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Monatsschrift für den bürgerlichen Gartenbau, für Blumen-, Obst- und Gemüsekultur. Redigirt von Ludwig Möller, Geschäftsführer des deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. —48 Erfdjeint am 1., 10. und 20. eines jeden AKonats. 83- §‘ -<§8 gebonnementspreis jähirfic 728., fjafbjähjrfic 3 28. 50 Qf. 89- Nr. 14. asso Erfurt, 1. Mai 1883. g VII. Jahrgang. V erbandsangelegenheiten. Bericht über die vierte Wanderversammlung des deutschen Gärtner-Verbandes in Berlin am 16. April. Der Verlauf der vierten Wanderversammlung des deutschen Gärtner-Verbandes stellt sich als ein nach jeder Richtung hin befriedigender dar. Rege Beteiligung und sachliche, von dem lebhaftesten Interesse für die Ver handlungsgegenstände getragene Diskussion war die hervor tretende Signatur der Versammlung. Seitens des Komite’s für die Ausstellung waren die Vorarbeiten für die Versammlung in entgegenkommendster Weise gefördert und die für die Versammlung in Aussicht genommene Zeit von anderen Veranstaltungen frei ge halten worden. Für die uns dadurch zuteil gewordene liebenswürdige Unterstützung sprechen wir dem verehrten Ausstellungskomite unseren verbindlichsten Dank aus. Das Bureau des deutschen Gärtner-Verbandes. Die vierte Wanderversammlung des deutschen Gärtner- Verbandes wurde am Montag, den 16. April, nachmittags 5 Uhr im Saale des City - Hotel durch den Geschäftsführer des Verbandes, Herrn Möller-Erfurt, mit folgenden Worten eröffnet: „Meine Herren! Im Namen des Vorstandes des deutschen Gärtner-Verbandes eröffne ich hiermit die vierte Wander versammlung dieses Verbandes und heisse Sie, die Sie zumteil aus weiter Ferne hierher gekommen sind, um an unseren Beratungen teilzunehmen, herzlich willkommen. Ich gebe dem Wunsche Ausdruck, dass unsere heutigen Besprechungen mit zur Klärung der Ansichten über wich tige Fachfragen beitragen mögen und dass wir als Resultat unserer Verhandlungen die Auffindung geeigneter Mittel und Wege zu verzeichnen haben, welche zu benutzen sind, um unseren nationalen Gartenbau zur höchsten Blüte zu bringen und das Wohl aller derjenigen, welche auf seinem Gebiete tätig sind, zu fördern. Ich betone ausdrücklich, dass wir unsere Stärke nicht in der blossen Besprechung wichtiger Fachfragen suchen; wir betrachten diese Erörterungen immer nur als ein Mittel zum Zweck, eine Verständigung zu erzielen, wie wir vorzugehen haben, um unser Fach von Schäden und Missständen zu befreien, von denen es noch vielfach be lastet wird, und um für Besserungen die Wege zu bahnen. Wir sind gewohnt, die uns gemachten Vorschläge auf ihre praktische Ausführbarkeit zu. prüfen und mit unbeug samer Energie deren Verwirklichung zu versuchen. Für unpraktische Projektenmacher ei haben wir kein Verständ- niss und ich bitte Sie daher, dies bei den Diskussionen inbetracht ziehen zu wollen und nur mit solchen Vor schlägen an uns heran zu treten, die sich auch verwirk lichen lassen. Zunächst habe ich Ihnen die unerfreuliche Mitteilung zu machen, dass Herr Direktor Goethe, wie er durch Telegramm anzeigt, durch Krankheit am Erscheinen in unserer Mitte verhindert ist. Das Referat über den ersten Gegenstand der Tagesordnung wird also ausfallen, aber wir müssen versuchen, wenigstens die Diskussion über denselben einzuleiten. Wir werden eine Abänderung der Tagesordnung treffen, indem wir den zweiten Gegenstand zuerst vornehmen. Der Aufgabe, denjenigen unter den Anwesenden, welche mit den Bestrebungen und der Organisation des deutschen Gärtner-Verbandes nicht vertraut sind, eine Aufklärung zu geben, bin ich enthoben durch die an alle Erschienenen bewirkte Verteilung der „Kurzen Nachrichten über den deutschen Gärtner-Verband“, und ich hoffe,