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Nachruf für Karl Frost Am 7. 1. d. J. starb im 75. Lebensjahr nach kurzer Krankheit Garten inspektor Karl Frost, Dendrologe der Baumschule L. Späth, Berlin-Baum schulenweg. Jedem ehemaligen „Späthianer“, und deren gibt es bekanntlich unter den Berufskameraden gar viele, wird der Name „Frost“ ein festumrissener Begriff sein. Ein Begriff für grundlegendes, gediegenes Fachwissen, verbunden mit einer geradezu rührenden Bescheidenheit. Geboren am 29. 9. 1867, trat Karl Frost 1888 als Baumschulgehilfe in die Firma Späth ein und arbeitete sich dort bald zum Obergärtner empor. Zusammen mit dem im Jahre 1927 verstorbenen Dendrologen .Jensen übernahm er die dendrologische Abteilung dieser Firma, die er nach dessen Ableben viele Jahre selbständig weiterführte. Fast 54 Jahre hat er in seltener Treue und Anhänglichkeit dem Hause Späth gedient und sich während dieser Zeit die Liebe und Hoch achtung aller erworben, die mit ihm in irgendeiner Form zu tun hatten. Man konnte Frost alles fragen, was nur irgend mit seinem Gebiet zu tun hatte, er gab Auskunft und konnte wertvolle Anregun gen und Hinweise erteilen; in der gesamten, Gehölzliteratur war er genau so beschlagen wie in der Obstsortenkunde. Wenn auf den verschiedenen Reisen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft bei Zweifelsfragen von Gehölzbestimmungen fast alle versagten, war Karl Frost der einzige, der Bescheid wußte und zum mindesten Hinweise geben konnte. Neben dem hochverehrten „alten Grafen Schwerin“ ist er als eine der interessantesten Erscheinungen von diesen Reisen gar nicht wegzudenken. Seine grundlegenden Be obachtungen über Gehölze und Gehölzsorten, die er im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit bei der Firma Späth hinterlegte, sind größten teils kaum in nennenswertem Maße an die Oeffentlichkeit gelangt. Der Firma Späth hat das Ableben dieses verdienstvollen und be scheidenen Mannes eine Lücke hinterlassen, die so leicht nicht wieder ausgefüllt werden kann. Karl Heydenreich. Nachrichten aus der Firma L. Späth Mertens, Adolf, staatl. dipl. Gartenbauinspektor, ist sm 1. Juli 25 Jahre im Dienst der Abteilung Gartengestaltung. Gensel , F. G., Gartengestalter, vollendet am 27. 12. sein 75. Lebens jahr. Er ist noch in voller geistiger und körperlicher Frische tätig. Haberer. Fritz, Obergärtner, seit dem 23. 3. 1926 pensioniert, vollendet am 4. April bei bester Rüstigkeit sein 80. Lebensjahr. Von den Jubilaren der Firma starben: F a ß b e n der, Karl, Garteninspektor, am 25. 2. 1941. Er war 50 Jahre in der Firma tätig, in den letzten 10 Jahren übte er als Pensionär nur eine gelegentliche Tätigkeit aus. Schile nsky, Otto.’ Ober gärtner, am 22. Februar 1942. Als Leiter der Koniferenanzuchten in Baumschulenweg diente er dem Unternehmen über 40 Jahre. Für Führer und Vaterland fiel im Dezember in Afrika der einzige Sohn des Generaldirektors. • Leutnant Helmut K c m p k e s. Ehre ihrem Andenken I Zeitschriftenschau Aufsatz: „Planung und Ostaufbau", von K. Meyer, 10 iS., 3 Abb. Zeitschrift: „Raumforschung und Raumordnung“, Heft 9/1941. Verlag: Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg. Aufsatz: „Zur Methodik der Stadtgestaltungspläne", von C. Cule- mann, 8 S., 8 Abb., Zeitschrift: „Raumforschung und Raum ordnung“, Heft 9/1941. Verlag: s. o. Aufsatz: „Gräberoffiziere", von Oberstleutnant a. D. Benary, 1 S. Zeitschrift: „Der Friedhof“, Heft 12/1941. Verlag: Alfred Metzner Verlag, Berlin SW. 61, Gitschiner Str. 109. Aufsatz: „Siedlungsform und Wirtschaftsentfernung“, von W. Wickop, 7 S„ 5 Abb. Zeitschrift: „Neues Bauerntum“, Heft 8/1941. Verlag: Deutsche Landbuchhandlung Sonrey & Go., Berlin SW 11. Aufsatz: „Zwei Beispiele .des Dorfumbaues im Osten“, von W. Vogel, 3 S., 4 Abb. Zeitschrift „Neues Bauerntum“, Heft 7/1941. Verlag: s. o. Aufsatz: „Von den öffentlichen Parken“, von Prof. Dr. A. Süßen guth, 1 S. Zeitschrift: „Naturschutz“, Heft 8/1941. Verlag: J. Neumann, Neudamm. Aufsatz: „Der Sanddorn, ein neuer Beerenstrauch“, von Prof. F. Moißl, 1 S. Zeitschrift: „Bebauet die Erde“, Heft 9/1941. Verlag: Siebeneicher Verlag, Berlin SW 11. Aufsatz: „Reise zu französischen Wasserstraßen“, von Prof. A. Seiifert, 11 S., 18 Abb. Zeitschrift: „Deutsche Wasserwirt- schäft“, Heft 9/1941. Verlag: Verlag der deutschen Technik G. m. b. H„ München. Aufsatz: „Die Wiedergeburt -landschaftsgebundenen Bauens“, von Prof. A. Seifert, 4 S., 2 Abb. Zeitschrift: „Die Straße“, Heft 17/18/1941. Verlag: Volk-und-Reich-Verlag, Berlin W 9. Aufsatz: „Die Mitarbeit der lebendigen Natur beim technischen Werk“, von H. Lorenz, 6 ,S„ 3 Abb. Zeitschrift: „Die Straße“, Heft 17/18/1941. Verlag: s. o. Aufsatz: „Der Wald im neuen deutschen Osten“, von E. Jaeger, 4 S. Zeitschrift: „Neues Bauerntum“, Heft 7/1941. Verlag: s. o. Aufsatz: „Mein Sohn wird Gartengestalter“, von H. Schiller, 2 S. Zeitschrift: „Gartenbau im Reich“, Heft 2/1942. Verlag: Gärtnerische Verlagsgesellschaft, Berlin SW 68. Aufsatz: „Gedanken über die zukünftige Entwicklung des deut schen Kleingartenwesens", von Dr. H. Steinhaus, 9 S. Zeitschrift: „Das deutsche Kleingartenwesen", Heft 6/1941. Verlag: Reichs bund deutscher Kleingärtner e. V., Berlin NW 7. Aufsatz: „Die Einfriedigung auf der nordfriesischen Insel Sylt“, von W. Mörschel, 5 S., 6 Abb., 4 Skizzen. Zeitschrift: „Der Bau meister“, Heft 1/1942. Verlag: Georg D. W. Callwey, München Aufsatz: „Waldrand, Stadtrand, Straßenrand“, von O. Feucht, 8 S„ 15 Abb. Zeitschrift: „Schwaben“, Heft 8/1941. Verlag: W. Kohlhammer, Stuttgart. ¥ BAUBUDENROMANTIK? „Zeige mir deine Baubude, und ich will dir sagen, rwer du bist.“ So möchte man zu manchem Unternehmer sagen, der sich über die Unterkunftsfrage auf den Baustellen bisher wenig Gedanken gemacht hat. Die Unterbringung der Gefiolgschaftsmitglieder wurde früher oft als ein notwendiges Uebel angesehen. Am liebsten verzichtete man ganz auf eine Baubude und benutzte irgendeinen der freien Neubaukeller als Aufenthalts- und Werk zeugraum. Hier regnete es zwar nicht durch, aber dafür stock ten die nassen Kleider und Schuhe und die Geräte wurden niemals richtig trocken. Meistens war ein solcher Keller immer noch besser als eine der bekannten, im „Wildweststil“ zusammengebastelten „Bau buden“. Dem Aeußeren solcher Buden entsprach der denkbar unpraktische und ungemütliche innere Ausbau. Primitiv war Trumpf. Man hauste auf einer solchen Baustelle wie in einem Negerdorf. Diese Art „Baubudenromantik“ hat heute aufgehört. Der deutsche Arbeiter hat Anspruch -auf eine saubere, gesunde und freundliche Unterkunft. Im Rahmen der neuen großen Aufgaben, die unserem Berufe gestellt werden, erhält die „Ein richtung“ der Baustelle besondere Bedeutung. Jeder Auftraggeber, insbesondere die Behörden, sollten von sich aus veranlassen, daß die erste Position des Leistungsverzeich- nisses „Einrichtung der Baustelle“ heißt. Damit ist dem Unternehmer die Möglichkeit gegeben, -für diese wich tigste Voraussetzung e linier guten Arbeits leistung einen besonderen Betrag auszuwerfen, und die bis her geübte. Praxis, die Kosten für die Baustelleneinrichtung unkontrollierbar in die anderen Leistungen einzukalkulieren, aufzugeben. Eine d a n k b a r e Aufgabe sehe i c h darin, eine f ü r alle Z w e c k e brauchbare und praktische Baubaracke, die sogenan n t e „w achsende B a r a c k e“ z u konstr u i e r e n. Die genormten (Maße einer solchen Bautype würden die Verwendungsmöglichkeit steigern und endlich die vielen, häßlichen und unpraktischen Bautypen verschwinden lassen. Mehr Aufmerksamkeit muß auch der „fahrbaren“ Baubude ge widmet werden, die bei bestimmten Baustellen viel Laufzeit er sparen hilft. Ferner ist die Verwendungsmöglichkeit der äußerst praktischen Werkzeugkiste noch lange nicht erschöpft. Es wäre eine verdienstvolle Aufgabe der zu ständigen Stellen, diesen ganzen Fragen komplex vielleicht in Form eines „Wett- b e w e r b e s“, z u k 1 ä r e n. Der Beruf wird es außerordentlich begrüßen, wenn auch hierin schon eine Vorarbeit geleistet würde, die seine Einsatzbereitschaft nach dem Kriege nur er höhen könnte. Hans Paul Henke.