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821SS Volksschule« i« Deutschland, 183 094 Lehrer unterrichte» 7 701 »68 Schüler. Das Statistische Reichsamt hat ein« Erhebung über den Stand der Volksschulen im Jahr« 1937 durchgeführt. Danach bestanden am Stichtag 5S1L8 Volksschulen mit 193 436 Schulklassen, an denen von 183 094 hauptamtlich beschäftigten Lehrern 7 791 363 Schulkinder unterrichtet wurden. Gegenüber dem Jahre 1936 ist durch Zusammenlegung die Zahl der öffentlichen Volksschulen von 52 370 aus 51793 oder um 1,2 v. H. zurückgegangen. Die Zahl der Schul kinder an den öffentlichen Volksschulen hat sich von 7 892 000 auf 7 758 000 oder um 1,7 v. H. verrin gert. Dieser mäßige Rückgang entspricht der Entwick lung der im volrschulpflichnaen Alter stehenden GeburtS- jahrgänge, die hierfür bestimmend ist. Bon den im Berichtsjahr vorhandenen 51 793 öffentlichen Volksschu len waren 12 441 Gemeinschaftsschulen. Ihre Zahl yat sich gegenüber 1936 um 3 675 oder um 41,9 v. H., ihr Anteil an der Gesamtzahl von 16,7 auf 24,0 v. H. erhöht. Die Zahl der jüdischen Schulen ist in Verfolg der Aussonderung der jüdischen Schulkinder von 65 auf 69 gestiegen. Nach der rassischen Zugehörigkeit waren 1937 an den öffentlichen Volksschulen 7 735 582 Kinder deutschen oder artverwandten Blutes, das sind 99,71 v. H. 13 681 Kinder oder 0,17 v. H. waren jüdisch (ge gen 17 134 im Jahre 1986), 6 995 oder 0,09 v. H. waren jüdtsch-mischblütig und 2 049 oder 0,03 v. H. sonstiger fremdrassiger Abstammung. Auf mittlere und höhere Schulen sind Ostern 1937 von den öffentlichen Volksschulen 140 325 Schulkinder gegen 133 529 zu Ostern 1936 übergegangen. Nach Ableistung der Polks- schulpslicht sind am Schluß des Schuljahres 1936/37 insgesamt 945151 Schulkinder gegen 1013 012 am Schluß des Schuljahres 1935/36 aus öffentlichen Volks- schulen entlassen worden. Auch hier ist die Ursache des Rückganges in den schlechten Geburtenziffern vor der Machtübernahme zu suchen. Im Jahre 1937 bestanden weiter 414 Privatschulen mit dem Lehrziel der Volks schule. In ihnen wurden 33 056 Schulkinder unterrich- - tet. Die Hälfte der Privatschulen war katholisch, 81 waren evangelisch, 50 Gemeinschaftsschulen und 76 (ge gen 60 im Vorjahr jüdisch). In 684 selbständigen öffentlichen Hilfsschulen und in 547 Hilfsschulklassen wurden im Schuljahr 1937 insgesamt 85 169 Schulkin der unterrichtet. Außerdem waren noch fünf Private Hilfsschulen vorhanden. Die Zahl der öffentlichen und privaten Minderheitsschulen betrug 71. 12 Bitten der Bäume. Die Natur bittet um Schonung! Die Urlaubs, und Reisezeit der Städter hat begonnen. Da erscheint es auch bei uns angebracht, die „zwölf Bitten der Bäume an die Menschen"' weiterzugeben. Sie lauten: Klettere nicht unnötig auf uns herum. Hänge kein« Schaukel oder Turngeräte an unseren Aesten auf. Schneide nicht Buchstaben in unsere Rinden. Schone die schwachen Zweige; je weniger Knospen auf dem Boden liegen, umso besser können wir blühen und Früchte tragen. Verletze uns nicht mit Beilen, Messern, Hammer, Stöcken und Steinen — wir spüren jeden Schlag als Schmerz. Schlage keine Nägel in unsere Rinde, um Wäscheleinen oder ähnliches daran aufzuhängen. Umspanne Stamm und Aelle nicht mit Eisen- oder Draht fesseln, die sich mit jedem Jahr tiefer in unser Fleisch schneiden, da Stamm und Aeste beständig an Umfang zunehmen. Laß uns nicht verdursten, wenn ihr Freude und Nutzen von uns haben wollt. Reiß keine Aeste ab. das gibt böse Wunden und entzieht uns viel Kraft. Pflücke nicht unreife Früchte ab, sie bekommen dir nicht und unsere Zweige werden beschädigt. Usberlasse die Baumernte denen, die uns das ganze Jahr pflegen und nähren, sie haben sie sich mühsam verdient. Wir atmen durch die Blätter, deshalb reiße keine ab. S. H. * An der Invalidenversicherung galt nach den bisheri gen Bestimmungen für nichtständig Beschäftigte als wöchent licher Arbeitsverdienst das Vierfache der Ortslohnes. Diese Berechnung entspricht heute nicht mehr den tatsächlichen Ver hältnissen. Es gibt eine Reihe von Gruppen nichtständig Beschäftigter, deren Lohn das Doppelte des vierfachen Orts lohnes wesentlich übersteigt. Infolgedessen sind diese Grup pen in där Invalidenversicherung erheblich unterversichert. Um diesem Mißstände abzuhelfen, hat der Reichsarbeits minister nunmehr bestimmt, daß für einzelne Gruppen nicht ständig Beschäftigter das Reichsversicherungsamt die Sätze des Ortslohnes durch Zuschläge erhöhen kann. * Sine Auer Landsmannschaft iu Chemnitz. Einem lang gehegten Wunsche entsprechend, ist nun doch in Chemnitz eine Auer Landsmannschaft ins Leben gerufen worden, die den Heimatgedanken in der Ferne mit verwirklichen soll. Alle Auer Einwohner werden gebeten, ihren Angehörigen, soweit sie in Chemnitz wohnen, auf diese Landsmannschaft aufmerk sam zu machen. Versammlung ist jeden 2. Sonnabend im Monat in der „Rudolfsburg", Rudolfstrahe. Anfragen sind an Arno Gerlach, Chemnitz, Bernhardstr. 26 zu richten. Au«, 8. Juni. Gestern mittag ereignete sich an der Einmündung der Adolf-Hitler-Brücke in die Schnee berger Straße, wie der „E. V." bereits meldete, ein NerkehrSunfall, bei dem ein Radfahrer verletzt wurde. Der Radfahrer, der von der Schneeberger Straße auf die Brücke einbiegen wollte, war unsicher geworden, gegen den Lastkraftwagen gestoßen und gestürzt. Er erlitt eine leichte Gehirnerschütterung und wurde nach dem Stadtkrankenhaus gebracht. Das Fahrrad wurde stark beschädigt. Au«, 8. Juni. In der Mütter sch ule beginnt morgen, Donnerstag, abends 8 Uhr der Kursus „Ge sundheit-- und häusliche Krankenpflege". Dazu wird un« geschrieben: Wie notwendig ist es, daß die Mutter bet Krankheitsfällen im Haus Rat und Hilse Weitz. Don ihr erwarten wir, datz sic Schmerzen lindern und Wun den heilen kann. Wie weit jedoch die Frau und Mutter auch mitverantwortlich ist für die Gesundheit des Volkes, darüber denkt man noch zu wenig nach. Es ist ihre I schönste Verpflichtung, gesunde« Leben gesund zu er» halten, also vorbeugende Gesundheitspflege zu treiben r denn Gesundheit gibt Kraft, und Kraft hilft voran! Der Kursus umfaßt -wülsmal zwei Stunden, läuft Dienstag» und Donnerstag» und kostet für den Abend 25 Psa., im ganzen also 8.— RM. Ermäßigung ist auf Antrag möglich. Meldungen in der Mütterdienstgeschäst-stelle Hitlerhau» oder am ErvfsnungSabend. Schneeberg, 8. Juni. Der Gtadtarbeiter t. R. Franz Stark, Langgasse 6, feiert morgen mit seiner Frau Ida geb. Peuschel da» seltene Fest der diamantenen Hochzeit im Kreise von Kindern und Enkeln. Da» Ehe paar erfreut sich guter Gesundheit und ist zusammen 161 Jahre alt. Die Heimatzettung, der „E. v.", beglei tet da» hochbetagte Paar seit 60 Jahren und wünscht auch auf» herzlichste Glück! Schwarzenberg, 8. Juni. Vom Amt für Propa ganda und Verkehr wird uns geschrieben: Biele Schwar zenberger sind schon dem Rufe gefolgt und haben sich Blumenkästen angeschafft. Aber e» fehlen noch viele. Die Kästen soll sich jeder Hausbesitzer und Mieter selbst beschaffen. Nur wer die Kosten nicht sofort aufbringen kann, erhält den Betrag darlehnSweise vom Verkehrs amt. Hilfsbedürftige können in AuSnahmefällen auch eine Beihilfe erhalten. In beiden Fällen ist Antrag bei der Stadt (Zimmer 61) oder beim Blockwart der Partei notwendig. Schwarzenberger! Zur Weihe der Grenz landfeierstätte am 26. Juni, verbunden mit Kreisappell der NSDAP., muß jedes Fenster Blumenschmuck tragen. Lößnitz, 8. Juni. Mar Emil Ebert, Obere Bahn- hofSstrahe 704 D, konnte sein 40jährige» Dienstjubiläum bei der Reichsbahn feiern. Durch Fleiß und stete Pflicht- erfüllung war es ihm gelungen, sich vom Streckenarbeiter bi» zum Betriebsassistenten emporzuarbetten. — Der städtische Arbeiter und Bademeister Kurt Schneider hat die staatliche Prüfung al» Schwimmeister mit Erfolg abgelegt. Griesbach, 8. Juni. Die Anträge auf Ausstellung eine» kostenlosen Pilz- und Beerenscheines werden nur Dienstags nachmittag 4—V-5 Uhr in der Schule auSge- geben. — In diesem Jahre hat die NSV. bereits vier Mütter, vier Knaben und zwei Mädchen zur Erholung verschickt. Drei Gaststellen für Mädchen wurden hier zur Verfügung gestellt. Die Leistungen der NSV. soll ten jeden verpflichten, die Mitgliedschaft zu erwerben. Radiumbad Oberfchlema, 8. Juni. Kammersänger Marcel Mittrtsch -Berlin (Heldentenor) singt am Freitag, 10. Juni, im „Erzgeb. Hof" im Sinfoniekonzert des verstärkten Kur orchester». Zur Erinnerung an den 125. Geburtstag Richard Wagners bringt die Dortragsfolge dessen erlesenste Weck und Opernarien. Das Konzert steht unter der bewährten Leitung von Kapellmeister Hans Fischer. Radiumbad Oberfchlema, 8. Juni. Pfarrer Iohannes Weigel feiert heute das 25jährige Amtsjubiläum. Seine Ordinierung erfolgte 1913 in Mittweida, 1914 kam er nach Carlsfeld. Seit 1922 ist er hier tätig. Im Namen des Kirchgemeindevorstandes und der Airchgemeindevertretung übermittelte stellv. Kirchenvorstand Tetzner dem verehrten und beliebten Geistlichen die besten Glückwünsche. Grünstadt«!, 8. Juni. Was auch eine kleinere Dorf gemeinde zur Verschönerung des Ortsbildes alles tun kann, dafür sprechen die Arbeiten, die hier Bürgermeister Preiß seit Beginn seiner Amtstätigkeit unter sachkundiger Leitung im folgerichtigen Aufbau durchführen ließ. Tie Dorfstraße nach Pöhla entlang der Kleinsiedlung und der Hammerleite zum oberen Ortsteil, die vor Jahresfrist in vielen tausend Tage werken umgestaltet und hergerichtet wurde, hat sich mit ihren Obstbaumanpflanzungen zu einer würdigen Pa rallelstraße der Staatsstraße im Pöhlwassertale erhoben. Das Straßenbild des Mitteldorfes ist gegenüber früher völlig verändert. Die Ueberreste des verschleusten und zugeschütteten Mühlgrabens sind ganz verschwunden und haben einer Sträßenführung Platz gemacht, die mit ihrem über 2,50 Meter breiten, erhöhten Fußweg den Er fordernissen des heutigen Verkehrs in jeder Weise Rech nung trägt. Dabei erhält die lange Reihe der Linden baum-Neuanpflanzungen längs des Fußweges den Cha rakter des Ortsbildes. In all diese fortschrittlichen Stratzenverkinderungen fügen sich die neuen Grün- und Gartenanlagen geschmackvoll ein. Biegt man von Schwarzenberg kommend am Pfarrgarten von der Staats straße in die Dorfstraße ein, dann zeigt sich zunächst der Schulplatz mit seiner schönen gärtnerischen Umrah mung. Am Anfang der Viehtrift wird der Blick erneut gefangen genommen von einer Grünanlage mit reichem Buschwerk und einer mächtigen Linde in der Mitte. Eine Rundbank um diesen Baum lädt zur Rast ein. Vor der Viehischen Bäckerei ist beim Straßenbau ein Dreieck herausgearbeitet worden, das mit Liguster um säumt ist, eine zarte Grünfläche mit vielen Rosensträu chern zeigt und im Mittelpunkt eine Adolf-Hitler-Eiche aufweist, die zur Erinnerung an den Anschluß Oester reichs gepflanzt wurde. Hier versammelt sich die Ein wohnerschaft bei feierlichen Anlässen. Auf dem Kirch steig oberhalb der Erbhöfe Leistner und Ficker, ferner in halber und ganzer Höke der Straße nach Erla sind Ruhebänke aufgestellt worden, von denen aus da» Auge den Raschauer Grund entlang bis zum Scheibenberg- Gebiet und zum Grenzkamm schweifen kann. Wenn die Ortsbewohner von sich aus eifrig bestrebt sind, das Ge schaffene mit zu hüten und zu Pflegen, und wenn sie zu ihrem Teil dazu beitragen, durch Ausgestaltung der Gärten und durch das Setzen von Blumenkästen usw. das Dorf verschönern zu helfen, dann dürften all« Voraussetzungen für die Erreichung und Erhaltung eines schonen Ortsbildes gegeben sein. Bon größeren baulichen Arbeiten der letzten Zeit ist zu berichten, datz die ehemalige Kochschule zu Wohnungen ausgebaut wurde, während das Pilzsche Anwesen geräumt und z. Zt. fast völlig neu aus- und ausgebaut wird. Di« Metallwarenfabrik Max Hübschmann L Co. hat die Ge nehmigung zum Auf- und Ausbau von Fabrikation», räumen erhalten. Mit den Bauarbeiten dürfte in Kürz« begonnen werden. — Für 10jährige Zugehöri^eit zum Freiwilligen Kirchenchor sind Anita Barth, Mariann« Deitz und Frau Hilde Epperlein geb. Nestler mit der Ehrennadel ausgezeichnet worden. — Die Ortsgruppe der NSDAP, führt am 11. d. M. einen Filmabend durch. E» wird der Film: „Wenn wir alle Engel wären" gezeigt und in der Wochenschau der Einzug der ^deutschen Truppen in Oesterreich. flus dem Gemeindeleben. Grierdach. Der Bürgermeister hielt in der „Linde" mit den Ge« metnderäten eine öffentliche Beratung ab. Er gab bekannt, datz die Kreishauptmannschaft die festgesetzten Hebesätze für di« land- und forstwirtschaftlichen Betrieb« genehmigt hat. Ebenso wurde der HauShaltplan für 1938 von der Amts hauptmannschaft genehmigt. Ein Nachtragshaushaltplan für 1937 und ein autzerordentlicher Haushaltplan, di« sich beide in Ausgaben und Einnahmen ohne Schwierigkeiten decken, werden zur Genehmigung eingeretcht. Zugesttmmt wurde d«r Erweiterung der Wohnung de- Schulleiters Bertrand. Auch eine Volksbücherei soll jetzt errichtet werden, zu der die Amtshauptmannschaft einen namhaften Beitrag leistet. Die Grenzbebauung de« Grundstücks Nr. 63 wurde bewil ligt. Bon der Höhe der Bezirksumlage für das erste Vier teljahr 1838, vom Aufwand für laufende Unterstützungen 1937 sowie von zwei Kassenabschlüssen wurde Kenntnis ge nommen. Im weiteren Verlauf der Sitzung gab der Bür germeister Verordnungen über Holzeinschlag, Fehlgelderent» schädigungen, Unterstützungsgesuchen von Gliederungen sowie über den Rafahrwegebau bekannt. „Maierrzett." Adler-Lichtspiele, Aue. Jeanette MacDonald bedeutet für den amerika nischen Film dasselbe wie für Europa etwa Gigli. Sie ver körpert das Ideal «ine» singenden Filmstar« — strahlend« Sangeskunst verbindet sie mit «iner ausdrucksvollen Schönheit und überzeugenden Natürlichkeit der Dar stellung. So verbirgt sich denn hinter dem nicht gerade viel sagenden Titel „Maienzeit" ein Film, der in Handlung, Bild und Klang fesselt und entzückt. Er schildert das Schicksal der großen Sängerin Marcia Mornay. Als junges Mädel wird sie, arm und unbekannt, von dem Musiker Nazaroff entdeckt. Er bildet ihre Stimme aus und hilft ihr zu den glänzendsten Erfolgen auf den großen Bühnen der Welt. In ihrer Dank barkeit zahlt sie ihm für alle seine Güte und Mühe den Höch sten Preis: Sie wird seine Frau, obgleich ihr kurz vor der Heirat ihr Schicksal in Gestalt des überschäumend frohherzigen, ebenso leichtsinnigen wie begabten jungen Sänger« Paul Alli son begegnet, der, Amerikaner wie sie, in Paris sein Glück machen will, während sie dort schon Primadonna der Oper ist. Von entzückender Romantik sind diese Szenen des kurzen Lie- besromans, der in einer Aünstlerkneipe am Montmartre be- ginnt und mit dem Liebesgeständnis, das den Abschied für immer bedeutet, auf dem Maifest in St. Lloud endet. Rach Jahren trifft Marcia, die an der Seite Nazaroffs nicht glück lich geworden ist, Paul wieder. Er ist ihr Partner in der Oper, als sie zum erstenmal wieder, in Amerika singt. Beide finden sich und wollen nun um ihr Glück kämpfen — aber das Schicksal will es anders. In tiefer Wehmut klingt diese zarte Liebesromanze au». Zu Jeanette MacDonald herrlichem Sopran gesellt sich der kraftvolle Bariton Nelson Eddys. In kleinen Lie dern und glanzvollen Arien kommen die Stimmen zur Gel- tung, und in der ebenso prächtigen wie geschmackvollen Aus stattung wird die Zeit der Mitte des 19. Jahrhunderts leben dig. Der Film zeichnet sich durch reizvolle Photographie aus, zu der die Handlung — am Hofe in Paris, im Montmartre- Viertel, auf Opernbühnen, in der Maienblüte von St. Cloud — mannigfaltige Gelegenheit bietet. Als Nazaroff setzt John Barrymore seine zwingenden schauspielerischen Mittel ein. Die deutsche Bearbeitung des Filmes ist gut gelungen, und so entstand in „Maienzeit" ein Werk, das bei aller romantischen Unbeschwertheit doch tief Menschliches berührt und Auge, Ohr und Herz gleicherweise auf ihre Kosten kommen läßt. Im Beiprogramm sieht man neben der Wochenschau einen hübschen Sportfilm „Rollende Räder", der das Rhönrad als Weg zur Volksgesundheit, Kraft und Schönheit zeigt. —ck. Der Soldateufilm. Wie die neue Wehrmacht zum Soldatenftlm steht, wird aus einer Betrachtung deutlich, die in der vom Oberkommando der Wehrmacht herausgegebenen Zeit schrift „Die Wehrmacht" erscheint. Der Verfasser, Ka pitänleutnant (E)Hahn vom Oberkommando, erinnert an die Jahre nach dem Kriege, wo die sogenannten „Sol datenfilme" den Filmmarkt überschwemmten. Sie hat ten nichts gemein mit wirklichem soldatischen Leben und Erleben. Die Verfasser derartiger Filme verfolgten ein besonderes Ziel: Die Sinnlosigkeit de» Wehrdienstes zu zeigen, den Waffenträger zur lächerlichen Figur zu stempeln und so di« Wiedererstarkung und Wehrhast- machung einer ganzen Nation zu verhindern. Trotz aller Kaczmarek-Typen, die in Soldatenunisormen ge steckt wurden, sei dieses Vorhaben nicht gelungen. Der Nationalsozialismus habe dann auch hier mit eisernem Besen ausgekehrt. Der Soldat werde nicht mehr als Schießbudenfigur, sondern als aufrechter deutscher Mann dargestellt, dessen höchster Stolz und größte Ehre «S sei, seinem Vaterlands mit der Waffe dienen zu dürfen. Zwischen Wehrmacht und Film habe sich in den letzten Jahren eine enge Zusammenarbeit herauSgebil- det. Es entstünden jetzt auch Filme, die bei der Wehr macht selbst gedreht werden und so vom militärischen Leben ein echtes Bild geben. ES bestehe nicht die Ab sicht, da» soldatische Milieu aus dem Film auszuschalten. Dabei brauche auch der Humor nicht zu kurz zu kommen. Er solle nur frei sein von jeder unwahren Verzerrung. Weiter solle ebenso wie das Leben in der Wehrmacht auch der Film von der Wehrmacht sein eigenes Gepräge hab«,, und dazu gehöre die Ausmerzung von Kitsch und falscher Sentimentalität. Al» Lehrfilm und Kultur film habe der Film noch besondere Bedeutung für den einzelnen Soldaten. Der Kulturfilm könne sein Allge meinwissen bereichern, und der Lehrfilm nehme einen festen Platz in der militärischen Ausbildung ein. « v !< ei dl z>