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Für einen bunten Staudengarten gab es nur eine einzige Möglichkeit, nämlich die: beiderseits des am Berghang waagerecht vom Wald zum Haus führenden Weges auf die ganze Länge der begleitenden Futtermauer schmale Beete anzulegen. Auf das Beet am Fuß der Mauer kamen die hohen Stauden, auf jenes zwischen Weg und Abhang die halbhohen, beide mit niedrigen unterbaut. Um den aus dem freien Wald Kommenden in die gebundenen Formen des ohne Abgrenzung in dem Osthang liegenden Gartens zu führen, kam auf die Talseite des Hangweges auf die ganze Länge zwischen Wald und Staudenbeet eine halbhohe Rot buchenhecke, die in einem vorhandenen großen Fliederbusch vor dem Staudenbeet totläuft. So ergab sich eine geradezu ideale Führung und Steigerung von der offenen Verkehrs- und Straßen landschaft oben auf der Höhe durch den Wald auf den zunächst in Grün, dann in buntesten Stauden festgeformten Hangweg zum Tor des Wohnhofes in einer übermannshohen Sandsteinmauer und durch dieses in die gebundene Umgebung des Hauses, in der die Bauformen bestimmen und das pflanzliche Werkgut zwar äußerlich zurücktritt, dem kundigen Auge sich aber als Besonderes, seines Platzes durch aus Würdiges zu erkennen gibt. Ein Schwimmbecken technisch und künstlerisch ver nünftig unterzubringen, war nicht ganz einfach. Es konnte nur tiefer liegen als die Quelle, und da war überall schräger Berghang; die Talsohle aber war für ein Badebecken, das jeden Tag benützt werden soll, zu weit entfernt. Unterhalb des Hauses und des Wohnhofes war am Fuße der hohen Stützmauer ein schmaler, etwas ebenerer Küchengartenstreifen, der schließlich allein in Frage kam. Nach Westen war er abgeschlossen durch eine niedrige Sandsteinmauer, die in Fortsetzung der westlichen Hof mauer den Berg hang hinunterzieht. Links und rechts der Türöffnung zu dem Küchengarten stehen zwei große, wenn auch stark überalterte Quittenbäume. Einen schöneren Ein gang zu einem Badegarten konnte man nicht finden. Selbst wenn man das Schwimmbecken sehr schmal machte — es ergab sich schließlich zu 5,00X18,00 — und es möglichst nahe an die Stützmauer unter dem Wohnhaus drückte, kam es bei einer Tiefe von 1,50 m nur zur Hälfte in gewachsenen Boden. Die talseitige Hälfte mußte mit Hilfe ziemlich enggereihter Strebe pfeiler wesentlich tiefer gegründet werden. Dabei er geben sich immer ungleichmäßige Bodenpressungen, durch die angesichts der hohen Belastung mit etwa 2300 kg’m Wände und Boden des Beckens stark be ansprucht werden, besonders beim Wechseln des Was sers. Es hat sich aber in zehn Jahren nicht der kleinste Riß gezeigt. Der Raum um das Badebecken ist gepflastert mit dem selben grauen Sandstein, aus dem alles dort gebaut ist, und mit einer bis auf Sitzhöhe heraufgeführten Sand-