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für -ie Ortsbehörde und den Gemeinderat m Bretnig. irz,nachS Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend Redaktion, Druck und Verlag von N. Schurig, Bretnig. Inserate, die 4gespaltenc Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen ans den Allge meinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F. A. EchcneNr. 61 hie und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Auftrögen und Wiederholunge Rabatt nach Uebereinkunft. nke. ladet s z mit De. Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonn. -rentspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^,11 Uhr einzusenden Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. 1g. st entzog» D. V. Beeg^ zeige, da! berühmter Nr. 20. Sonnabend, den 7. März 1896. ' 6. Jahrgang. n, kg« r besten b< wrf. Bekanntmachung. Laut Protokoll vom 25. und 27. April 1890 sind folgende Bestimmungen vom sämt lichen Schulvorstande mit Genehmigung der königl. Amtshauptmannschaft und Bezirks-Schul- Jnspektion genehmigt worden: 1. a) Das Schulgeld wird jährlich auf 50 Wochen gerechnet. b) Das Schuljahr beginnt mit dem 1. April und endet mit dem 31. März. 2. Eltern 6. Einkommensteuerklasse und aufwärts zahlen für jedes Kind jährlich 7 Mk. 50 Pf. (Nach der jetzigen Einschätzung berechnet.) 3. Eltern 2. bis 5. Steuerklasse zahlen für jedes Kind jährlich 5 Mk. 4. Eltern 1. Steuerklasse und abwärts zahlen jährlich für das 1. Schulkind 5 Mk., 2. „ 5 Mk., 3. „ 2 Mk. 50 Pf. Die anderweitigen Kinder einer und derselben Familie sind dagegen schulgeldfrei. 5. Notorisch Arme sind von Bezahlung eines Schulgeldes befreit 6. Bei verwaisten Kindern richtet sich die Einstellung des Schulgeldes je nach deren Ver- mögensverhältnifsen. Für diese, wie für anderweitige Bedürftige bleiben eine gewisse Anzahl Freistellen dem Schulvorstande zur Verteilung überlasten. B r e t n i g, den 1. März 1896. Der Schulvorstand. Arth. Gebler, Bors. v. O. arkt I 8 21 2 1 v 2 Kilo und ,ster rigst. Kilo Kilo Bischofswerda hat die vom Stadtrat bean- tragte Einführung einer Biersteuer abgelehnt. Weiter hat dasselbe beschlossen, den Stadtrat H zu ersuchen, die Stadt für die ihr zukommende A Hastpflichi bei etwaigen Unfällen zu versichern, > wie dies von verschiedenen andereu Städten > bereits geschehen. — Das .,Dresd. Journal" schreckt: Es ist in der Tagespresse wiederholt behauptet rkt war^' morden, daß Se. Majestät der König Veran- lassung genommen habe, über den die Aender- d ung des sächsischen Wahlgesetzes betreffenden, 'ster Sock' der Ständeversammlung gegenwärtig vorlie- einschliek genden Gesetzentwurf ein Gutachten des Herrn ir leicht^ Geheimen Hosrats Prof. Dr. Binding in nmer dck Leipzig zu erfordern und daß dieses Gut- h 60—ü- a . ten in abfälligem Sinne abgegeben morden derselbe' sei. Wir sind in der Lage, diese Behaup- r lebens ^ng als eine ourchaus unzutreffende, jeder U.euzuw tatsächlichen Begründung entbehrende zu be- Zeichnen. vr> ri — Sächsischer Landtag. Am Dienstag Oertlichcs und Sächsisches. Bretnig, den 7. März 1896. Bretnig. Unter starker Beteiligung und zwar in Anwesenheit von 90 Vorturnern aus 23 Vereinen wurde am 1. März d. I. in Nieder-Neukirch Vorturner Versammlung i es Meißner Hochland - Turngaues abgehalten. Nachdem durch Frei- und Stabübungen im Saale zur „Deutschen Elche" der praktische seine Erledigung gefunden, begann un- ' mittelbar daraus die Sitzung, in welch-r so wohl das stattgehabte Turnen kritisiert, als auch die einzelnen Punkte der ausgestellten Tagesordnung eingehend durchberaten wurden. Das Ergebnis der Verhanolungen war u. a. hold. die einstimmige Wiederwahl des seitherigen Gauturnwarts Herrn August Kannegießer- , Bretnig als solcher, auch das Amt eines stellvertretenden Gauturnwarts verblieb wie der einstimmig in den Händen des bisherigen, auksch. Herrn Bauriegel-Stolpen. Ferner erstatteten -——die Bezirksturnwarte Bericht über die turner ische Thätigkeit in ihren Bezirken. Während o« i'" .Bezirke die Wahl der Bezirksturnwarte noch nicht vorgcnommen, haben in den solgen- ^bt^ den Bezirken nachgenannte Herren diese Aem- enschwE inne; Hartnick-Neustadt, Winkler-Lang- burkersdorf (2. Bez.), Richter-Ringenhain, d brn, w Knobloch-Steinigtwolmsdorf (3. Bez.) und , Bauriegel-Stolpen, Petzold-Bretnig (4. Bez.), zausbes. Auch entsprach die Versammlung dem Wunsche des Turnvereins zu Demitz, einen Antrag dem Gautage zu unterbreiten, wonach zur valde. Fahnenweihe dieses Vereins eine Gauturn- r 8^2 E fahrt dahin veranstaltet werden soll. Nach- MesdieM dem noch Schandau als Ort für die nächste BretNO. Vorturnerversammlung bestimmt und weiter eine vorgenommene Sammlung für verun- ,z glückte Turner im 14. Turntreis die Höhe' von 9 Mk. 10 Pf. lieferte, hatte die Sitzung ihr Ende erreicht. Preil — Das Stadtverordneten-Kollegium in hielt nur die zweite Kammer Sitzung ab, an welcher Ihre Excellenzen die Herren Staats minister v. Metzsch und v. Watzdorf sowie die Herren Geh. Rat Dr. Diller und Geh. Finanz rat Dr. Barchewitz teilnahmen. Die Kammer gab zu dem geplanten Neubau eines Stände hauses ihre Zustimmung, erklärte sich mit den Vereinbarungen, die zwischen Dem Ministerium des königl. Haufes und dem Finanzministerium über die Erwerbung des Brühl'schen Palais und über die Abfindung an sie königl. Zivil liste getroffen worben sind, einverstanden uno bewilligte dann, abweichend von der Vorlage, zur Erfüllung dieser Vereinbarungen und als erste Baurats 3 Millionen Mark. Zugleich beschloß die Kammer, eine aus sechs Mitglie dern bestehende Ständehausbau-Deputatiou, deren Mandat erst mit Beginn des nächsten Landtags erlöschen soll, einzusetzen. In der Debatte ivies zunächst der Vorsitzende der Finanzdeputation ^L, Abgeordneter Uhlemann- Görlitz, den Vorwurf zurück, als habe die Deputation die Beratung über den vorliegen den Gegenstand verzögert, und begründete dann seine Zustimmung an dem Deputations- Antrag. Das letztere that auch der Abge ordnete Horst. Die Abgeordneten Kästner und Uhlmann-Stollberg erkannten die Genialität bei der Entwerfung des Ständehaus-Projekts an und wünschten nur ganz geringe Abänder ungen. Abg. Crüwell Ilimmte, wie schon in der Vorberatung, dem Projekte zu. — Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm Abgeord neter L-chmole Veranlassung, gegenüber Aus führungen in der ersten Kammer, nochmals auf die Verhältnisse bei der wendischen Kir chengemeinde Pohla zurückzuk immen und die Anstellung eines nur deutschsprechenden Geist lichen als unbefriedigend zu bezeichnen. — Vor überfüllten Tribünen und voll- zab i ; bes tzten Bänken der Herren Lbgeord- ue eu begann am 5.^0. M. vorm. in Dresden die Schlußberatung über die Berichte der Mehrheit und Minderheit der Gesetzgebungs- Deputation der Zweiten Kammer über die Wahlrechts-Vorlage. Sämtliche Staatsmini- ster erschienen am Regierungstische, ebenso eine große Anzahl Negierungs-Kommissare. Nach dem Bericht der Deputation soll das Gesetz erlassen werden, weil die einschlägigen Gesetzesbestimmungen zum Teil veraltet sind und zum Teil nicht mehr mit der neueren Gesetzgebung im Einklänge stehen. In dem Minoritäts-Gutachten hob Abg. Preibisch her vor, daß eine Notwendigkeit, das bestehende Gesetz zu ändern, nicht vorliege und er lieber das Pluralsyftem eingeführt wissen wolle, als das Dreiklassensystem. Der andere Gegner der Vorlage trat dafür ein, daß an Stelle der relativen Stimmenmehrheit die absolute sein sollte. — Das Schöffengericht m Pirna hat einen entlassenen Fortbildungsschüler, der einige Fortbildungsschüler, als sie ihren Lehrer grüßten, beleidigte,zu SWochenGefängnis, einen anderen Fortbildungsschüler, der es unterließ, den Lehrer zu grüßen, zu 20 Mk. eventuell vier Tagen Freiheitsstrafe verurteilt. — Durch eigenes Verschulden kam im St. Egidien der 17jährige Sohn des Bäcker meisters Thost ums Leben. Er wollte einen an einem Bergabhange stehenden Baum fällen und hatte den Stamm auch unten so ziemlich durchbauen, als ihm einfiel, daß er im Geäste noch keine Leine befestigt hatte, durch welche man den Baum am schnellen Absturz hindern könnte. Um das Versäumte nachzuholen, er kletterte er noch den Baum, der jedoch diese Last nicht mehr tragen konnte und deshalb umstürzte. Hierbei kam der unvorsichtige junge Mann so unglücklich unter den Baum zu liegen, daß er schwere Verletzungen der Brust und des Hinterkopfes davontrug, wel chen der Bedauernswerte nach 3 Tagen erlag. — In einem Prozeß, den jetzt die Stadt Breslau gegen den Postfiskus angestrengt hatte, erkannte am Sonnabend die 3. Zivil kammer des Breslauer Landgerichts nach dein Klageantrage des Magistrats, daß der Post fiskus nicht berechtigt sei, ohne Genehmig ung der Stadt über öffentliche Straßen und Plätze Drähte zu ziehen. — In Hainewalde bei Zittau fand vor einigen Tagen die 73jährige Frau Draht einen entsetzlichen Tod. Die mit Krämpfen behaftete Frau riß eine brennende Lampe vom Tisch, welche explodierte und ihren brennen den Inhalt über die Greisin ergoß. Sie stand alsbald in Hellen Flammen, und als Nachbarn zu ihrer Hilfe herbeieilten, war sie bereits! eine Leiche. — In der Zittauer Gegend wurde am verstossenen Sonnabend, gleichsam als Ent schädigung für die am Freitag unsichtbar ge bliebene Mondfinsternis, ein äußerst prächtiger! Mondregenbogen beobachtet. Das sehr sel-! tene, überraschend schöne Naturschauspiel er-' regte natürlich allgemeines Interesse. — Der Sparverein für Konfirmanden zu Chemnitz zahlte kürzlich an 1015 Konfir manden 76,119 Mk. Spargeloer aus, also an jedes Kind durchschnittlich 75 Mk. — Ein selten freudiges Familien-Ereig- nis wurde der Familie Ziegs in Langen- striegis bei Oederan durch die Geburt des achten hintereinander folgenden Knaben, welche sämtlich kräftig und wohlgebildet sind, zu teil. Schon nach der Geburt des siebenten Knaben wurden die Eltern durch ein Geschenk Sr. Maj. des Königs hocherfreut. — Am Sonnabend nachmittags ^2 Uhr ist im oberen Vogtlande wieder ein Erdstoß von nicht unbedeutender Stärke wahrgenommen worden. Der Stoß erfolgte wieder in der Richtung Südost-Nordwest. Die am Tage voch r erfolgten Erdstöße, deren Zahl viel fach auf sieben angegeben wird, hatten ein KUrren der Fenster und die Bewegung leich ter Gegenstände an den Wänden zur Folge. Viele hatten das Gefühl, als bewege sich der Boden direkt unter den Füßen. Vor und nach den 2—3 Sekunden andauernden Erstößen wurde ein dumpf rollender Donner gehört. — Infolge Differenzen, die gelegentlich der Revision des Gemeinde-Rechnungswesens in Hauptmannsgrün seitens eines von der zustänvck en tönigl. Amtshauptmannschaft be vollmächtigten Beamten vorgcfunden worden sind, ist die Gemeindeverwaltung aus den Händen des seitherigen VorstanoeS genommen und in die des 2. Gemeindeältesten Standes beamten Frank gelegt worden. — Ein Kaufmann ans Plauen i. V., welcher auf dem dortigen Bahnhofe einen in Ausübung seines Dienstes begriffenen Bahn steigschaffner einen „Esel" genannt hatte, wurde wegen Beleidigung zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt. — Um die nach Hunderten zählenden Arbeiter, welche nach Fertigstellung der neuen großen Fabriken in Adorf Beschäftig ung finden werden, unterzubringen, sollen dort Arbeiterwohnhäuser erbaut werden. Eine Firma will allein 20 solcher Häuser errichten. — Der zu Anfang dieses Jahres in Callnberg verstorbene Fleischermeister Thum hat ein Vermächtnis von 3000 Mark für Ortsarme und weitere 3000 Mark ausgesetzt, um von den Zinsen Schulfeste zu veranstalten. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. Ocnli: Abendmahl, Beichte 8'/z Uhr vorm. Der Abcndgottesvienst in Bret nig muß ausfallen. Getauft: Friedrich Paul, S. des G. A. Koch, Einw. und Steinmetz's in B. Beerdigt: Aug. Herm. Marschner, Maurer in H., 51 I. 2 M. 7 T. alt. Kirchennachrichten von Gcop öhrsdorf. Geburts-Register. Au Ceburten wurden eingetragen: Doris Fnda, T. des Kauf manns Johannes Arthur Liebig Nr. 231. — i Emil Martin, S. oes Fabrikarbeiters Emil ! Richard Haufe Nr. 222b. — Otto Georg, S. des Tagearbeiters Georg Schiraot Nr. 256o. — Martin Hellmuth, S. des Kauf manns Robert Martin Schöne Nr. 1t)2o. — Emil Otto, S. des Schmiedemeisters Alwin Bruno Kunath Nr. 142b. — Außerdem 2 uneheliche Knaben. Die Anordnung des Aufgebots haben beantragt: Emil Robert Albert Thomas, Buchbinder zu Dresden und Klara Auguste Schwarzbach Nr. 59. — ^Friedrich Martin Boden, Bahnarbeiter zu Dresden und Rosa Emma Brückner Nr. 171. Sterbe-Register. Als gestorben wurden eingetragen: Emma Margarethe, T. des Sattlermeisters Friedrich Emil Mauksch Nr. 196b, 8 T. alt. — Karl Kunert, Kaufmann, Ehemann Nr. 316b, 35 I. 3 M. 27 T. alt.