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Saupi,«sch»ftift«U«a In» Au«, Abalft, Schn«d«rg und Schwarz«nb«rg. « enlhalkend die a«Niche« der Amlshauplmannschaft und de, Bezirksverband, Schwarzenberg, der Amtsgerlchl« in Au, (vöhnitz). Schneeberg, Schwarzenberg und SohanngeorgMadt, der Siodlrül« in «rünhain, Lehnitz, Neustadt« und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. S» werd« auherdem verössentltcht: Bekannlmachungen der Stadträt« zu Au« u«d Schwarzenberg. Verlag L. M. SSrtner, Aue, Sachse«. Fernirr«»«»! »« end 1. «mi «u„ 44a. vch»««^r, 1» Schi»ar,«n»«r, L»1L Vrahianschrift- »^»ft«ad ««sachsa» Nr. 20S. Mittwoch, den 3t. August 1S32. 88. Jahrg. Amtliche Anzeigen. Das im Grundbuche für Raschau Blatt 455 auf den Namen des Fabrikdirektors Hermann Bernhard Augustin in Raschau eingetragene Grundstück soll am Freitag, de« 21. Oktober 1932, vormittag« 9 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver« steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 15,9 Ar groß und nach dem Derkehrswert auf 26 975 RM. geschätzt. Die Brand- Versicherungssumme beträgt 21100 RM.; sie entspricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (8 1 des Ges. v. 18.3.1921, GBl. S. 72). Das Grundstück liegt in Raschau fast inmitten des Ortes, unweit des Gemeindeamtes und des Bahnhofes an der Gemeindestraße Langenberg—Elterlein. Das Grundstück besteht aus Gebäude, Hof und Garten und trägt die Ortslisten» Nummer 111^ Abt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, ins besondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 2). Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des am 12. Juli 1932 verlautbarten Versteigerungsvermerks aus dem Grundbuchs nicht ersichtlich waren, spätestens im Dersteigerungstermins vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht zu berücksichtigen und bei der Verteilung des Der- sieigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzusetzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigen falls für das Recht der Dersteigerungserlös an die Stelle de« versteigerten Gegenstandes tritt. Za 31/32 Schwarzenberg, den 26. August 1932. Das Amtsgericht. Aeformrealgymnasium Schwarzenberg. Anmeldungen für die Osteraufnahme 1933 in die Sexta werden in der Zeit vom 6.—20. September 1932 im Amts» zimmer des Rektors entgegengenommen und zwar Dienstags und Freitags von 11—12 Uhr, Donnerstag» 16—18 Uhr. Außerdem Sonntag, den 11. 9. u. 18. 9., von 11—12 Uhr. - Dorzulegen sind: 1. Geburtsurkunde (Familienstammbuch), 2. Impfschein, 3. letztes Schulzeugnis bzw. Zensurbuch, 4. (für Mädchen) ein bezirksärztliches Zeugnis. Die Schüler(innen) sind bei der Anmeldung persönlich vorzustellen. Das Schulgeld beträgt, wie an den staatlichen höberen Schulen, 240 RM. jährlich. Ermäßigung kann in besonderen Fällen gewährt werden. Die Direktion des Reformrealgymnastum« Schwarzenberg. Oberstudiendirektor Dr. Fröbe. Die Schwarzenberger Freistelle an der Fürsten, und Lan desschule zu Grimma ist von Ostern 1933 ab wieder zu besetzen. Gesuche hiesiger Bewerber um die Freistelle sind bis zum 15. September 1932 beim unterzeichneten Stadtrat schriftlich einzureichen; den Gesuchen sind Geburts» und Taufschein, Ge sundheitszeugnis, Wiederimpfungsschein und Schulzeugnis des Schülers beizufügen. Voraussetzung für die Uebertragung der Freistelle ist, daß der Schüler bis Ostern 1933 das 13. Lebensjahr vollendet hat und die Aufnahmeprüfung für die Untertertia besteht. Schwarzenberg, am 29. Aug. 1932. Der Rat der Stadt. Reichslagspräsidenl Goering Ruhiger Verlauf -er erfteu Reichslagsfitzung. Reichstag oder Papen? Die Zusammenkunft zwischen Hitler und Papen am Dienstagvormittag, die übrigens nicht, wie halbamtlich ver» breitet worden war, in der Reichskanzlei, sondern im Kaus des'MnHers von SM hat H-Mcse< das,^ mindestens in persönlicher Beziehung, nicht alle Brücken zwischen den beiden Männern abgebrochen sind. Die Leute, welche nichts lieber sehen würden als eine ewige Todfeind schaft zwischen dem Vertrauensmann Hindenburgs und dem Führer der nationalsozialistischen Bewegung, sind baß er- staunt ob dieser Tatsache, und unsere lieben Freunde in Paris sind maßlos betrübt —, daß die beiden meistgenannten Deut- schen überhaupt noch „auf dem Sprechfuß" miteinander stehen. Nach dem sachlich ergebnislosen Verlauf des Zusammen- treffens lautet die politische Fragestellung zunächst: Papen oder Reichstag. In Neudeck soll sich die völlige Uebereinstim mung zwischen Hindenburg und dem Kanzler ergeben haben, sodaß Herr Don Papen damit rechnen kann, daß der Reichs- Präsident seine Machtmittel für ihn einsetzt. Das geht auch aus einer der Presse zur Verfügung gestellten halbamtlichen Mitteilung hervor, in der es u. a. heißt: Me wichtigste Entscheidung des Dienstags ist nicht im Reichstag, sondern in Neu deck gefallen: der Reichspräst- dent hat dem Kanzler die Vollmacht zur Auflösung gegeben. In parlamentarischen Kreisen waren gegen Abend Gerüchte verbreitet, wonach diese Vollmacht angeblich in sehr eingeschränktem Umfange erteilt worden sei. Nach Informa tionen aus besserer Quelle können wir feststellen, daß diese Ge rüchte falsch sind. Der Kanzler hat die Vollmacht, er wird von ihr Gebrauch machen, sobald der Reichstag der Durch- führung des am Sonntag verkündeten Pro gramms Schwierigkeiten bereitet. ... Dabei ist man sich im Reichstag weitgehend darüber klar, daß die Reichsregierung mit der Aüflösungsvollmacht in der Hand in diesem Kampf die stärkere Kraft ist. In Regierungs kreisen werden übrigens die Gerüchte, daß zwar aufgelöst, aber in absehbarer Zeit nicht wieder gewählt werden soll«, ent schieden dementiert. Zunächst ist die Auflösung aufgeschoben; es ist also sehr gut denkbar, daß sie Mitte des Monats Erfolgt. Dann würde auch in der vorgeschriebcnen Frist, also Mitte November, ordnungsmäßig ein neuer Reichstag gewählt werden. Ob die Entwicklung so verläuft, das liegt beim Reichstag selbst. In Regierungskrisen wird betont, daß sie das weitere in Ruhe und Gelassenheit abwarten. Di« Herren werden nach ihrer Rückkehr am Mittwoch ihren Ministerkollegen berichten, und daran schließt sich die Fertig st ellung der Notverord nung, di« voraussichtlich am Freitag veröffentlicht werden wird. » Aus dem Verlauf der gestrigen ersten Sitzung des S. Reichstags ging mit Deutlichkeit hervor, daß NSDAP, und Zentrum alles daran setzen, um die „Arbeitsfähigkeit" des Par laments zu erweisen und damit einen parlamentslosen Zu stand zu vermeiden. Der neue Reichstagspräsident — endlich mal wieder einer, mit dem sich Deutschland sehen lassen kann — hat sogar wiederholt hervorgehoben, der neue Reichstag habe eine große nationale Mehrheit (er meinte wohl: anti- marxistische), ohne damit freilich den Dpruna vom Antioarlo- Ein marMenfreies Präsidium. Berltn, 30. Aug. Der Reichstag wählte Soertng (NSDAP.) mit 367 Stimmen zum Präsidenten. Für feine Wahl stimmten außer den Nationalsozialisten da» gen- die P-^rtet^vd Deutsche Bouspartel. Ieruer Abg. Love (So^.) 135 Stimmen und Abg. rorgler (Kom.) 80 Stimmen. Da» Ergebnis der Abstimmung wurde bei den Nationalsozialisten mit stürmischen Bravo-Rusen und Händeklatschen ausge nommen. Zum ersten Vizepräsidenten wurde Abg. Esser (Ztr.) mit 364 Stimmen, zum zweiten Vizepräsidenten Abg. Graef (Dnat.) mit 335 Stimmen und zum dritten Vizepräsidenten Abg. Rauch-München (Bayr. Vpt.) gewählt. (Bereits durch Sonderblatt mitgeteilt.) * Berlin, 30. Aug. Die Tribünen sind schon lange vor Beginn der Sitzung bis auf den letzten Platz gefüllt. Im Sitzungssaal finden sich die Nationalsozialisten, sämtliche in Uniform, erst kurz vor 3 Uhr ein. Die Regierungsplätze sind nicht besetzt. Die Deutschnationalen sind zunächst der Sitzung ferngeblieben. Frau Klara Zetkin, die kommunistische Alters- Präsidentin, wird von zwei Fraktionsgenossen zum Präsi dentensitz geleitet. Me Kommunisten rufen im Sprechchor: „Wir begrüßen die antifaschistische Einheitsfront und unsere Genossin Klara Zetkin mit einem dreifachen Rot-Front." Die übrigen Abgeordneten hören diese Kundgebung schweigend an. Frau Zetkin beruft zu Schriftführern die Abg. Frau Agnes (Soz.), Schwarz (Z.), Rauch (Bayr. Dp.) und Torgler (Kom.). Nachdem die Schriftführer ihre Plätze eingenommen haben, hält Frau Zetkin eine kommunistische Agitationsrede, in der sie u. a. sagt, die „zentrale" Pflicht des Reichstages sei: Sturz der Reichsregierung, die den Reichstag durch Der- fassungsbruch zu beseitigen versuche, Anklage gegen Reichspräsident und Reichsminister wegen Verfassungsbruchs. Der Sturz der Regierung müsse das Signal sein zum Aufmarsch und zur vollen Machtent faltung der Massen außerhalb des Parlaments, um zunächst vor altem den Faschismus niederzuzwingen. Abg. Torgler (Kom.) flüstert hier der Rednerin zu, sie 'möge ihre Rede ab- kürzen; sie antwortet jedoch: „Nein, nein!" und redet eine volle Stunde lang weiter. Die übrigen Abgeordneten ent hielten sich jeder Kundgebung. mentarismus zum Parlamentarismus überzeugend begründen zu können. Darüber ist zu sagen, daß heute vieles als taktisch notwendig angesehen wird, was gestern noch sachlich ab gelehnt worden ist. Auch daß man mit anhörte, wie sich die Moskowiterin als Alterspräsidentkn austobte, gehört in dieses Kapitel. Man mag das bedauern, aber bekanntlich ist Politik keine Beschäftigung für reine Toren. * Es wird jedenfalls hart auf hart gehen in den nächsten Tagen und Wochen. In der nationalsozialistischen Rekchstags- fraktion soll sich, wie man hört, ein« vollkommene Geschlossen heit der Auffassungen in allen taktischen und sachlichen Fragen durchgesetzt haben. Demgegenüber soll di« Homogenität im Kabinett trotz aller Versicherungen nicht zweifelsohne sein. So kann es zu Ueberraschungen kommen, aber es ist auch nicht ausgeschlossen, daß eine umfassende Aenderung der Lage erst dann «intritt, wenn, womit kn der NSDAP, gerechnet wird, das Papensche Reformprogramm SchikHruch erlitten haben wird. Gk Dann folgte der Namensaufruf der Abgeordneten, wozu die Deutschnationalen in den Saal kamen. Anträge auf Haft- entlassung eines kommunistischen und eines nationalsoziali stischen Abgeordneten werden einstimmig angenommen. Es folgt dann die Wahl des Präsidiums. Abg. Frick (Natsoz.) schlägt zum Reichstagspräsidenten den Abg. Goering vor. Aba. Rädel (Kom.) schlägt den Abg. Torgler vor. Er verliest dazu eine Erklärung, daß die Kommunisten im Falle einer Nichtwahl TorMs M den soz, KWdidMn stimmen i! o7 ae damit den Kimpf gegen die Sozialve einstellen zu wollen. Das Zentrum übernehme die wortung für die Wahl eines nationalsozialistischen Reic Präsidenten. Die Sozialdemokraten schlagen den bishe Präsidenten Paul Löbe vor. Die Präsidentenwahl hat das oben mitgeteil. Ergebnis. Die Nationalsozialisten begrüßen die Wahl des Abg. Goering mit Beifallsklatschen und Heilrufen. Abg. Goering nahm die Wahl an. Nachdem Abg. Goering die Wahl angenommen hatte, tritt ihm die Alterspräsidentin ihren Platz ab. Ein Nationalsozialist ruft: „Frau Zetkin, das gibts nur einmal, das kommt nicht wieder!" Unter Heilrufen der Na- tionalsozialisten nimmt der neugewählte Neichstagspräsident Goering, der den Pour le m 6 rite trug, den Prüsidenten- sitz mit dem Hitlergruß ein, der von seiner Fraktion erwidert wird. Er erklärt: Durch die Mehrheit als Vertreter der stärk sten Fraktion zum Reichstagspräsidenten gewählt, danke ich für das Vertrauen und verspreche, mein Amt unparteilich und gerecht und nach der Lestehnden Geschäftsordnung auszuüben. (Beifall bei den Natsoz.) Ich werde für die Ordnung und Würde des Hauses Sorge tragen; ich lasse aber keinen Zweifel daran, daß ich ebensowenig die Würde und die Ehre des deutschen Volkes antasten lassen werde. Auch d i e Ehre der Geschichte des deutschen Volkes wird in mir einen berufenen Hüter finden. (Beifall und Heilrufe bei den Natsoz.) Der Präsident beruft dann vier Schriftführer zur Unter- stützung der weiteren Wahlhandlung. Abg. Dr. Frick schlägt als ersten Vizepräsidenten den Abg. Esser (Ztr.) vor. Abg. Torgler (Kom.) ruft: „Das sind die ersten Früchte der neuen Koalition!" Don den Sozialdemokraten wird Abg. Löbe, von den Kommunisten Abg. Torgler vorgeschlagen. Da die abso lute Mehrheit nicht erreicht wird, findet Stichwahl statt. In dieser wird Abg. Esser mit 364 Stimmen gegen 138 Stimmen, die auf Löbe entfallen, gewählt. Die 78 kommunistischen Stim men für den Abg. Torgler waren bei der Stichwahl ungültig. Als zweiter Vizepräsident wird von den Deutschnat. der Abg. Graef-Thüringen vorgeschlagen. Dieser erhält 335 Stim men, Löbe 139 und Torgler 78 Stimmen. Abg. Graef ist also mit Mehrheit gewählt. Er nimmt die Wahl an. Für den Posten des 3. Vizepräsidenten werden vorge schlagen: von der Bayr. Volksp. Abg. Rauch, von den Sozial demokraten Löbe, von den Kommunisten Torgler. Gewählt wird Abg. Rauch mit 350 Stimmen, während Abg. Löbe 124 Stimmen, Torgler 76 Stimmen und Dr. Mngeldey (D. Dp.) eine Stimme erhalten haben. Präsident Goering verliest dann die Namen der Vertre ter der Fraktionen im Ausschuß zur Wahrung der Rechte bei Volksvertretung und im Auswärtigen Ausschuß. Er erklärt weiter, daß sämtliche weiteren Ausschüsse morgen sich konsti tuieren, werden. Er fährt dann fort: Ich bitte um die Ermäch tigung, dem Reichspräsidenten in einem Telegramm die Bitte auszusprechen, das Präsidium des Reichstags nicht wie es die Form vorschreibt, gelegentlich, sondern unver züglich zum Dortrage zu empfangen. (Beifall.) Zn letzter Zeit häufen sich die Nachrichten über eine beab- ichttgte Ausschaltung des Reichstags. Er soll« angeblich Über keine arbeitsfähige Mehrheit verfügen. Da« deutsche Volk und das Ausland wird durch solche Nachrichten