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Bild 11: Umwandlung eines Waldstreifens in eine gute Wiese am Pörmitz-Teich. Hier wurden ebenfalls im ersten Jahre Lupinen angesät. Oft ist es sogar falsch, gut ausgerundete und flache Einschnitte hier zu bepflanzen, sofern diese als Hang wiesen genutzt werden können. Wichtig ist aber, daß alle hohen Dämme und auch die Ueberführungs- rampen im Acker- und Wiesengebiet zum Schutze der Böschungen stark beptlanzt werden (Bild 1 2), So konnten durch einfachste Mittel in wenigen Jahren die Wunden, die durch den Autobahnbau ent stehen mußten, geschlossen werden. Nicht lange mehr dauert es, bis durch reichliches Blühen und Fruchten und durch die Entstehung neuer Waldränder die Um gebung der Autobahn ein Stück schöne Natur sein wird. Das Pappel-Programm Um den immer noch steigenden Holz- bedarf für die Zell stoffgewinnung zu decken, hat der Reichsforstmeister Untersuchungen über ein Anbauprogramm für Pappeln durch- führen lassen, das die Möglichkeit eines Massenanbaues er wiesen hat. Dabei sollen neue Flächen erschlossen werden, die wir bei der An spruchslosigkeit der Pappel genügend be sitzen Für das Elb- ufer ist dieses Pro jekt durchgerechnet worden. Man kam zu dem Ergebnis, daß etwa 1 Million cbm Pappelholz bei voller Bepflanzung beider Elbufer nach erreichter Umtrieb fähigkeit zu gewin nen sind. Die Pappel besitzt den höchsten Gehalt an Alpha-Zellulose, nämlich 60 bis 65 Prozent gegenüber 35 Prozent der Buche und 40 bis 45 Prozent der Fichte. Ihr Um- trieb ist mit 40 Jah ren erheblich kürzer als für andere Bäume. Landschaftsanwalt Otto Rindt, Halle; In Zusammenarbeit mit Meyer-Jungclaussen. Bild 12: Ueberführungsrampe in der Ackerflur bei Triptis. Rampe mit Kieskern. Bepflanzung: Birken 1,50 m hoch. Hirschholunder, Salweiden, Wildrosen und Eichen nach dem Böschungsfuß zu. außerdem Ebereschen 1X1 gepflanzt. Bei Fichten beträgt er 75 Jahre. Pappeln bringen also einen zwei- bis dreimal so großen Ertrag an Alpha-Zellulose als Fichten. Für die Bereitstel lung einer genügend großen Zahl sorten echter Stecklinge ist die notwendige Vor sorge getroffen. Alle übrigen Durchfüh- rungsanweisungen wird der kommende Erlaß des Reichs- forstmeisters regeln. Dieses „Pappelpro- gramm" wird auf das Gesicht unserer Landschaft Einfluß haben, aber nicht den, den mancher Leser vermutet, da nämlich nicht die Pyramidenpappel zum Anbau kommt, sondern andere Pap pelarten. Bei großen An bauprojekten werden übri gens die Land schaftsgestal ter zu Bate ge zogen werden und dabei mit- wirken, daß vom Standpunkt der Landschafts gestaltung das Vorteilhafte ste geschieht.