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Da« Sprungbrett -er Sowjet-Flieger. Lor einigen Wochen stürzte «in sowjetruffischer Bomber über rumänischem Lebtet ab, aber in der Sowjetpresse blieb es mäuschenstill. Dagegen stellte die polnische Presse fest, daß Tage hindurch ganze Staffeln sowjetrussischer Schwerbomber über Rumänien der 600 Km. entfernten tschechischen Grenze zustrebten. Die Gesamtzahl der in der Tschecho-Slowakel stationierten Sowjetflugzeuge wird in Polen zur Zeit auf 300 geschätzt. Im Bereiche des Kiewer Wehrkreises ist die Luft- waffe der Sowjet» für eine weitergehende Hilfe in der Tschecho-Slowakei bereitgestellt. Verlassen die dortigen Flug- zeuge ihren Standort, so ist Vorsorge getroffen, daß die im Wehrkreis von Charkow befindlichen Flieger den Posten der Kiefer Flieger einnehmen. Sowjetrussisches Geld ist zum Ausbau der Bodenorganisation in der östlichen Tschecho-Slo- wakei zur Verfügung gestellt worden. Diese Bodenorganisa- tion hat ihren Schwerpunkt in Uzhorod, das im alten Ungarn Ungvar hieß, die Hauptstadt der Karpathen-Ukraine ist und rund 21000 Einwohner hat. Der dortige Flughafen geht weif über di« örtlichen Bedürfnisse hinaus. Die ersten Sow- jetoffiziere trafen im April 1935 in der Tschecho-Slowakei ein und bekamen außer in Uzhorod Kommandos in Brünn, Prag, in der Slowakei und in Westböhmen. Weiterhin fand zwischen der Tschecho-Slowakei und Sowjetrußland ein ständiger Aus tausch flugtechnischer Erfahrungen statt. Pech war es, daß inzwischen der Oerbefehlshaber der Sowjetflieger Alksnis er- schossen wurde, der sich in Prag bei einem Besuch hatte feiern lassen. Zur Zeit stehen die Flieger der sowjetistischen Luft waffe in der Tschecho-Slowakei unter dem Befehl des roten Divifionsgenerals Wotruba. Auf diesem Tatbestand baut sich die dreiste Aufforderung von Pierre Tot auf, die Stalinsche Luftwaffe zum Präventivkrieg gegen Deutschland anzusetzen, statt sich weiter mit dem Benagen der Achse Berlin—Rom ab- -umtihen. » G Wie da» Minderheiten - Gesetz angeblich anssteht. Paris, 16. Juli. Der „Paris Midi* gibt Einzelheiten über da» von der Prager Regierung angeblich ansgearbeitete Minberheiteustatut, da» am 20. Juli veröffentlicht «erden soll. Da» Statut gliedert sich in drei Gesetz«: 1. Gesetz über da» Unterrichtswesen. Hier komme man b«« Wünschen der verschiedene» Minderheiten sehr weitgehend entgegen, -«mal die bereit» zahlreichen deutschen, ungarischen, polnischen und ruthenischen Schulen »och stark vermehrt, der Unterricht i» de» Schulen selbst reorganisiert und das Schul- Programm geändert werden soll. Der tschechische Staat werde die Leitung der Schulen den Minderheiten selbst überlassen. 2. Das 2. Gesetz betreffe die Bamten. Es werd« jeder Minderheit und jeder Verwaltungsstelle eine Anzahl von Reite Materialtrausporte für Barcelona Rom, 15. Juli. „Agenzia Stefani" schreibt, die verstärkte Bewachung der Pyrenäengrenze habe die spanischen Kommu nisten gezwungen, ihre Schmugglerorganisation fiir Rotspanien umzubauen. So sei die Sammelstelle für Schmuggelwaren von Bordeaux nach Villejuif verlegt worden, wo sie vom Abg. Guyot und von einem Mitglied der rotspanischen Vertretung in Paris geleitet werde. Sie verfüge über annähernd 50 Last kraftwagen mit Bedienungsmannschaft. Ferner habe der Dampfer „Ainelturk" mit 1500 Tonnen Kriegsmaterial, vor allem sowjetrussische schwere Maschinen gewehre an Bord Le Havre angelaufen. Das Material sei nachts auf dem Landwege weiterbefördert worden. Außerdem seien in Le Havre Hunderte von Artillerietraktoren aus Amerika für Barcelona ausgeladen worden. * Zwangsmaßnahmen gegen Verwandte von Ueberläufern. Bilbao, 15. Juli. Um die in letzter Zeit infolge der ständig bedrohlicher werdenden Lage für die Roten immer mehr zu nehmende Zahl von Ueberläufern in das nationalspanische Ge biet zu verringern, wird ein männlicher Verwandter des Ueber- läufers gezwungen, dessen Stelle an der Front einzunehmen. Die übrigen Familienangehörigen werden zu Schanzarbeiten gepreßt und die weiblichen Verwandten verbleiben solange in der Gefangenschaft, bis sie bewiesen haben, daß „ihrerseits alles geschah, um das Ueberlaufen zu verhindern". Bilbao, 16. Juli. An der Teruelfront fetzten die Ratio- nalen ihren Vormarsch fort. Sie nähern sich dem Ort Alcolas. Die durchschnittliche Tiefe des Vormarsches am Freitag beträgt vier Kilometer. Die nationale Luftwaffe bombardierte in der Nacht zum 13. Juli mehrere Bahnhöfe in der Provinz Valencia und ferner die Häfen Palamas (Katalonien) und Cartagena, wo Munitionslager in die Luft gingen. Im Luftkampf wur- den zwei Boeina-Domber abgeschossen. Die Tätigkeit der Artillerie hat bei der Offensive an der Teruelfront eine bisher unbekannte Stärke erreicht. Ukrainer wehren sich gegen ihre Peiniger. Warschau, 15. Juli. Nach „Expreß Poranny" kam es in Dobrianka in der Sowjetukraine zu judengegnerischen Kund- gedungen, an denen sich auch Mitglieder der Iugendorgani- sation Komsomol beteiligten. Der jüdische Stadtteil ist regel recht geplündert worden. Zahlreiche Juden wurden verprügelt. Komsomolzen hätten auch Posten auf den Brücken aufgestellt, die den jüdischen Stadtteil mit der übrigen Stadt verbinden und hätten den Juden den gutritt zur übrigen Stadt verwehrt. Schließlich hätten GPU.-Abteilungen eingegriffen und z<chl- reiche Verhaftungen voraenommen. Unter den Verhafteten be- finden sich viele ukrainische Lehrer. P»st«» überlasse» «erde», die der Stärke der Mi»derh«it«n entspreche» sgye. Die Sudetendeutsch«» z. B., die 22 P«»ze»t de, Bevölker»»- ausmachte«, würde» da» Recht auf 22 Proz. der Staat»pelle» habe». Sie würde» sich s» g«k«»st »icht »ehr darüber zu beklage« habe», daß st« »»r drei Peawt« i« Landwirtschastoministerium hätten. Die «»»wähl der Minder, heitenbeamte» werde sehr liberal gehandhabt «nd praktisch durch die Minderheiten selbst bestimmt werden. S. Da» S. Gesetz betreffe di« guerteilung vo» La»dtage» a» di« vier Provinz««: Böhm««, Mährisch-Schlefi««, Slowa- kei, Karpatho-llkraine, sowir d«re» Unterteilung in nationale Kurien. Die vier Provinzen würde« el«« weitg«h«»de Auto« nomie genieße«, «nd innerhalb jede» Landtage» würde jede Rationalität ihr eigene» klein«» Parlament — ihr« Kurie — haben, di« für alle Fragen der Rationalitäten -«ständig wäre. Diese» letzte Gesetz stelle el« verfassungsrechtliche» Kvnstwerk dar. Unter vollständiger Wahrung der staatlichen Autorität auf außenpolitischem, militärischem «nd finanziellem Gebiet gewähre es alle» Volksgruppe« eine Selbstverwaltung, die weitgehenden Nationale» Belange« entsprechen würde. Es frage sich aber, ob dieses Statvt, das Hodza bereit« drei Minderheitenabordimnge» zur Aeuntni» gebracht habe, die Minderheit«« -«friede« stelle» würde. Ei« guter Rat an Roosevelt. No«, 15. Jult. Zur jüngsten Rede Roosevelts, in der er erklärte, Amerika sei bereit, etwaige Bemühungen um «ine Verminderung der Weltrüstungen zu unterstützen, schreibt „Giornale d'Jtalia": Roosevelt» Worte stimmten etwa» nachdenklich, denn sie kämen nur wenige Wochen nach dem Beschluß der drei demo kratischen und militaristischen Großmächte, die Tonnage der größeren Schiffe von 35 000 auf 45 000 Tonnen zu erhöhen, auch kurz nach dem auf Betreiben Roosevelt» gefaßten Be schluß Washingtons, neue gewaltige Kredite für die Kriegs marine bereitzustellen, obwohl die Vereinigten Staaten von keinen Nachbarn bedroht würden. Die Wort« Roosevelt« müßten also vor allem mit der tatsächlichen Entwicklung der RüstungSpolitik der Vereinigten Staaten in Uebereinsttm- mung gebracht werden. Ganz abgesehen davon müßte man dem Präsidenten raten, sein« Wünsche für «in« Beschränkung der Rüstungen mit einer energischen Aktton zur Begrenzung oder besser zur Entwaffnung jener ideologische« ««d i« Wort u«d Schrift geführte« Hetzkampagne zu vervollständigen und einzuleiten, die die Rüstungen der von dieser Hetz« bedrohten Nationen berechtigt und notwendig erscheinen lassen. Einer neuen Abrüstung, wie sie Roosevelt anrege, müsse notwendiger weise die Einstellung jener offen feindselige« Kampagne voraus gehen, die in den Vereinigten Staaten und in vielen anderen Staaten die internationale Atmosphäre vergifte und bet der Gegenseite zwangsläufig eine Gegenwirkung Hervor rufe. Könnte nicht die Flut von falschen und provokatorischen Nachrichten, mit denen die amerikanische und europäische Presse tagtäglich Italien, Deutschland, Japan und andere Nationen überschwemme, bet diesen starken und stolzen Na tionen das Gefühl einer dauernden Gefahr aufkommen lassen, gegenüber der man bereit und gerüstet sein müsse?. Aude« werfe« eine Bombe gege« Araber Zwölf Tote. Jerusalem, 16. Juli. Als die Mohammedaner gestern nach Beendigung der Freitag-Gebete die Omar-Moschee verließen, warfen auf dem Gemüsemarkt jüdische Verbrecher eine Bombe in die Menge. Die Wirkung war furchtbar. Zwölf Araber wurden getötet und fünfzehn verwundet, davon sieben schwer. Zwei Jüdinnen sind unter Tatverdacht verhaftet worden. Für Jerusalem ist ab 18 Uhr ein Ausgehverbot erlassen worden. — Auch aus anderen Teilen -es Landes werden Brandstiftungen gemeldet und neue Zwischenfälle, wobei es Tote und Verwun dete gab. O O Zusammenstöße an der indischen Nordwestgrenze. London, 16. Juli. Bei den Kämpfen an der indischen Nordwestgrenze kam es gestern zu einem neuen Zusammen stoß zwischen britischen Truppen und 100 Aufständischen. Hier bei wurden ein britischer Hauptmann und ein indischer Soldat getötet, ein indischer Offizier und sieben indische Soldaten verwundet. — Es verlautet, daß der bekannte Fakir von Jpi aus seinem Hauptschlupfwinkel geflohen ist. Berlin, 16. Juli. Der Führer hat Reich»arbeit»führ«r Hierl zu seinem 45jährigen Militärjubiläum telegraphisch sein« herzlichsten Glückwünsche auSgefprochen. v«rg-« aus Rügen, 15. Juli. Der Adolf-Hitler-Marsch der Jugend nach Nürnberg wurde diesmal auf Rügen mit einer Feierstunde am Hans-Mallon-Ehrenmal in Bergen «r» öffnet. Stabsführer Lauterbacher gab den Marschbefehl an die pommersche HI. mit einer Ansprache, in der er Len Marsch als einen Ausdruck der Ehrfurcht und damit der religiösen Gesinnung der deutschen Jugend bezeichnet«. Di« pommerschen Marscheinheiten begannen dann den etwa 800 km langen Marsch. Danzig, 15. Jult. Am 15. Jult brachte ein Kdg^Sonder- zug 830 Urlauber aus dem Gau Magdeburg-Anhalt an die Danziger Ostseeküste. Mit den vor wenigen Tagen angs- kommens» 550 Urlaubern au» Thüringen weilen jetzt 1400 Urlauber im Gebiet de» Freistaat«». Belgrad, 1«. Juli. In dem süds«rbisch«n Erzbergwerk Oraschje, da» von einer englischen Gesellschaft betrieb«, wird, ist die 300 Mann stark« Bel«gschaft unter Führung der regierungsparteiltchen Arbeiterorganisation Jugora» t» d« Streik getreten, um ein« bOprozenttg« Erhöhung der völlig ungenügenden Löhne zu erwirke«. Ge«er«l R«sso i» Berlbt. Vufi», 16. Juli, Der L«neralstab«^h»f der faschistischen Miliz, General Russo, ist gestern im Flugzeug mit Stabschef Lutze in Tempelhof eingetroffen. Die Reichshauptstadt be- reitete dem General einen herzlichen Empfang. Der Anfahrts weg -um „Kaiserhof" trug reichen Flaggenschmuck. 15000 SA,-Männer, Politische Leiter und Mitglieder der DAF. bildete» »om Flughafen bi» -um Wilhelmplatz das Ghren- spalter. General Ruffo beim Führer. (Presse-Jllustrattonen-Hoffmann-M.) Telegrammwechsel zwischen dem Kaiser «o« Ma«dsch«k«o ««d dem Führer. Berli«, 15. Juli. Anläßlich des Inkrafttreten» des am 12. Mai unterzeichneten deutsch.mandschurischen Freundschaftsvertrages hat der Kaiser von Man- dschukuo ein Telegramm an den Führer und Reichskanzler ge- richtet, worin er die Hoffnung auf eine enge und dauernde Zusammenarbeit zum Schutze gegen den Kommunismus, zur Erhaltung des Weltfriedens und zur Förderung der kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern ausspricht. Der Führer und Reichskanzler hat mit einem Danktele- gramm geantwortet, worin er seine volle Zustimmung zu den Gefühlen und Wünschen des Kaisers von Mandschukuo erklärt. Gleichzeitig hat aus demselben Anlaß ein freundschaftlicher Telegrammwechsel zwischen dem Premierminister von Man- dschukuo, Chang-Ching-hui und dem Reichsaußenminister von Ribbentrop stattgefunden. Aapa« protestiert i« Moskau. Tokio, 15. Juli. Japan hat wegen des Grenzzwischenfalles bei Hunschun in Moskau schärfste Verwahrung eingelegt. Es wurde daraufhin versprochen, Nachforschungen anstellen zu wollen. Zu dem Zwischenfall wird noch gemeldet: Die Grenzstadt Hunschun liegt in unmmittelbarer Nähe der Dreiländerecke, in der Mandschukuo, Korea und die Sowjet union zusammenstoßen. Wie berichtet, überschritten 40 Kilo- Meter südlich von Hunschun 40 sowjetrussische Soldaten die Grenze und drangen drei Kilometer weit vor. Sie besetzten die Stadt Schanfeng und verschanzten sich auf den Höhen bei Schanfeng. Als Rückendeckung dieser Truppe sotten größere sowjetrussische Abteilungen auf sowjetrussischem Boden in 20 Kilometer östlich von Schanfeng liegenden Stellungen zu sammengezogen sein, wo gleichzeitig die Grenzbefestigungen verstärkt würden. Die Höhen von Schanfeng gewähren einen Einblick in das vorliegende Gelände und beherrschen das Fluß gebiet des Tumen sowie die mandschurische Stadt Penki und den koreanischen Hafen Raschln, sind also von großer militari- scher Bedeutung. Die Kwantungarmee nimmt daher an, daß die Sowjets mit der Besetzung Schanfengs die Absicht ver folgen, die militärischen Grenzeinrichtungen Mandschukuos und Korea« zu beobachten. — Im Gebiet de» Grenzzwischenfalles liegt der Ort, an dem der bisherige GPU.-Ehef für den Fernen Osten, Ljuschkow, kürzlich die Grenz« überschritten hat. Nachprüfung sämtlicher Omnibusse auf Verkehrssicherheit. S« letzt«« Zeit hat sich «ine Unzahl schwerer Omnibus- ««fäll« ereignet. Der Reichsverkehrsminifter hat deshaw Pi« Behörde« angewiefe«, sämtliche Kraftomnibusse einer außer planmäßige» gründliche« Nachprüfung auf ihre Verkehrs sicherheit zu unterziehen. Zunächst werden diejenige» Omni- buffe «ntersncht werde», mit denen Gesellschaftsreise«, Verein», fahrt«« «nd LH«Nch« Neranstaltnngen (Sel«genheitsverkehrj durchgesührt werde«. Ueber da» Ergebnis der Untersuchung wird die veffentlichkett zu gegebener Zett «nterrichtet werde». Gefängnis gegen den Fahrer beantragt. In dem Schnellverfahren wegen b«s Rostocker Omnibus« Unglück» führt« der Staatsanwalt u. a. au», de» Omnibus- lenk« Rehmer fei kein ,«verlässt,«r Kraftfahrer, 1n»b«sond«e «icht für «tuen üb« 30 Peq««» jassenden Aw-Pu^»»»««.