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sprechende Vorkultur in Mistbeeten, Anzucht töpfen oder an besonders geschützten Stellen in ihrer Rückwirkung auf die Erntezeit ans zuheben. Das Umpflanzen ist jedoch zumeist mit Nachteilen verbunden. Abreihen der feinen Faserwurzeln und Zerstörung des Wurzel ballens verursachen Wachstumshemmungen, wo durch die Pflanze in ihrer Entwicklung in Verzug kommt. Schutz hiergegen bieten Au- zuchttüpse, die mit der Pflanze ins Freiland ausgesetzt werden, da sie erstens das uner wünschte Austopfen erübrigen, sodann auch den Wurzelballen erhalten. In dieser Hin sicht leisten dis sogenannten „Pflanzen- ammc n" als Anzuchttöps« vortreffliche Dienste. Sie werden aus Moorhumus unter Zusatz von Kuhduug angcfcrtigt. Eine Beigabe von Kalk dient zur Abstufung der .Humussäure, so dah das ganze Gemisch eine neutrale Reak tion ausweist. Welche besondere Bedeutung diese „Pflan- zenammeu" unter anderen Anzuchtlöpscu be sitzen, mögen folgende Ausführungen dar- stcllen: Der angemessene Preis der „Pflanzcnamme" kann selbst von weniger kapitalkräftigen Be trieben bestritten werden, zumal die An- schasfungskostcn nicht ein einmaliger Aus- wand für mehrere slsahrc sind, sondern sich jährlich verteilen. Zudem wird der Beschaf- fuugsaufwaud durch höhere Erträge ausge glichen. Die Transportkosten erhöhen den Anschaffungspreis kaum, da der Änzuchttops von geringem Gewicht ist (1000 Töpfe Größe 1 wiegen etiva 10 ÜA, 1000 Töpfe Größe 2 --- 20 kA, 1000 Töpfe Größe 3 10 k§). Der Prozentsatz an Bruch ist sehr gering. Die Handhabung beim Eintopfen erfordert keine besonderen Neuerungen. Die „Pflauzeu- amme" wird kurz vor der Füllung mit Boden stark angefeuchtet, bis sich die Topfwandungen genügend mit Wasser gesättigt haben. Dies trägt gleichzeitig zur Sicherung der Wasser versorgung sür den keimenden Samen und die Heranwachsende Pflanze bei. Die Transportsähigkeit der „Pflanzenamme" wird durch das geringe Gewicht der Torf- Wandungen erhöht. Es läßt sich leichter eine größere Menge Torftöpfe als Ton- oder Erd töpfe auf einer Trage transportieren. An Arbeitsaufwand wird gespart. Der Nährstoffgehalt der „Pflanzenamme" leistet infolge Zusammensetzung der Topf wandungen aus Moorhumus, Kuhdung und Kalk im wahren Sinne des Wortes der Jung pflanze Ammendicnste. Eine kräftige und schnelle Entwicklung der Setzpflanze wird be günstigt, so daß schon in wenigen Wochen die „Pflmpzcnanune" vollständig durchwurzelt ist und einen säst unzerstörbaren Wurzelballen bildet. Das unangenehme Aus- bzw. Ilmtopfen lvird vermieden, da der Topf mit der Pflanze ausgesetzt wird. Infolgedessen tritt keine Wachstumsstockung durch Verpflanzen ein. So dann wird auch der Arbeitsaufwand sür das Umtopsen erspart. Humusanreicherung des Bodens beim Aus sehen der „Pflanzenamme" ins Freiland be wirkt günstige Bodenstruktur zur Förderung der Weiterentwicklung der ausgesetzten Pflanze. Don weiteren Einzelheiten abgesehen, lassen schon diese Vorzüge die Sonderstellung der „Pflanzenamme" unter anderen Anzuchttöpsen zur Genüge erkennen. Hinzu gesellt sich noch die weitgehende Verwendbarkeit »im Gemüse bau und zünftigen Frühkartosfelbau zur Vvr- kultur der Setzpflanzcn, dabei Sicherung früh zeitiger Ernten im Pflanzenbau zur Vermei dung des „Ueberständigwerdens", in Baum schulen, Pflanzenzucht- und -handel zur Ver mehrung bzw. Erhöhung der Transportfähig keit infolge Bildung starker Wurzelballen. Nach dem Gesagten wird also die „Pflanzcn amme" allen Anforderungen gerecht, die an Anzuchttöpfe zu stellen sind. Sie schließt dabei infolge geringen BeschasfungsaufwandeS Arbeitsersparnis, Vermeidung von Wachstums stockungen, Bildung kräftiger Pflanzen mit starken Wurzelballen und frühzeitiger Ernte Vorteile in sich, die ihren Wert als Anzucht- topf deutlich hervortreten lassen. Infolge dessen dürfte wohl die „Pflanzenamme" be sonders dort Verwendung finden, wo im Er- werbsgartenbau Wert auf Gewinnung früb- zeitiger Ernte gelegt wird. Es sind also durch Verwendung der „Pflanzenamme" Mittel an Hand gegeben, um im Wirtschaftskampf mit dem Ausland« durch Selbsterzeugung von Frühgemüse gute Erfolge zu erziele«. des Reichsverbandes des deutschen Gartenvaues e. v. Telegramme: Neichsgartenbau, Berlin Topfpflanzen- und SchnittblumenmSrtte. Fernsprecher: Berlin, Hansa 3428-2: Berlin Breslau Erfurt ! Stuttgart Landsberg a d. «. Halle Wien Leipzig 1 Nürnberg Kassel Magdeburg Dortmund Hamburg Nordhausen S chnittblumen Rosen I je 100 St. , II je 100 Er. , holländische . . je 100 St . italienische ... je 100 St. Edelnelken t je 100 St. , II .... je 100 St. , Italienische. je 100 St. Chrysanthemum l . . je 100 St. „ II . . je 100 St , kleinbl. e 100 St. Flieder 100 St. Myoiotis 100 St Veilchen e 100 St. Cyclamen e 100 St. Maiblumen 100 St. Mynenipitzen . . . . e 100 St Adiantum je 100 St. Asparagus Spreng. . . je 50 8 , plum. ... je 50 Z Topfpflanzen Chrysanthemum einstiel. . e St. „ kleinbl.. . e St. Sparmannien St. Aucuba e St. Tradescantien St. Efeupflanzen St. Adiantum e St. Asparagus Spreng. ... je St. , plum. .... e St. Cyclamen e St. Primula ob« ie St. „ chin. ...... e St. Pteris e St. Myrten eSt. Erica grac. .......eSt- Aiptdtstra e St. Calla e St. Begonien (Lorraine) ... e St. (Rex) e St. Epiphyllum e St. Araucarien e St. Chamaerops St. Cocospalmen e St Cyperus ........ e St. Dracaenen e St. Ficus elastica St. „ repens e St. 24—40 6-16 20—24 8—16 80-120 32-48 2-6 12-14 2 ^2 0,20—0,30 0,50-1 1 0,75 1,50 2 0,50 1,25 1,25 1,25 0,50-3 0,70 0,60-2 30-50 17.50-25 40—50 15-40 30-40 15-25 100 80-70 8 100-150 5 1,50 5-8 8-16 1—1,50 4 0,60 0,75 1-1,50 1—1,50 1—3,50 1-3,50 0,60-0,75 1 1-2,50 1,50—2,50 1,50-2,50 0.60-3,50 0,60-0,75 0,40 1—1,50 1,75-3,50 0,60—1,50 2,50—5 0,75—3,50 1-2 1,50-6 2,50—8 5-15 0,75—8 1,50 1,50—4,50 1,75 1,50 20 12—15 1,50 2-3 1-1,50 1-1,50 88 28 100 80 2-4 5 0,50 5 3 5 0,50 1 1,80-2 0,80-1,20 0,80-2,50 0,50 0.80-8,50 0,80—1,20 1-1,20 0,60-3 0,50-0.60 0,40 1,20 1,50-3 2,50-4,50 1-8 0,80-3 1,20-S 2-5 0,80-5 1,50-2,50 1,50-2 s 0,80 75 30—50 8 0,50 5 1—1,50 4-5 0,75 1 1 0,75-1 0,40 1-2 1-1,50 1—2 0,75 - 2 0,60 0,40 1,25-2 1,50-5 75 60 6 5 6-12 1,25-2 0,60 1,20 0,90 1 1,50 0,75-3,50 0.60 0,75 v. 0,75 an v. 1,25 an v. 1,50 an o. 0,60 an v. 0,50 an v. 0.40 an 0,75 v. 1 an v. 0.75 an v. 1,50 an v. 0.60 an v. 1 an v. 3 an v, 0,75 an v. 1.25 an v. 0,75 au 36-47 18-29 60-70 Bd. i.so-lH0 80 80 60-93 5-10 20 0,60-1,20 0,80-3 0 25-0,30 0,40—8 0,75—1,80 0,75-1,80 0,60 0,35—0,90 0,30-0,50 0,50-0,75 1,80—6 2,95-5,95 1,80—2,40 0,50-3 v. 2,35 an 1,20-3,60 10-70 10-14 60 20-30 3 3 3—5 8—12 0,60 5 0,30 0,75 1 1,25 0,40 1,50-2,50 1-2 1,25—1.50 0,60—3 0,50-0.80 0,35 0,60 -1 0,75-2 0,40—1 2 0,40-2,50 2-5,50 2—4 1,50-3 1,25 1-1,50 1,50 45 20 38 22 14 50—60 15-25 10 60 0,60 4-1-5 20 0,80 4 0,75 1 0,80 1-3 0,60-2 0,50 0,60-2 0.60-1,50 1-2,50 0.80-3 0,60-1 0.40 0,40-1 0,80-4 v. 2 an 0,75-8 0,50 -1,50 v. 1,80 an 1-3 45-50 40 38 28 12-15 40 Iw Stiele 20 italienische t 6 1 5 0,50 1.75 2 0,50 1,25 1-3 0,50-0,75 0,50 1,25-2,50 4 1-1,50 35 25 12-15 50-60 25—35 Bd. 0.50-0,75 5-6 10-15 1,25-2 2—6 0,50 1,50 0,75-1 0,50-0,75 0,75-2 0,60 1-2 0,75—1,50 1-1,50 0,40-3 0,50-1 0.35 0,75 0,40-1 2-6 0,75-3 1—1,50 1-3 1-10 1-3 1—2 40 30 12 - 100 70 60-80 5 1,50 5 0,50 1 1,25 50 0,50-1,50 0,50-1 0,80-2,50 0,40-0,70 0,50-1,5) 1,20-2.50 0,80-2 2,50 0,80-2,50 1,50-5 v. 0,75 an 1—1,50 20—50 15—50 ! 35-45 25-30 ' 8-20 60—80 s 20—50 ! Bit. 0,R-2 4—8 5-8 4-12 1,50 5—10 0,75-1 2-3 1-1,50 1-2,50 2 1-3 0,60-0,80 1—2 1—3 0,50-5 0,60-1,20 0.60 0,50-1,50 1—3 0,70-3 1-10 0,60-6 1-5 1-6 2-18 1,50—6 > — 50 30 30 20-15 24 60-80 50 10-12 0,60—0,75 5 10-12 0,75 5 0,80 1 1 0.75—1,50 1 0,75 -3 0,50 1,20 -1,75 0,75-3 0,75—1.50 1—2 0,50-3 0,50-1.50 0,40—0,50 0,75 1—2 1,50-2 2 0.75—1.50 0.60-1 1—5 1,50-5 1,50—4 2-6 2,50-5 1,50—3 2-8 1,50 Mitteilungen über die Markttage. Vereinigung Deutscher Nclkcnzüchter. Ab 7. Dezember 1927 treten bis auf weiteres folgend« Preise in Kraft: Für Auslese Min destpreis 60 M. per 100 Stück. Für extra la Qualität SO M„ für la Qualität 40 M., für II. Qualität 30 M., sür III. Qualität 18 M. per 100 Stück. Schnittblumen- und TopfpflanzenmSrkte. Hamburg: Geschäft langsamer. Zufuhr in Topfpflanzen infolge der Eröffnungsfeier der Blumenhalle außergewöhnlich reichlich. Landsberg a. d. W.: Infolge des un günstigen Wetters ist das Angebot in Topf- pfanzen mäßig. Großblumige Chrysanthemen I. Wahl sind zur Zeit knapp und sehr gefragt. Die Kleinhandelspreise sind etwa 25«/o höher. Kassel: Geschäftsgang befriedigend. Erfurt: Am heutigen Wochenmarkt war fast kein Angebot, mit Ausnahme von klein blumigen Chrysanthemen, Tanncnzweigen und Weidenkätzchen. Wetter: Nebel und kalt (2°). Nürnberg: Die Topfpflanzen wurden nur von Blumengeschäften und Händlern ab genommen. Der Verkauf an Private war nicht nennenswert und erstreike sich nur auf Schnitt blumen. Witterung trübe, 3° Külte. Die Klein handelspreise liegen etwa 40 bis 60°/o höher. Nordhausen: Di« Anfuhr in Schnitt blumen und Topfpflanzen fehlte. Weiden kätzchen wurden in großen Mengen angeboten. Halle: Anfuhr infolge der Kälte nicht stark, Absatz mäßig. Stuttgart: Schstittblumen sind genü gend angeboten, Absatz ,befriedigend. In Topf pflanzen reichliches Angebot. Absatz gering. Obst- «ud Gemüsemärkte. Berlin: Nach wie vor noch immer schleppender Absatz in Aepfeln. An Birnen sorten wird vornehmlich die Pastorenbirne an- geliefert, die aber schwer zu verkaufen ist. Absatz in Gemüse etwas flotter. Frankfurt a. d. O.: Markt mäßig be schickt, Geschäft schlecht, Wetter kalt. Stuttgart: Obst reichliche Zufuhr, Ver kauf mäßig. Gcmüseanlieferung genügt der Nachfrage. Absatz von Qualitätsware be friedigend. Die Kleinhandelspreise sind 20 bis 30°/o höher. Erfurt: Wenig Angebot und langsames Geschäft. Die Detailpreise liegen etwa 30 bis 50»/» höher. Karlsruhe: Die reichliche Zufuhr hält an. Der Markt ist sehr ruhig. Ausländischer Blumenkohl und Kopfsalat genügend vorhanden. Kassel: Marktlage sehr ruhig. Dresden: Der Markt war sehr reichlich beschickt. Der Geschäftsgang langsam. Es ver blieben Ucbcrstände. Halle: Anfuhr genügend, Absatz verhält nismäßig gut. Frankfurt a. M.: Marktgeschäft unver ändert müßig. Obstverkauf fchleppcnd, viel Uederstand. Gemüjeangebot nicht besonders stark. WMMNMlUs «jan klls sudsrou Sorten In jscksr kseisdullF übsr- ttvl MIM ll UttvölV, trskksncks krsilunck- unck Trsibsaiat, esür nud??- stundsklliuK 8«F«n Kilbs unck Meltau, ausxsrsiaknst mit dem Wsrt- rsugnis ÄSL riss UsMLrlrsn Esrtsn- dsisss s. V. 1SL7, xelan^t erstmalig eum Verdank. Okkerlsrs: VriizinskLsrnsn, nup soksngZ Äsi» Vsrrsi rskrkt, rum I'rsiss von: 1 LorUon (oa. 1 Erumm) 1 KN, 10 Erumm — 7 kick. Versand erfolgt per dlaodnadms oder gegen Voreinsendung des Betrages. Ssr-Lndsudstried Lokulstr. 24 Sodulstr. 24 Nordhausen: Besonder« Gemüse- und Obstarten wurden dem Markt nicht zugeführt. Kleinhandelspreise: Blumenkohl 0,30 bis 0,75 M.; Weißkohl 0,12 bis 0,15 M.; Rotkohl 0,20 bis 0,25 M.; Wirsingkohl 0,20 M.; Möhren 0,10 bis 0,12 M.; Sellerie 0,15 bis 0,25 M.: Porree 0,05 M.; Schwarzwurzeln 0,40 bis 0,60 M.s Aepfel 0,15 bis 0,25 M.; Birnen 0,15 bis 0,30 M.; Weintrauben 0,60 bis 0,80 M.; Apfelsinen 0,10 M.; Zitronen 3 Stück 0,10 M.; Walnüsse 0,70 M. Hamburg: Zufuhren an Obst reichlich, Gartengemüse ausreichend, Feldgemüse aus reichend, Markt ruhig. Schluß des redaktionellen Teiles. Ne Pflanzenamme. Von A. W. Ulrich in Bonn. Es ist eine erfreulich« Tatsache, daß der deutsche Ernurbsgartenbau immer mehr da nach strebt, die Abhängigkeit und Konkur renz vom Auslande durch Herabminderung der Frühgemüsceinfuhr einzuschränken, indem er versucht, aus dem eigenen Betrieb mög lichst früh eigene Erzeugnisse auf den Markt zu bringen. Läßt sich denn in Deutschland lohnender Frühgcmüscbau betreiben? Wir können es gewiß so gut wie der Holländer. Voraussetzung jedoch ist, daß wir alle Mittel und Wege einschiageu, die zur Sicherung frühe ster Ermen dienen. Dabei kommt es nicht immer darauf an, Vollreife Ware zu er zielen. Es sei hierbei u. a. auf den zünf tigen Frühkartofselbau verwiesen. In dieser Hinsicht können rechtzeitige Bestellung, hin reichende, leicht aufuehmbare Düngung, sämt liche Kuliurmaßuahmcn, die das Wachstum bc'o ieuuig.'n, Sortenwahl und eventuelle Ernte vor de: vollen Reife, wenn der Minder et rag durch höhere Preise entsprechend aus geglichen lvird, zu guten Ersolgen führen. Frühzeitige Bestellung wird aber häufig urch unausbleibliche Spätfröste beeinträchtigt und die Kulturpflanze in ihrer Entwickluna gestört. Dementsprechend liegt unser Heil nicht armer in frühem Pflanzen: cs kommt vielmehr an, das spätere Au. s 'gen durch cut