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SaupigeschäftssteNe: Aue, Fernruf Sammel-Nr. 2541. Drahtanschriftt Dolksfreund Auesochsen. «eschästsNellen: Lößnitz (Amt Aue) 2940, Schneeberg 310 und Schwarzenberg 3124. >»z»I^». >»»»»»«« II, «, «» «ack-Ma, «wo»«>»o Ramm« di» oormUlag, I Uhr in dm a»>ckan<II«ll«n. D« Pral» für dl« LS mm br«>I« Miüimelirzeii« ist « H,H«d«n »0mm»r«il«nT«N-WMm«l«ro amtlich 12^4. Aüg«m«in« B«d>ngimg«n i-miP«t»Nst« r NckhIahstanÄ 6 B«i von hob« Land d«i»« Lapmi- au« la-smd«, v««Se«n. UnUrbmihnng« d«i N». Itüftnd«tr>«btt krtn« »nlgrüch«. PaNscheeU-«»«»! v-lpzlg Nr. ISSA, «allda»»-«onl»! Au« l. Sa. :6, ich ait en nd ier ich sig h° lv- er ne ',8 S4 »d ch. m ii- s- !N 'S »r ht er ly er er df it h k. k. e. »r n lf s n t Nr. 131. Mittwoch, den 8. Juni 1938. Iahrg. 91. Hlinka, der Gtadtpfarrer von Rosenberg. 20 Sahre Kampf gegen de« politische« Betrug der Tscheche«. In der Pfarrkirche von St. Ondrej, in der von Deutschen gegründeten Staizt Rosenberg, die die Slowaken Ruzomberok nennen, verklingt leise die Orgel. Kurz darauf durchschreitet den Seitengang eine hohe Asketengestalt. Schneeweißes Haar über einer hohen Stirn, eine scharfe, leicht gebogene Nase, ein eingezogener energischer Mund, strahlend blaue Augen. Das ist der Stadtpfarrer von Rosenberg, Pater Andreas Hlinka, päpstlicher Protonotar und Monsignore. Es dauert lange, bis er die kurze Strecke zu seiner Wohnung zuviicklegt. Das liegt freilich nicht an seinen 73 Jahren. Von denen merkt man nichts. Straff und rüstig schreitet er dahin. Aber die Slowaken, das Volk der Kleinbauern und Hirten, drängen sich um den allverehrten Führer, küssen ihm die Hände nach dortiger Sitte und haben unzählige persönliche Anliegen an ihn. Niemand wivd abgewiesen. Und zuweilen greift die Hand de» rüstigen Greises unter die Soutane, entnimmt dem Geldbeutel einen Schein und drückt ihn in die verarbeitete Hand einer armen Frau. Der Führer der Slowaken, der jetzt in Preßburg den Pittsburger Vertrag in feierlicher Form zur „Heiligen Schrift der Slowaken" erklärt und der tschechischen Regierung einen bedingungslosen Kampf um die Autonomie erneut angekündigt hat, ist selbst Bauernsohn. Seit mehr als 20 Jahren steht er an der Spitze des Befreiungskampfes der Slowaken, nahm alle Verfolgungen auf sich, saß in Szeggvdin drei Jahre lang zusammen mit dem berüchtigten Massenmörder und Tschekisten Bela Kuhn zusammen in einer Zelle, war gar ein halbes Jahr Insasse des Gefängnisses derselben Stadt, deren Pfarrer er heute noch ist, wurde 1919 bei den sog. Friedensverhandlungen in Paris als Führer der slowakischen Abordnung auf Betreiben Dr. Deneschs ausgewiesen und gibt seitdem keine Ruhe mehr. Freilich hat er den Tschechen das Leben nicht immer so schwer gemacht wie heute. 1919/20 stellte er seine Partei als Hilfstruppe für die Tschechenregierung zur Verfügung, führte sie dann in die schärfste Opposition und tritt 1927 wieder in die Regierungskoalition ein: „Wir gehen in die Regierung, um den Pittsburger Vertrag im ganzen und in seinen einzelnen Teilen zu verteidigen". Erst im Oktober 1929, nach dem tschechischen Prozeß gegen seinen engsten Mitarbeiter, Prof. Tuka, zerschneidet Hlinka endgültig das Tischtuch zwischen Slowaken und Tschechen. Seitdem bekommt Prag alle Register der von Hlinka geführten slowakischen Opposition zu spüren, vom Pianissimo bis zum Fortissimo. Der sehr lebhafte, impulsive Mann, dessen Handlungen oft von plötz lichen Einfällen des Augenblicks bestimmt sind, bringt es gelegentlich fertig, das höchst feierliche Programm einer tschechischen großen Wevbeveranstaltung in Preßburg, der slowakischen Hauptstadt, durch sein bloßes Erscheinen über den Haufen zu werfen und zum peinlichen Verdruß der Prager Hradschin-Leute unter dem Jubel seiner Slowaken ganz unprogrammäßig das Wort zu ergreifen und die ganze An gelegenheit in eine slowakische Kundgebung zu verwandeln. Der Vatikan hat den streitbaren Pater, Führer eines durch- weg katholischen Volkes, zum Monsignore, ja sogar zum päpstlichen Protonotar ernannt, aber die Kurie, die ja in ihrer weltlichen Erscheinungsform als Staat genauso politische Belange vertritt wie nur irgendeiner, läßt den Monsignore auch ebenso bereitwillig fallen, wenn sie sich bei spielsweise anno 35 mit Prag in aller Form wieder verträgt. Das bekümmert den Stadtpfarrer von Rosenberg nicht allzu sehr. Alle Runzeln des hageren Greisenantlitzes schmun zeln vergnügt mit, wenn er etwa einem Besucher auf eine entsprechende Frage hin antwortet: „Sehen Sie, das ist so: kürzlich habe ich meinem Diözesanbischof bei seinem Besuch gesagt, hier in Rosenberg bin ich der Papst. Der Herr Bischof hat nichts dazu geäußert, er hat nur gelächelt und mir im übrigen meine Anliegen erfüllt." Das Verhältnis zu Prag? Die Zeiten sind vorbei, in denen Andreas Hlinka noch halb vorsichtig, halb ergeben sich auf die Formulierung beschränkte: „Prag hat das Geld und die Macht, aber wir sind im Recht". Er gibt heute gar nichts mehr auf Prager Neklametricks, weder auf den tschechischen Aufruf vom 10. Dezember 1918 mit der Ueberschrift: „An das geliebte slowakische Volk!" noch auf den amtlichen Empfangsrummel, mit dem Prag die Ankunft des Pittsburger Originals um- kleidete. Seine heutige Richtschnur ist sein Wort vom 12. April d. I.: „Unsere Geduld ist zu Ende". In Prag wußten sie das langst, bevor dieses Wort fiel. Denn die Herren auf dem Hradschin haben dem Gegner aus dem Osten, der gerade wegen seiner Tatkraft und politischen Anpassungsfähigkeiten gefährlich ist, seit 1929 schon so manches liebe Mal bald diesen bald jenen Ministersessel angeboten und haben der slowakischen Volkspartei verlockende Angebote am laufenden Band gemacht, um ihr endlich den Mund zu stopfen. Aber wenn man — wie Hlinka selbst sagt — 20 Jahre püliti- schen Kampfes um das Recht durchqestanden hat, wenn man ferner die robuste Täuschungspolitik der Tschechen gegenüber Sudetendeutschen, Polen, Magyaren usw. ebenso lange Zeit aus nächster Nahe miterlebt hat, und wenn schließlich die ganze Brüchigkeit dieses Mosaikstaates sich in dem offenem Kampf seiner einen Hälfte gegen die andere Hälfte offenbart, dann fällt man auf Prager Versprechungen nicht mehr hinein. Denn genau wie gegenüber den Sudeten deutschen ist die Geschichte der tschechischen Versprechungen an die Slowaken vom 30. Mai 1918, dem Unterzeichnunasdatum des Pittsburger Vertrages, bis heute eine Geschichte des fortgesetzten politischen Betruges. Diese Geschichte wird für die Tschechen nicht etwa günstiger dadurch, daß die Namen und das politische Ansehen ihrer ersten Leute von Masaryk bis zu dem Auch-Slowaken Hodza in bekannt peinlicher Weise mit ihr verbunden sind, sondern sehr viel schlimmer. Das weiß der reisige Gottesmann aus Rosen berg natürlich auch, und er ist entschlossen, es zu nutzen. P. T. Prag fühlt sich gestäupt. Der Eindruck der Preßburger Kundgebung. Prag, 8. Juni. Unter der Ueberschrift „Hlinka spricht für das slowakische Volk" beschäftigt sich das sudetendeutsche Tag blatt ,F)ie Zeit" heute mit der Preßburger Kundgebung an den Pfingsttagen und erläutert die Tragweite der dabet er- hobenen slowakischen Forderungen. Das Blatt geht aus von dem erbitterten Echo aus Prag, das zeige, wie man dort wie aus den Wolken gefallen zu sein scheine, weil die Dinge wieder einmal einen den Wünschen entgegengesetzten Lauf genommen haben. Bezeichnend für die Prager Einstellung sei die Be schuldigung gegen Hlinka, mit dem „Erbfeind Henlein" unter einer Decke zu stecken.. Vom tschechischen Gesichtspunkte aus habe die slowakische wie die sudetendeutsche Frage allerdings eine wichtige Gemeinsamkeit: da wie dort liege ein geschloffene» Programm vor, gegen das Prag aus Mangel an stichhaltigen Gründen nur mit Aufregung zu Felde ziehe. Dabei gehe aber der Blick für Realitäten verloren. „Die Zeit" stellt fest, daß der Pittsburger Vertrag von der tschechoslowakischen Regierung anerkannt sei, so daß auch die vertragsmäßigen Ansprüche anerkannt sein müßten, gegen die sich jetzt Helle Empörung richte. Die zweite politische Realität sei die Tatsache, daß Hlinka zweifellos für die Mehr- heit des slowakischen Volkes spreche. Das Blatt weist dann nach, daß die Hlinka-Partei nach dem weiteren starken Anstieg bei den letzten Gemeindewahlen heute bereits etwa zwei Drittel der slowakischen Wähler für ihr Autonomieprogramm gewonnen habe. Pater Hlinka sei ein Mann, der einen unter, schrlebenen Vertrag in der Tasche und die Mehrheit eines Volkes hinter sich habe. Die Preßburger Kundgebung der Slowakischen Volks- partei findet in der tschechischen Presse natürlich schärfste Ablehnung. Sie richtet heftige Angriffe gegen Pater Hlinka, der angeblich die „Einheit" der Tschechoslowakei bedrohe. Besonders tut sich der kommunistische „Rude Pravo" hervor, der wahrlich berufen ist, dis Interessen der Moskauer Per- Passau, 8. Juni. Gestern morgen begab sich der deutsche Pfarrer Pius Fischer von Ober-Moldau im Böhmerwald mit einem Begleiter nach Tleonorenheim, um dort einen Sterben den zu versehen. An der Kleidung und der mitgeführten Tasche war klar zu erkennen, daß es sich um einen Pfarrer handelte, der auf einem Versehgang war. Trotzdem wurde der Geistliche kurz vor dem Ort auf eine Entfernung von 6 Metern von tschechischen Soldaten angerufen und, da er mit seinem Motorrad picht so schnell bremsen konnte, samt den kirchlichen Geräten von der Maschine heruntergerissen und zu Bode« geworfen. Der Pfarrer erlitt mehrere Verletzungen. Trotzdem wurde er in diesem Zustand zur Gendarmerie geschleppt. Erst durch die Gendarmerie wurde dem Pfarrer, nachdem ihm not dürftige Hilfe zuteil geworden war, der Gang zu dem Ster benden erlaubt. Der Pfarrer begab sich spater zum Arzt, um sich ein Zeugnis über seine Verletzungen ausstellest zu lassen. Der Arzt war jedoch inzwischen von der Gendarmerie ange rufen worden, die ihm bedeutete, daß er kein Zeugnis aus- stellen dürfe (I). Selbst Kranke werden wüst beschimpft. Prag, 7. Juni. Wie erst jetzt bekannt wird, hat sich am Pfingstsonnabend in Turnau an der Straße zwischen Reschen- berg und Trautenau ein bezeichnender Vorfall zugetragen. Ein Reichenberger deutscher Einwohner wollte seine Nichte, die im Krüppelheim in Reichenberg in Behandlung gewesen war und noch ein Bein im Gipsvevband hatte, nach Jungbuch bei Trautenau schaffen. Beim Umsteigen in der Station Turnau wollten beide den Wartesaal des Bahnhofes betreten, was ihnen aber verweigert wurde, weil sich dort die Dahnhofswache Pater Hlinka, der Führer der slowakischen Autonomisten. (Scherl-Bilderdienst — M.) kündeten zu vertreten. Völlig aus dem Häuschen geraten ist das Sowjetblatt durch die antibolschewistische Stellungnahme der Slowaken. „Begreift", so schreibt es zeternd, „die Slo waken haben »ine rote Fahne verbrannt, die rote Fahne, die siegreich über einem Sechstel der Erdkugel weht (gemeint sind die Eiswüsten Sibiriens und die Steppen Turkestans. — Die Schriftltg.)" In dieser Tonart schwelgt das Bolschewistenblatt weiter, bis es sogar dem tschechoslowakischen Zensor zu dumm wurde und er einen weißen Strich durch das rote Blatt zog. . - O ; „Der Auftakt einer entscheidenden Auseinandersetzung." Budapest, 7. Juni. Die Preßburger Autonomiekundgebung des Slowakentums hat hier starke Beachtung gefunden. Das erstmalige geschloffene Auftreten des slowakischen Volkes wird als der Auftakt > einer entscheidenden Auseinandersetzung zwischen Slowakentum und Tschechentum beurteilt. Man ist hier allgemein der Ansicht, daß die Durchsetzung der völkischen Forderungen der Slowaken mit dem Schicksal der ungarischen Volksgruppen verbunden ist. Die Presse bringt in diesem Zusammenhang eine Erklärung des Präsidenten der ungari schen Volksgruppen, in der diese die Wiedergutmachung des Unrechts von 1919 fördern und die Ablehnung des Natio nalitätenstatuts ankündigen, falls die ungarischen Forderungen nicht in vollem Maße erfüllt würden. In der Regierungspreffe wird mit betonter Wärme das jahrhundertelange fruchtbare Zusammenleben des ungarischen und des slowakischen Volkes betont und die Schicksalsverbundenheit der beiden Völker auch für die weitere Entwicklung hervorgehoben. eingerichtet hatte. Der Kommandant der Wache, der ange- trunken war, beschimpfte beide in wüster Weise. Hierauf wurden zwei Mann der Bahnhofswache mit aufgepflanztem Bajonett dazu bestimmt, den Deutschen, dem man inzwischen die weißen Strümpfe heruntergerissen hatte, mit seiner kranken Nichte auk die Gendarmeriestation zu führen, was großes Aus- sehen in den Straßen der Stadt hervorrief. Die beiden Deut schen waren auf diesem Wege üblen Schimpfereien tschechischer Spaziergänger ausgesetzt. Die Sudetendeutsche Partei hat bei den zuständigen Stellen Beschwerde wegen dieses neuen Heber- griffe» des tschechischen Militär eingelegt. O Terror im Böhmerwald! Linz, 7. Juni. Der „Arbeiter-Sturm" berichtet unter dem Titel „Terror im Böhmerwald": Der Kriegszustand und die Maßnöchmen der wildgewovdenen tschechischen Soldaten im sudetendeutschen Grenzgebiet sind zu den Pfingstfeiertagen neuerlich verschärft worben. Im Böhmerwald ist das Gebiet von Plöckenstein, der Heimat Adalbert Stifters, vollkommen gesperrt, da überall MG.-Stellungen errichtet werden. Aehnlich wurde auch an anderen Orten verfahren. Die tschechische Sol- dateska ist an den Feiertagen bedeutend verstärkt worden. In der Gegend von Böhmisch-Röhren sind tschechische Soldaten neuerdings in großer Zahl mit dem Ba« von Barrikaden und sonstigen Hindernissen beschäftigt. Ueberall steht man Militär patrouillen, die in den Wäldern umhetstreifen und sich geheim nisvoll zu schaffen machen. Jede Annäherung wird mit angelegtem Gewehr abgewchrt. Wie tschechische Blätter melden, soll die dreijährig« Dienstzeit bereits am 1. Oktober ringeftthrt werden. Reue tschechische Aebergrisfe gegen Deutsche. Deutscher Pfarrer a«f dem Wege zu einem Gterbe«de« überfallen.