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WWW «Wt Sonnabend/Sonntag, 27./28. August 1938. Jahrg. 91 Nr. 200 « «ntha»«nd die amUich« B«»a»«l«ach««g«« des «»tthauplmann» und des Bezirdsorrbands Schwarzenberg, der Bürgermeister zu Srünhain. Lötznitz, Neustadt«! und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem veröffentlicht: Bebanntmachu^geu der Amtsgerichte in Au». Schneeberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt, des Oberbürgermeisters zu Aue und des Ersten Bürgermeister» zu Schwarzenberg. Verlag E. M. Gärtner, Aue, Sachse«. LauptgeschLstsfleller Aue, Fernrus Sammel-Nr. 2541. Drohlanschrlst: Dolksfreund Auesachsen. veschaslsstalleur Löbnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg,2124. Dir »a»zA»ir,Uch« »»Mes»»»»»- «Ich«« «I»» aub«r Sonn, und g«M«». L«z«I»prrt» l«ins->. der »nNorrchrnden e«Uoge: Auer Unierdallungobla«, Schneeberger »nielger, Schwarzenberger Anzeiger, Löbnitzer Slodi- anzeigeri frei Lau, rinichl. Doienlodn und Transoorl« bollen monaliich tW RM. dalbmonnilich »^» RM, durch die Poll «lnlchl. aller Beilagen aumaillch r.10RM auojchl.Zullellgeblldr. Slnzelnummer IVPlg. ^a> Bülbaab, unverlangl elngerelchler SchrilMLt« ulw. llbernimml di« Schrilllellung deine Beraniworlung. tdr dl« am Aachmilla, «rlLeiaenb« Nummer di» oormiiiag» vUhr in den Selchöst«II«ll»n. Der 1Ur»i» für di» er mm dreil« MtMmelerzelle ist 4 ^.tüidin »0mm breilenTvi-Mlllimelrrr« amUIch Allgemeine Bedingungen laui Preiolill« 5 «achl-bft-ffel S Bet Berfttaung oon hoher Sand bein« Laliung au, lausend« Derlrögen, bei Unierbrechuagr» d», Se- ichölitdeirieb«, dein« Anlprüch». England ««- -ie Lage i« Mitteleuropa. Nervosität in Paris. beschlossen wovden, daß Simon heute, am Sonnabend, m »„mmt Die verickie Lanark in Schottland eine wichtige Erklärung über die Deutsche Reich einstl Haltung der englischen Regierung zur Lage in Mitteleuropa beurteilen sei, welck abgeben solle. machen werde, wie n Di eBrückezude« sudetendeutsch Vorschlägen. en Britische Anleihe für Prag? London, 27. Aug. „Daily Telegraph" meldet, bei den Besprechungen »wischen Chamberlain, Halifax und Simon sei beschlossen wovden, daß Simon heute, am Sonnabend, in Der Reichsoerweser in der Stadt der Reichsparteitage Empfang -er nngarifchen Güfte durch den Stellvertreter des Führers und Fra« Hetz. Nürnberg, 27. Aug. Reichsverweser Admiral von Horthy und Frau trafen heute vormittag S.15 Uhr im Son- derzug, von Berlin kommend, hier ein. Auf dem Hauptbahn- Hof wurde« sie vom Stellvertreter des Führers und Fra« Heß empfangen. Mit Savleiter Iulius Streicher, dem bay rischen Ministerpräsidenten Sievert und dem komm. Seneral de» XIU. Armeekorps, General d. Kav. Freiherr v.Weichs, waren zahlreiche weitere führende Persönlichkeiten anwesend. Der Stellvertreter des Führer» stellte dem Reichsverweser die zum Empfang erschienenen Männer von Partei, Staat und Wehrmacht vor. Unter den Klängen des Präsentiermarsches und der ungarischen Nationalhymne schritt v. Horthy die Front der Ehrenformationen ab und fuhr dann mit dem Stellvertreter de» Führer» hinauf zur Burg. Als der Kraftwagen mit dem Reichsverweser und dem Stellvertreter des Führers durch das innere Burgtor fährt, tritt die Ehrenkompanie der Kriegsmarine unter Gewehr und am Heidenturm gehen die ungarische und die deutsche Flagge empor. Al» Vertreter de» Landes Bayern und zugleich als Burgherr begrüßt Reichsstatthalter General Ritter v. Epp den Reichsverweser und seine Gattin und geleitet sie, gemeinsam mit Rudolf Heß und Frau, in die für den Aufenthalt der Gäste eingerichteten Gemächer der Kaiserburg. Rach halbstündigem Aufenthalt in der Kaiserburg nahm die Wagenkolonne der Gäste, überall vom Jubel umbrandet, wieder ihre« Weg hinunter zur Altstadt. Auf Lem malerischen Plaß am Tiergärtner Tor, wo das herrliche Fachwerkhaus steht, in dem Albrecht Dürer gewirkt und Vie letzten Jahre seines Lebens verbracht hat, gab es den ersten Halt. Rach der Besichtigung der Lorenzkirche stattete der Reichsverweser dann dem Germanisch«« Nationalmuseum eine« Besuch ab. Empfang im Charlottenburger Schlotz. Berlin, 26. Aug. g« Ehren des Reichsverwesers und Frau v. Horthy gaben in Anwesenheit des Führers der Reichs- außenminister und Frau v. Ribbentrop heute ein Frühstück im Charlottenburger Schloß. Gegen 13.15 Uhr war die Anfahrt der Ehrengäste beendet. Brausende Heilrufe und militärische Kommandos kündeten schon von fern die Ankunft des Reichsverwesers und des Führers. Als beide im Wagen vor dem Parkeingang vor fahren, präsentieren die Ehrenformationen der Wehrmacht. Am Schloßportal werden sie von Reichsaußenminister und Frau v. Ribbentrop empfangen und zur goldenen Galerie geleitet. An dem anschließenden Frühstück nahmen neben den ungarischen Gästen fast sämtliche Reichsminister und Reichs leiter teil. An das Frühstück schloß sich ein Rundgang durch die historischen Räume des Schlosses an. Gegen 15 Uhr traten der Reichsverweser, der Führer und Frau v. Horthy unter dem Jubel der die Wegstrecke säumenden Menge die Fahrt zum Lehrter Bahnhof an. Der Abschied vo« Berlin. Der Reichsverweser und Fra« v. Horthy haben nach zwei tägigem Aufenthalt in der Reichshauptstadt am Freitag um 15.30 Uhr nach herzlicher Verabschiedung vom Führer Berlin «erlassen, um sich über Eberswalde nach der Schorfheide zu begeben. Der Lehrter Bahnhof trug wieder den festlichen Schmuck, den er bereits bei der Ankunft des Reichsverwesers vor zwei Tagen zeigte. Auf dem mittleren Bahnsteig stand der Sonder zug des Reichsverwesers. Auf dem Vorplatz des Bahnhofes marschierten je eine Ehrenkompanie der Wehrmacht, der Luft waffe und der Kriegsmarine auf. Auf dem Bahnsteig selbst fanden sich die Mitglieder des Reichskabinetts, die Reichsleiter, die Oberbefehlshaber des Leeres und der Kriegsmarine, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, der Stadtprasident und viele andere führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht ein. Kurz vor 15.30 Uhr traf die Wagen kolonne auf dem Bahnhofsvorplatz ein. Reichsverweser v. Horthy und der Führer schritten die Front der Ehren kompanie ab und begaben sich mit Frau v. Horthy, die vom Reichsaußenminister begleitet wurde, in die Bahnhofshalle. Auf dem Bahnsteig überreichten zwei kleine ungarische Mäd chen in ihrer Heimattracht Blumensträuße. Auf den benach barten Bahnsteigen hatten Jungvolk und BDM. Aufstellung genommen. Der Reichsverweser und Frau v. Horthy verab schiedeten sich durch Handschlag von allen zur Verabschiedung erschienenen Persönlichkeiten. Der Führer überreichte Frau v. Horthy einen großen Blumenstrauß. Der Reichsverweser unterhielt sich mit dem Führer und setzte dieses Gespräch auch noch von der offenen Tür des Salonwagens aus fort, als der Aug sich um 15.30 Uhr bereits in Bewegung setzte. Reichsverweser und Frau v. Horthy empfingen am Freitag im Hause des Reichspräsidenten Generalmajor a.D. v. Hindenburg und Frau. lche Erklärungen heute Sir John Simon man sich zu den scharfen Folgerungen der deutschen Presse stellen solle und so fort folgen einander. „Figaro" macht dabei die interessante Bemerkuny, immer um fangreicher scheine die Zahl derer zu werden, die der Ansicht seien, daß England nicht allein die Interessen der Tschecho- Slowakei sondern doch auch'die grundlegendsten Interessen Englands und des britischen Imperiums wahrnehme. Die Grenze Großbritanniens sei nicht nur am Rhein, sondern auch in Böhmen gelegen. „Excelsior" stellt fest, der Aufruf der Henlein-Partei gegenüber den Angriffen marxistischer Terro risten habe in England „einen überaus schlechten Eindruck" gemacht. London, 27. Aug. Von maßgebender Seite wurde mit geteilt, daß auf Grund von neuen Vorschlägen der tschecho slowakischen Regierung gegenwärtig Bemühungen im Gange seien, um «ine »rücke zu den sudetendeutschen Vorschläge« zn finden. Obwohl gleichzeitig mitg«t«llt wurde,' daß der Inhalt dieser angeblichen neuen Vorschläge in London noch nicht bekannt sei, beschäftigt sich die Presse mit diesem Thema in großer Aufmachung. Venedig, 27. Aug. Die italienische Fassung de» Olympia-Ftlm» von Leni Ri«f«ustahl wurde aus der inter. «Monalen Fittn^rstschau mit großem Erfölg aufgeführt. Paris, 27. Aug. In den Redaktionsstuben der hiesigen Presse herrscht plötzlich eine sehr große Mrvosität, die auch in den Leitaufsätzen »um. tschechische« Problem zum Ausdruck Die verschiedenartigsten Vermutungen, wie sich da» teile, wie Lord Runciman» Tätigkeit zu Hvrthtz «M Grab« de» -roße« PrektzenkSNig». Vor dem Eingang in die Gruft der Potsdamer Garnisonkirche. Rechts der Kommandant von Potsdam, Obetst Hartmann. (Scherl-Bilderdienst-M.) Die englische Presse schreibt, man erwägt in London die Möglichkeit einer englischen Anleihe an die ttchecho-slowakische Republik, angeblich um den sudetendeutschen Notstandsgebieten zu helfen. Damit rücken frühere Mittellungen über die Wirt- schaftliche Seite der Tätigkeit Lord Runcimans in ein klareres Licht. Das politische Interesse der Londoner Zeitungen wendet sich überhaupt immer mehr der tschechischen Frage zu. Gleich zeitig bringen die Londoner Blätter immer stärker ihre Be sorgnis zum Ausdruck. Die Themen des Tages sind vor allem der Aufruf der verfolgten Sudetendeutschen Partei zu Not wehrmaßnahmen, die angeblichen neuen Vorschläge Prags an die Sudetendeutschen usw. Verschiedene Blätter heben beson ders die heftigen deutschen Presseangriffe gegen die Tschechen hervor. Bezeichnend ist das Vorwort der /,Times" zu ihrem Prager Bericht. Darin heißt es, das Hauptquartier der SdP. habe eine Erklärung veröffentlicht, durch die den Mitgliedern der SdP. das Recht zuerkannt werde, „in Selbstverteidigung zu handeln, wenn sie angegriffen seien". Die tschechische Regierung betrachte diese Erklärung als eine „Ermutigung zur Gewalt". Beunruhigend sei auch bas Aufleben der heftigen deutschen Preffeangriffe gegen die Tschechei, das man in London tief bedauere. Das Blatt schreibt, die Nachrichten, daß sich die tschechische Regierung auf eine neue Derhandlungs- grundlage mit den Suvetendeutschen geeinigt habe, werde in London als Symbol der Versöhnung begrüßt. Admiral v. Horthy i« Karinhall. Besuch der Wildgeheg«. — Abreise «ach Nürnberg. Karinhall, 26. Aug. Den Nachmittag und Abend des letzten Tages ihres Aufenthaltes in der Mark Brandenburg verbrachten Reichsverweser v. Horthy und Fra« al» Gäste de» Seneralfeldmarschalls Goring und seiner Fra« auf Kari«hall. Auf dem Wege vom Bahnhof Eberswalde zur Schorfheide bildeten die Formationen und Gliederungen der Bewegung, die Werkscharen, Gendarmerie, die Belegschaften der Betriebe und die Bevölkerung Spalier. Im Wisent-Gehege verließen die Gäste die Wagen. Unter den Klängen der Waldhörner, die die Gäste mit dem Iägergruß empfingen, führt sie Göring in den Waldhof Karinhall ein. Später, als sich der Himmel auf geklärt hatte, führte der Generalfeldmarschäll seine Gäste im Iagdwagen in das Elchgehege. Begeistert gab v. Horthy seiner Freude über das Erleben des deutschen Waldes und Wildes Ausdruck. Frau Göring hatte unterdessen Frau v. Horthy die unmittelbare Umgebung des Waldhofes gezeigt. Auf Wunsch und zur besonderen Freude Frau v. Horthys wurde die kleine Edda Göring gebracht. Nach dem Abendessen ge leiteten Göring und Frau ihre Gäste zum Bahnhof Friedrichs- walde-Schorfheide, von wo die Ungarn in ihrem Sonderzuge nach Nürnberg fuhren. * * * ÄVgPM «»- die Kleine Entente. v. Zmredq über die Konferenz von Med. Berlin, 27. Aug. Ministerpräsident v. Imredy hat, bevor ier. Berit« verließ, dem „V. B." eine Unterredung gewährt, an der auch der Außenminister v. Känya teilnahm. Die Frage, ob . sich, bisher bereits Gelegenheit zu politischen Besprechungen ergeben hätte, bejahte v. Imredy. Besonders der Tag von Helgoland und die gemeinsame Fahrt auf der „Patria" habe Gelegenheit zu wertvollen Unterhaltungen der ungarischen Staatsmänner mit dem Führer uno dessen Mit- arbeitern gebracht. Das ganze Feld der politischen Fragen sei dabei berührt worden und habe ihm ein umfassendes Bud der deutschen Ansichten gegeben; dabei sei es ihm möglich gewesen, auch Ungarns Gedanken vor den deutschen Gesprächspartnern zu entwickeln. Das Gespräch wandte sich dann der Verlaut- barung von Bled zu, die das Verhältnis zwischen Ungarn und den Staaten der Kleinen Entente betrifft. Die Wehrfreiheit Ungarns sei zwar an sich vom ungarischen Standpunkt eine Selbstverständlichkeit, bisher aber von den Ländern der Kleinen Entente noch nicht anerkannt worden. Der Verzicht auf die Anwendung von Waffengewalt sei übrigens nichts anderes als eine nochmalige ungarische Bestätigung, der bekannten, Der- pflichtung aus dem Kellygg-Pakt. Kas ganze AbkomMn aber stehe und falle .init, der. Haltung der Länder, der Kleinen Entente gegenüber den Teilen des ungarischen Polkes,, die seit dem Vertrag von. Trianon, innerhalb dieser Länder leben. Bisher habe die'Prager-Regierung ihre Zustimmung, zu dem Plan von Bled noch nicht erteilt, weshalb auch nych keine endgültige Verständigung , getroffen , werden konnte. .