Lößnitz lAmi Aue) 2940. Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3iL4. «»ztzt^n.Unnnb«» Ur dl« am Amdmwaa «»«Umd« Numm« di, oonniNaa« »Uhr t» d«n SischesÜIKIin. v« Prei» Ur du re ouo bnll« Millimilerz«»« ist 4 ch.Urdtz» 00-»m»r«««nT«l.MI>m«I«r0^. amllich 12 . AIa«««t»< B«dti>gana«n lantPrrisNst« S AachlMals«! 8 B«l P«Ua»ilg mm hohn Land k«in« Lasluog aus laufrndrn V«rlrL-«n. d«i Unirrbrechungrn d»s ««- ichSst»b«>r>rd«s k«lne Aalprüch«. P»lUch«U»Ss»>Uo: L«ipzig Nr. irre«. «I»dU,»k.«,»l,! Au« t. Sa. Nr 243. Montag, den 17. Oktober 1938. Jahrg. 91. Kursänderung -er Tschecho - Slowakei. Prag «Lascht ein gutes Verhältnis zu Deutschland. Nach einer polnischen Meldung aus Prag ist der. Leitung der kommunistischen Partie auf tschechischem Gebiet von der Regierung empfohlen worden, die Partei aufzulösen. In einer Sitzung, die 24 Stunden gedauert habe, habe die Parteileitung die Auflösung abgelehnt. Bekenntnis der Karpathendeutschen zn Adolf Hitler. Preßburg, 17. Skt. Der StaatssekretLr für di« kar- pathendeytsche Volksgruppe Karmasin lat an da» Deutschtum in de« AarpathenlLndern einen Aufruf gerichtet. Der Führer, so heißt es darin, hat uns die Aufgabe gestellt, unter fremdet» Volkstum deutsche» Besen und deutsch« Art ho^uhalten. De« Prag, 17. Okt. Außenminister Dr. Ehvalkovsky erstattete am Sonnabend dem Ministerrat Bericht über seine Bespre chungen in Berlin und München. I» der nächste« Boch« solle« die Beratu«ge« der einzelne« Fachkommissionen t« Berlin fortgesetzt werden. Der Ministerrat beschloß, für diese Verhandlungen Finattz- Minister Dr. Kalftrs, Minister für Industrie Karva», Landwirt- fchaftsminister Feierabend und Minister Vavrecka abzuordnen. In vorläufiger Ausübung des Amtes des Präsidenten der Republik hat die Regierung den aus Gesundheitsrücksichten erfolgten Rücktritt des Justizministers Dr. Fajnor und des Ministers Dr. Parkanyi angenommen. Die Leitung hes Justiz- Ministeriums und des Ministeriums für Vereinheitlichung der Gesetze und Organisation der Verwaltung hat Landwirtschafts. Minister Dr. Feierabend. * Führende Prager Blätter befürworten die Zusammen- arbeit mit Deutschland. Weiteste Bevölkerungskreise, so heißt es, hätten gesehen, daß Deutschland offen spiele, „während andere Mächte uns mißbrauchen". Das volkssoziale „Cesko Slowo" schreibt: „Der Reichs- kanzler hat die Versicherung des tschechischen Außenministers mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, daß die Tschecho- Slowakei zu Deutschland eine loyale Haltung einnehmen wolle. Das ist ein historischer Meilenstein in den Beziehungen unseres Staates zu dem großen Nachbarn, denn durch diese Erklärung finden 20 Jahre Politik nach dem Weltkriege ihren Abschluß. Wir haben die schweren Fehler bezahlt, von denen diese Zeit innenpolitisch erfüllt war, wie wir auch den Irrtum in den Berechnungen unserer außenpolitischen Auffassung bezahlt haben. Von dem mannhaften Bekenntnis zu diesen Irrtümern führt ein ebenso aufrichtiger Weg zur Ernüchterung, deren Er gebnis die Erklärung unseres neuen Außenministers war: Durch das Anbahnen eines guten Verhältnisses zu Deutschland wünschen wir auf neue Hege zu gelangen." Auch das Legionärsblatt „Narodny Osvobodzeni" setzt sich für ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und der Tschecho-Slowakei ein. „Als der Außenminister dem Führer gegenüber erklärt hat, daß die Tschecho-Slowakei mit dem Dritten Reich ehrlich zusammenarbeiten wolle, sagte er keine Phrase, sondern brachte offen die Neuorientierung unseres Staates zu Deutschland zum Ausdruck. Wir müssen auch be- strebt sein, Deutschland und die Deutschen besser kennenzu- lernen." Der Streit zwischen Ungarn und -er Tschecho-Slowakei. Besprechungen in Bndapest. Budapest, 17. Okt. Gesandter Graf Csaky, der Kabinetts chef des Ministers des Aeußeren, der Freitag im Flugzeug nach Rom gereist war, wo er mit Mussolini und Graf Ciano Besprechungen führte, ist am Sonnabend hierher zurückgekehrt. Graf Csaky und der italienische Gesandte Vinci fuhren gemein- sam ins Ministerium des Aeußeren, wo eine längere Bespre chung stattfand. Dann erstattete Graf Csaky dem Minister des Aeußeren Kanya Bericht, worauf eine Beratung beim Minister- Präsidenten Imredy stattfand, der auch der frühere Minister präsident Daranyi beiwohnte. Später hatte Imredy eine Audienz beim Reichsverweser. Am gestrigen Sonntag hatte der Ministerpräsident in Gegenwart des Außenministers eine anderthalbstündige Unter- redung mit dem Grafen Bethlen, zu der auch der frühere Innenminister von Kozma sowie als Fachmann für Minder- heitenfragen der Staatssekretär Pataky zugezogen wurden. Kundgebung. Budapest, 17. Okt. Die Jugendorganisationen veranstal teten gestern unter Beteiligung von Kriegsinvaliden, von Militärflüchtlingen, die in tschechischer Uniform erschienen waren, und der patriotischen Verbände eine mächtige Kund gebung, in der die Rückgabe der von Ungarn bewohnten Ge biete von der Tschecho-Slowakei gefordert wird. Die Verbände marschierten auf dem Marktplatz auf und nahmen Aufstellung vor dem Denkmal Oberungarns, wo Reden gehalten wurden. Blutige Ausschreitungen in Preßburg. Budapest, 17. Okt. Am gestrigen Sonntag kam es in Preßburg zu blutigen Ausschreitungen. Zum Schluß der Festmeffe in der Franziskanerkirche sangen die Ungarn, die dicht die Kirche erfüllten, und in großer Zahl vor der Kirche standen, die ungarische Nationalhymne. Darauf ent- wickelte sich vor der Kirche ein Handgemenge zwischen der tschechischen Polizei und den Kundgebern, bei dem zahlreiche andere« Volksgruppe«, mit de«e« wir zusammenleben, wolle« wir beweise«, was deutsch« Art, was deutscher Nationalsozia lismus ist. Wir erklären feierlich, daß wir Adolf Hitler Ge- folgschaft leisten. Bedenkt, daß der Schild des Deutschen Reiches vor jedem Deutschen steht. Ungarn verletzt wurden, darunter elf schwer und drei lebens gefährlich. Festgenommene Demonstranten sollen auf der Polizeiwache blutig geschlagen worden sein. — Schon am Sonnabend hatten in Preßburg Kundgebungen gegen Prag stattgefunden. Dabei soll ein tschechischer Polizeioffizier ein neunjähriges Mädchen, das in die Hochrufe auf Ungarn ein- gestimmt habe, mit dem Seitengewehr durchstochen haben. Schließlich sei Militär angerückt, das die Ansammlung ausein- andergetrieben habe. Viele Kundgeber seien verletzt worden. O Auswirkung auf Italien. Mussolini ändert seine Reisepläne. Rom, 16. Okt. Wegen der noch nicht völlig geklärten inter- nationalen Atmosphäre hat der Duce seine fiir diese Tage vor gesehene Reise nach Turin auf das kommende Jahr verschoben. Es wird hier angenommen, daß zunächst der Streit zwischen Ungarn und der Tschecho-Slowakei der Anlaß zu der Aende- rung der Reisepläne Mussolinis geführt hat. „Giornale d'Jtalia" schreibt: Nachdem die deutschen und die polnischen Ansprüche erfüllt worden seien, ohne einen Krieg heraufzubeschwören, dürfe man wohl annehmen, daß auch im ungarischen Falle ein Zusammenstoß vermieden wer- den könne und müsse. Was Prag betreffe, so könnten weitere Abtretungen und Revisionen zwar hart erscheinen, sich aber nur günstig auswirken, weil damit für das neue Gebiet der Republik endgültig die innere Ordnung, der Friede und die Sicherheit der Grenzen wiederhergestellt würden. Diese Ord- nung und diesen Frieden brauche die Prager Regierung, wolle sie ihren Wiederaufbauplan und ihr Säuberungswerk durch- führen. Für die tschechische Republik sei weniger die Aus- dehnung ihres Hoheitsgebietes, sondern vielmehr die Tatsache ihrer Geschlossenheit und der Ausräumung der inner- und außenpolitischen Gefahrenherde die Kampfsäche. In der „Narodny Listy" schreibt der ehemalige Gegen kandidat Dr. Beneschs bei der Präsidentenwahl, Nemec: „Wir hatten jahrelang kein rechtes Bild vom neuen Italien und vom neuen Deutschland. Wir kannten Hitler und Mussolini nicht, sondern nur deren Karikaturen. Die erste Forderung ist, unseren Nachbar, von dem uns eine chinesische Mauer ge- trennt hatte, richtig zu verstehen. Wir müssen verstehen, was diese Führer, von denen wir abhängen, wollen. Wenn wir sie richtig verstehen, werden wir auch ihr Verständnis für uns erreichen. Es ist eine Ironie des Schicksals, daß wir dies: Weisheit, die wir bis vor kurzem in kleinerem Maßstab: unseren sudetendeutschen Staatsangehörigen gepredigt hatten, jetzt in erhöhtem Maße auf uns selbst anwenden müssen. Deutsche und Tschechen müssen zusammenarbetten. Sie schä digen sich selbst, wenn sie es nicht tun. Bor dem inneren Umbau. Prag, 17. Okt. Mit der Frage der neuen Verfassung be- faßt sich der „Slowenski Hlas". Danach wird der neue Bundes- staat aus drei neuen Ländern bestehen. Der Rest von Böhmen, Mähren und Mährisch-Schlesten wird zu einem „böhmisch mährischen Land" vereinigt. Dieses, die Slowakei und die Karpatho-Ukraine werden eigene Landtage und eigene Regie- rungen haben. Der gemeinsame Ministerrat wird aus den drei Regierungen bestehen, zu denen noch die drei gemeinsamen Minister (der Außenminister, der Heeresminister und der Finayzminister) hinzukommen. Das gesamtstaatliche Paria- ment wird aus Abordnungen der drei Landtage gebildet wer- den. Das Amt des Präsidenten der Republik soN mit dem des Ministerpräsidenten der Zentralregierung zusammengelegt werden, wie dies in USA. der Fall ist. Unterdessen scheint die Regierungsarbeit fortzuschreiten. So wird der Austritt der sozialdemokratischen Partei aus der Zweiten Internationale mitgeteilt. Die Kommunistische Partei löst sich freiwillig nicht auf. Ihre Flüsterpropagandisten wur- den teilweise verhaftet. Der Wille des Sudetenlandes. Massenkundgebung im befreite« Nordwestböhmen. Konrad Henlein vor 1SV VV0. Aussig, 17. Okt. Nordwestböhmen hatte gestern einen roßen Tag. Fünf Bezirke: Tetschen-Bodenbach, Aussig, Leit eritz, Lobositz und Teplitz-Schönau hatten die Parteimitglieder .ivbilisiert und sie zu einer Großkundgebung in die Elbestadl zusammengeführt. Stunden hindurch dauerte der Einmarsch der 160 000 Teilnehmer auf der wirkungsvoll ausgestalteten Kampfbahn. Konrad Henlein führte, oftmals von dem Beifall der Massen unterbrochen, u. a. folgendes aus: Wir sind heim- gekehrt ins Reich. Unermeßlich ist der Dank, den wir dem Führer abzustatten haben, der durch seine Idee diese Ent wicklung eingeleitet und durch die Kraft seines Handelns verwirklicht hat. Wir wissen, daß es nur der Kraft des Führers und der Idee des Nationalsozialismus zu verdanken war, wenn uns gerade in den härtesten Zeiten unseres Kampfes der Gsaube an Deutschland nicht verloren ging. Wir danken es dem Führer, daß unsere Eingliederung ins Reich nicht der Heimkehr eines verlorenen Sohnes gleicht. Es ist vielmehr die Rückkehr einer kämpferischen Gruppe, die sich tapfer und mutig in der vordersten Front geschlagen hat und die stolz und frei den Marsch ins große Vaterland antreten konnte. Es ist die geschichtliche Leistung des Führers, daß er durchden Nationalsozialismus und sein Vorbild dem deutschen Men- scheu den Glauben an sein Volk und an seine Zukunft wieder- gegeben hat. Der Weg «ar steil «nd steinig, die Opfer groß und unerbittlich. Aber niemals hat uns in all der Rot «in Zweifel überfallen, niemals haben wir de» Glauben verloren, «eil wir wnßten; hinter «ns im Kampfe, uns zur Seite steht da» große deutsch« Volk. Wir haben uns mit eisernen Kräften an u»ser Recht, an unser Volkstum, a« de» Boden der Heimat ge klammert «ad nvn wurden die harten Jahre -es Kampfe« von einem Sieg gekrönt, wie wir'ihn schöner und herrlicher nicht denken können: Der Führer hat «ns heimgeholt in sein Reich. Wenn wir dem Führer aus heißem Herzen Dank sagen, dann wollen wir dabei auch der Soldaten des Führers ge denken. Wir baden das felsenfeste Vertrauen und das^untrüg- liche Wissen, daß der Boden, auf dem der Fuß des deutschen Soldaten steht, nie mehr dem Reich entrissen werden kann. Deutsche Männer und Frauen des Sudetenlandes: Da wir wieder in Freiheit atmen und die Arme zum fruchtbaren Werk regen können, da die Not und der Kampf um die ein- fachsten Volks- und Lebensrechte ein Ende hat, möchte ich auch euch danken für die Treue, für die Opfer, für die Zucht und das Ausharren, die ich in all den Jahren von euch fordern mußte. Der Kampf ist zu Ende. Die gewaltigen Aufgaben des Aufbaues stehen nun vor uns. Es ist mein entschlossener Wille, daß die Angleichung an die Einrichtungen des Reiches In Verwaltung «nd Wirtschaft, in Partei «nd Staat i« kürzester Zeit vollzogen ist. Das Sndetenland nmß in kürzester Zeit ein kräftiges und voll- wertiges Glied de» Reiche» werden. Ich brauche jede Kraft, ich brauche jedes Mannes Hirn und jedes Mannes Arm, soll der Auftrag, den ich vom Führer erhalten habe, bis zum Letzten erfüllt werden. Ihr habt in den Notzeiten eure Pflicht getan, und ich weiß, daß ich mich auch heute und in Zukunft auf euch verlassen kann. Nun sind wir all« Soldaten und Arbeiter unseres Führers und mar schieren mit in die deutsche Zukunft! Nachdem Henlein geendet hatte, brächen die Menschen in stürmischen Jubel aus. Mit dem Siegheil auf den Führer und dem Absingen der deutschen Lieder wurde die eindrucks volle Kundgebung, die für Aussig und die 160 000 Teilnehmer etn einzigartiges Erlebnis war, gEoss"n.