Volltext Seite (XML)
A m e l u 1 g : » » » » » Staas: Wagner: Bogust: Ueber die Ueber Kultur und Verwendung des englischen Sellerie und der Endivien. » Erdbeertreiberei. » Pfirsichtreiberei. » Treiberei der Kosen und einiger Ziersträucher. » Treiberei der Monatserdbeeren. » Champignonbrut. » Nutzen der Beerenfrüchte und des Obstes in der Hauswirtschaft. » l^rimula sinensis Ji. albo pl. eonipacta. » Winterveredlung der Rosen auf den Wurzel hals der Rosa canina. » Ardisia crenulata. Frage: „Wie steht sich der Gärtner im Auslande ?“ hielt Herr M ü Iler einen Vortrag, betreffs Englands. — Im übrigen wurden in den Vereinssitzungen fachwissenschaftliche Berichte vorge lesen aus den von uns gehaltenen Zeitschriften. Ausserdem wurden noch von verschiedenen Mitgliedern Pflanzen ausgestellt, worüber sich oft lebhafte Debatten entspannen. Der Fragekasten enthielt 83 Fragen,'welche sämtlich hinreichende Beantwortung fanden. Die Mitgliederzahl beträgt gegenwärtig 21 aktive, ausserdem 5 korrespondirende und 1 Ehrenmitglied. Wegen Nichterfüllung ihrer Pflichten wurden 2 Mitglieder gestrichen. Als Gäste beehrten den Verein 32, wovon 20 dem Verein beitraten. In der Sitzung am 15. September wurde der Vorstand neu gewählt, und setzt sich derselbe wie folgt zusammen. I. Vorsitzender: Herr Amelung, II. Vorsitzender: Herr Schlippe, Schriftführer: Herr Wagener, Kassierer : Herr H e y s s i g , Bibliothekar : Herr G r u - n o w , Stellvertreter : Herr Tanger o w. Unsere Bibliothek wurde in diesem Jahre durch folgende Werke bereichert. 1. Obsttreiberei von Tatter. 2. Illustrirte Gartenzeitung von Lebl. 3. Lauche’s Dendrologie. 4. Sorauer’s Obstbaumkrankheiten. 5. Theorie der bildenden Gartenkunst von Dr. R. Siebeck. Auch verehrte ein früheres Mitglied, Herr Köln, der Bibliothek einen Jahrgang von Neubert’s Gartenmagazin, wofür wir ihm au dieser Stelle nochmals danken. Den reisenden Verbandsmitgliedern zur Nachricht, dass sich unser Verkehrslokal in der „Herberge zur Heimat“ Junkerstr. befindet und die Reiseunterstützungen bei den Herren Amelung, königl, Treiberei, Sanssouci und bei Herrn Heyssig, im neuen Garten, in Empfang genommen werden können. Am 20. Mai feierte der Verein sein erstes Stiftungsfest in den festlich dekorirten Sälen unseres Vereinslokales, „Voigt’s Blumengarten“. Die Mitglieder hatten sich zu diesem unseren ersten Stiftungsfeste recht zahlreich mit. ihren Damen und Gästen versammelt. Das Pro gramm dieses Festes war sehr reichhaltig; zuerst wurde unter Mit wirkung einiger Damen und Mitglieder ein humoristisches Stück: „Die beiden Finkenstein“ zur allgemeinen Zufriedenheit der Zuhörer aufgeführt. Sodann begann das Festessen, bei welchem der Vorsitzende eine Rede über die Tätigkeit des Vereins im verflossenen Vereins jahre hielt. Mehrere Herren toastirten auf die anwesenden Damen und Gäste, auch wurde das Fest noch verherrlicht durch die Anwesen heit eines unserer Prinzipale. Zum Schluss des Festessens wurde von sämtlichen Teilnehmern ein Tafellied gesungen. Nach Aufhebung der Tafel wurde der Ball mit einer Polonaise eröffnet; er endete erst am frühen Morgen. Äusser dem Stiftungsfeste wurden noch 2 Kränzchen abgehalten, welche beide in herrlichster Weise verliefen. Wir schliessen nun unseren Jahresbericht mit dem Wunsche, dass unser- junger Verein auch fernerhin keinen Anfechtungen unter liegen möge. Jedes Mitglied befleissige sich im gärtnerischen Interesse, den Verein auch im neuen Jahre zu fördern und stets des Sprüch- worts zu gedenken: „Einigkeit macht stark“. H. Amelung, Vorsitzender. E. Wagener, Schriftführer. Fragenbeantwortungen. Vertilgung der Brut von Blutläusen. Beantwortung der Frage 432: „Wie kann man vorsichtshalber die etwa vorhan dene Brut von Blutläusen an bezogenen zur Anpflanzung bestimmten Aepfelwildlingen sicher zerstören, ohne den Pflanzen, besonders den Wurzeln derselben zu schaden ?“ Dem sehr vorsichtigen Aufsteller obiger Präge will ich ein Mittel nennen, welches für das spätere Gedeihen seiner Bäume keinerlei Schaden bringen kann, dieselben jedoch von jeder Art Läuse befreien wird und einfach ist. Steckt man die Wildlinge, lose zusammen gelegt, in einen Eimer voll konzentrirte Tabakslauge ( J / 2 —1 kg Tabak auf 3 Eimer Wasser und dieses 3 Stunden stark einkochen lassen; mit 250 g grüner Scheuerseife ver stärkt) ganz hinein und lässt sie einige Stunden darin, worauf man sie rein abspült, so wird kein lebens fähiges Insekt sich daran halten können, die Pflanze selbst jedoch nichts davon spüren. Th. Lange, Kunstgärtner in Wolfskuhle bei Bremen. Winter-Dechantsbirn und Weisse Herbst-Butterbirn. Beantwortung der Frage 435. „Seit einigen Jahren werden mir die besseren Bir nen und unter diesen, (ganz gleich ob am Hochstamm oder am Spalier), Beurreblanc und Winter-Dechantsbirn, so schwarzrindig, knöcherig und rissig, dass sie gar nicht zu brauchen sind. Dabei bleibt es sich gleich, ob sich die Bäume am trockenen oder feuchten Stand ort befinden. Wodurch entsteht diese Krankheit und welches Mittel dürfte sich zur Abhülfe empfehlen?“ Bezüglich dieser Frage sei zuvörderst bemerkt, dass von vielen Fachleuten die vermehrte Anpflanzung der Winter-Dechantsbirn nicht mehr anempfohlen wird. An vielen Orten, sogar in den besten Obstlagen des Rheingaues, zeigt diese Sorte die oben erwähnten schlech ten Eigenschaften. Herr v. Lade, dessen Obstanlagen ich einige Zeit während des Sommers behandelte, urteilte ebenfalls sehr abfällig. Ich habe folgende Er fahrung gemacht. Eine schöne, ausgewachsene, starke Pyramide dieser Sorte auf Wildling stand in einem Obstpark und zwar an einem südlichen Abhange mit kiesigem Untergrund. Der Baum war kräftig und ge sund und zeigte die gute Eigenschaft dieser Sorte, den schön pyramidalen Bau, in hervorragender Weise. Der Fruchtansatz war reichlich, doch die Früchte wurden stets fleckig und rissig. Ich liess darauf im Herbst um den Stamm herum in einem Durchmesser von 1,50 m die Erde bis beinahe auf die Wurzeln entfernen und streute eine etwa 1 cm dicke Lage von aufgeschlosse nem Knochenmehl hinein, worauf die Erde wieder bei geschafft wurde. Der Erfolg war überraschend. Im nächsten Jahre lieferte der Baum eine grosse Menge prachtvoll ausgebildeter glatter Früchte, worunter sich keine einzige fehlerhafte befand! Ich empfehle in ähn lichen Fällen die Nachahmung und bitte gleicherzeit um gefällige Bekanntgabe des Resultates, auch rate ich, die Winter-Dechantsbirn nur als Pyramide oder Spalier anzupflanzen. Betreffs der Weissen Herbst B. B. sei bemerkt, dass diese Sorte allgemein als sehr empfindlich be trachtet wird, möglich auch, dass dieselbe wie St. Ger main durch hohes Alter im Abnehmen begriffen ist. Man findet selten glattrindige schöne Bäume. Ich ern tete von einem sehr warm und geschützt stehenden Spaliere reichliche und schöne Früchte, dennoch hatten dieselben ein eigentümlich fahles Aussehen, wie auch die Belaubung des Baumes auf Chlorophyllarmut schliessen liess. Die Qualität der Früchte war indessen ganz zufriedenstellend. G. Zeiler, Obergärtner der Baumschulen von A. Zimmermann in Aarau. Vermehrung des Prunus sinensis. Beantwortung der Frage 438: „Wie vermehrt man Prunus sinensis am leichtesten?“ Die Vermehrung des Prunus sinensis geschieht durch Sommerstecklinge, welche Ende Mai oder Anfang Juni auf einen dicht geschlossenen Kasten gesteckt werden. Der zur Vermehrung bestimmte Kasten wird mit Laub Gemüll undUnkraut jeder Art bis zu einer bestimmten Höhe angefüllt, regelmässig festgetreten und eine 8 bis